Innsbruck: Verheerender Luftangriff vor 77 Jahren
Foto: Stadtarchiv
Gedenken für Bombenopfer coronabedingt in kleinem Rahmen
Mit einer Gedenkmesse am Samstag, 12. Dezember, im Innsbrucker Dom zu St. Jakob erinnert die Stadt Innsbruck an die Bombenopfer des Zweiten Weltkrieges. Bischof Hermann Glettler wird die Messe unter den vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen und einer streng limitierten BesucherInnenzahl zelebrieren.
Über 500 Todesopfer
Zwischen 15. Dezember 1943 und 20. April 1945 kamen bei insgesamt 22 Luftangriffen auf die Landeshauptstadt 504 Menschen ums Leben, knapp 60 Prozent aller Wohnungen wurden dabei beschädigt oder zerstört, Tausende Menschen obdachlos. Nach Kriegsende gelobte die damalige Stadtregierung, jährlich einen Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer abzuhalten.
„Gerade das heurige Gedenkjahr anlässlich 75 Jahre Kriegsende stand und steht ganz besonders im Zeichen der Erinnerung. Der erste Bombenangriff am 15. Dezember 1943 traf Innsbruck mit ungeheurer Zerstörungskraft. Für die nach einer Reihe von Fehlalarmen schlecht vorbereitete Innsbrucker Bevölkerung war das ein folgenschwerer Schlag“, erinnert Bürgermeister Georg Willi. Bei dem Angriff in der Mittagszeit, der nur wenige Minuten dauerte, wurden etwa 200 Bomben über der Stadt abgeworfen. 258 Todesopfer waren zu beklagen, etwa 1.600 Menschen wurden obdachlos.
Abschluss von „Innsbruck erinnert 1945“
Bis Ende April 1945 wurde Innsbruck wegen des zentralen Verkehrsknotenpunktes mit vier kreuzenden Bahnlinien weitere 21 Mal Ziel eines Luftangriffes. Die Beseitigung der entstandenen Gebäudeschäden im gesamten Stadtgebiet dauerte Jahre. Die aufgerissenen seelischen Wunden werden wohl nie verheilen.
„Aufgrund der Corona-Pandemie mussten zahlreiche Veranstaltungen der geplanten Gedenkreihe ‚Innsbruck erinnert 1945‘ abgesagt werden. Umso mehr freut es mich, dass wir die Gedenkmesse – wenn auch in kleinerem und geänderten Rahmen – abhalten können“, bedankt sich der Bürgermeister bei den Beteiligten, allen voran dem Bischof der Diözese Innsbruck.
Quelle: Stadt Innsbruck