VCÖ-Mobilitätspreis Wien für Initiative „Platz für Wien“

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Wien

25 Aug 15:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bahnreisebüro Traivelling und Fachkonzept Polyzentrales Wien als vorbildliche Projekte ausgezeichnet

Der Verkehr ist Wiens größtes Klimaschutzproblem. Der Verkehr ist für rund 40 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen der Stadt verantwortlich. „Verkehr auf Klimakurs bringen“ lautete deshalb das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Wien. Die Gewinnerin ist die Initiative „Platz für Wien“ und sie wurde heute von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, dem VCÖ und den ÖBB ausgezeichnet. Als vorbildliches Projekt wurden auch das Wiener Bahnreisebüro Traivelling und das Fachkonzept Mittelpunkte des städtischen Lebens - Polyzentrales Wien prämiert.

Pro Einwohnerin und Einwohner verursacht in Wien der Verkehr 1,7 Tonnen CO2 pro Jahr. Das ist im Bundesländer-Vergleich der niedrigste Wert und deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 2,7 Tonnen CO2 pro Kopf. Aber der Verkehr ist für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen der Stadt verantwortlich, das ist doppelt so viel wie der Gebäudesektor, verdeutlicht der VCÖ.

„Nur wenn der Verkehr auf Klimakurs kommt, kann die Stadt ihre Klimaziele erreichen. Der Vorteil von verstärkten Klimaschutzmaßnahmen im Verkehrsbereich: Sie verbessern die Luftqualität, reduzieren den Lärm, ermöglichen mehr gesunde Bewegung, erhöhen die Lebensqualität und schaffen viel Platz“, betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Eine gerechtere Platzverteilung ist die zentrale Voraussetzung dafür, dass die Wienerinnen und Wiener mehr Alltagswege klimaverträglich und gesund zu Fuß und mit dem Fahrrad zurücklegen können. Die Initiative „Platz für Wien“ hat mit Expertinnen und Experten sowie Bürgerinnen und Bürgern einen umfassenden Maßnahmenkatalog entwickelt. Mehr als 34.000 Menschen haben die Forderungen der Initiative bereits mit ihrer Unterschrift unterstützt. Die Verkehrswissenschafterin Barbara Laa nahm stellvertretend für die Initiative den VCÖ-Mobilitätspreis Wien von Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, VCÖ-Sprecher Christian Gratzer und Friedrich Janka von der ÖBB-Infrastruktur entgegen.

Vizebürgermeisterin Birgit Hebein gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: „Klimafreundliche Mobilität einzuleiten und konkrete Lösungen über Parteigrenzen hinweg vorzusehen ist eine Frage der Verantwortung, die wir jetzt für die nächsten Generationen übernehmen. Es geht. Dazu braucht es zivilgesellschaftliches Engagement, die einzigartigen und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien und den Willen zu handeln und sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. Die Stadt von morgen ist eine menschengerechte Stadt und nicht eine autogerechte. Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass es viele mutige Ideen und Initiativen gibt, die helfen, die Lebensqualität in unserer Stadt zu erhalten und weiter zu steigern. Danke dafür.“

Das Wiener Bahnreisebu?ro Traivelling wurde als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien ausgezeichnet. Reisen wurden in den vergangenen Jahren ein immer größer werdendes Klimaproblem. Damit in Zukunft deutlich mehr Flüge durch Bahnreisen ersetzt werden, hat der heute 20-jährige Elias Bohun Ende 2019 gemeinsam mit seinem Vater Matthias das Bahnreisebüro „Traivelling“ gegründet.

Wien hat nicht nur ein Zentrum, sondern in den einzelnen Bezirken viele lebendige größere und kleinere Zentren. Diese sind der Schlüssel für eine klimaverträgliche Stadt der kurzen Wege. Das Fachkonzept Polyzentrales Wien der Wiener Stadtplanung setzt Maßnahmen, die diese Zentren stärken. Einkaufen in fußläufiger Distanz erspart lange Einkaufsfahrten, die oft mit dem Auto gemacht werden. Katharina Conrad nahm stellvertretend für die zuständige Abteilung Stadtentwicklung und Stadtplanung des Magistrats Wien die Auszeichnung als vorbildliches Projekt beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien entgegen.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Wien wird vom VCÖ in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt und von Gesiba unterstützt. 100 Projekte wurden heuer eingereicht, so viele wie in keinem anderen Bundesland. „Mit dem Mobilitätspreis zeichnet der VCÖ innovative Projekte aus, die zu einer nachhaltigen Wende im Verkehrsbereich beitragen. Die ÖBB sind hier als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs gerne als Partner dabei, denn auch unser Ziel ist es, mehr und mehr Menschen für umweltfreundliche und saubere Transportmittel zu begeistern“, so Friedrich Janka von der ÖBB-Infrastruktur AG.

Auf der VCÖ-Website www.vcoe.at sind mehr als 3.000 vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zusammengefasst. In dieser können sich Bezirke, Schulen und Unternehmen Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst werden können.


Quelle: Stadt Wien



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