Salzburg: Verein sorgt im Flachgau für respektvolles Miteinander

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Landesrat Christian Pewny, Brigitta Brown (Obfrau Soziales Netzwerk Oberndorf), Katharina Bermoser (Leitung Integrations- und Sozialberatungsstelle) und Bürgermeister Georg Djundja. Oberndorf,
Foto: Land Salzburg/Neumayr/Hofer
14 Aug 09:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Soziales Netzwerk Oberndorf bietet Integration und Sozialberatung / Drei Fragen an Obfrau Brigitta Brown

(LK) Seit 2015 gibt es den Verein „Soziales Netzwerk Oberndorf“, damals wie heute um geflüchteten Menschen für die Zeit des Asylverfahrens ein Quartier zu geben. 2021 ist zusätzlich eine Integrations- und Sozialberatungsstelle ins Leben gerufen worden, die von der Stadtgemeinde Oberndorf und dem Land Salzburg gefördert wird. Um das Angebot zu komplettieren, ergänzt seit Mai 2024 ein Sozialmarkt das Angebot des Vereins.

Von der Arbeit des Vereins „Soziales Netzwerk Oberndorf“ hat sich Soziallandesrat Christian Pewny bei einem Besuch in der Flachgauer Gemeinde selbst ein Bild gemacht. „Wenn wir wollen, dass sich Geflüchtete von Anfang an integrieren, müssen wir Angebote schaffen, damit wir mit ihnen daran arbeiten können. Dabei gilt es vor allem jene Institutionen zu fördern, die auf diesem Terrain bereits erfolgreich sind und - gemeinsam mit der Bevölkerung - wertvolle Arbeit dafür leisten“, betont Pewny dabei.

Brown: „Großer Rückhalt vor Ort.“

Brigitta Brown hat das „Soziale Netzwerk Oberndorf“ maßgeblich mitaufgebaut und ist seit Beginn an Obfrau des Vereins. Sie ist gelernte Krankenschwester, war bis 2006 Bezirksleiterin des Salzburger Hilfswerkes im Flachgau und hat 2022 das Pro-Caritate-Verdienstzeichen des Landes Salzburg verliehen bekommen. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat mit Brown über die Aufgaben und Angebote des Vereins gesprochen.

LMZ: Was sind denn die Kernaufgaben des Vereins und wie hat er sich über die Jahre entwickelt.

Brown: Der Ursprung liegt in der Grundversorgung für Flüchtlinge, die wir seit 2015 nach einem einstimmigen Beschluss der Gemeinde umsetzen. Danach hat sich ein Projekt nach dem anderen ergeben, zum Beispiel die Sozial- und Migrationsberatung. Sie ist wichtig um den Menschen nach einem positiven Asylbescheid, wenn für sie über die Grundversorgung nicht mehr alles besorgt wird, beim Start in das selbstverantwortliche Leben zu helfen. Seit einigen Monaten haben wir auch einen Sozialmarkt, den nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund nutzen, sondern auch immer mehr Österreicher. Es kann jeder zu uns kommen und braucht keine Hemmungen zu haben, wenn er Unterstützung braucht.

LMZ: Wie groß ist die Bereitschaft der Oberndorferinnen und Oberndorfer selbst beim Verein mitzuwirken?

Brown: Der Verein ist bei den Oberndorfern und den Menschen rundherum angekommen und hat großen Rückhalt in der Gemeinde. Wir haben alleine im Bereich des Sozialmarkts rund 45 Freiwillige. Bei den verschiedenen Kursen, die wir anbieten können, sind zehn Freiwillige am Werk. Die Wohnungen für die von uns betreuten Flüchtlinge statten wir mit gebrauchten Möbeln aus, die wir zahlreich von Bürgerinnen und Bürgern geschenkt bekommen. Und, was auch wichtig ist: Wir arbeiten eng und sehr gut mit den öffentlichen Institutionen, wie zum Beispiel der Polizei, zusammen.

LMZ: Wie schafft es der Verein, dass kein „Wir gegen die“, sondern tatsächlich ein respektvoller Umgang miteinander entsteht?

Brown: Mit sehr viel Mundpropaganda. Und das bedeutet viel Aufklärungsarbeit. Wir haben zum Beispiel „Migrationsfrühstücke“ oder „Migrationsessen“ veranstaltet, bei denen Bürger und Flüchtlinge zusammentreffen können. Auch die Radwerkstatt, die es bei uns gibt, trägt dazu bei, dass die Menschen zusammenkommen, miteinander reden und so Verständnis füreinander entsteht. Und ein wichtiger Punkt war auch, dass wir die Geflüchteten nicht in einem einzigen Asylquartier unterbringen, sondern in normale Wohnungen – inmitten der Gesellschaft. Entscheidend ist, dass man bei allem offen und ehrlich bleibt. So muss man auch mit dem Negativen umgehen: aussprechen, darüber reden und eine Lösung finden.


Quelle: Land Salzburg



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