Burgenland: Verkehrssicherheitsbilanz 2022 und Schwerpunkte 2023 präsentiert

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  Präsentierten einen Rückblick auf das Jahr 2022 und Schwerpunkte für 2023 im Bereich der Verkehrssicherheit im Burgenland: Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung (LVA), Verkehrslandesrat Heinrich Dorner, Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber (v.l.) 
Bildquelle:  Bgld. Landesmedienservice
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  Präsentierten einen Rückblick auf das Jahr 2022 und Schwerpunkte für 2023 im Bereich der Verkehrssicherheit im Burgenland: Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung (LVA), Verkehrslandesrat Heinrich Dorner, Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber (v.l.) 
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20 Feb 18:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Zahl der Alko- und Drogenlenker gestiegen, 19 Personen starben im Straßenverkehr, 70 Prozent aller überprüften LKW mit schweren Mängeln

Einen Rückblick auf das Jahr 2022 und Schwerpunkte für 2023 im Bereich der Verkehrssicherheit im Burgenland präsentierten Verkehrslandesrat Heinrich Dorner, Landespolizeidirektor Mag. Martin Huber und Oberst Andreas Stipsits, Leiter der Landesverkehrsabteilung (LVA) am Montag, 20. Februar 2023. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden ist demnach von 724 im Jahr 2021 auf 824 im Vorjahr gestiegen; dabei wurden 19 Personen getötet (2021: 8). Hauptursachen für Unfälle waren überhöhte Geschwindigkeit, aber auch Alkohol und Drogen; die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Alkoholbeeinträchtigung ist von 67 im Jahr 2021 auf 98 im Vorjahr gestiegen - eine Steigerung von rund 40 Prozent. „Unser Ziel ist es, die Zahl der Verkehrstoten deutlich zu senken. Wir werden dafür unsere Maßnahmen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr intensivieren – im Bereich der Prävention ebenso wie durch mehr Kontrollen“, erklärte Dorner.

Radarüberwachung und Schwerverkehrskontrollen
67.977 Anzeigen wegen Geschwindigkeitsübertretungen wurden 2022 auf Burgenlands Straßen verhängt – das sind rund 1,6 Prozent der insgesamt 4,3 Mio. Messungen im Rahmen der im Herbst 2020 gestarteten landeseigenen Radarüberwachung, die zusätzlich zu den Kontrollen der Polizei und in Abstimmung mit der Exekutive durchgeführt wird. „Das zeigt, dass die Maßnahmen absolut notwendig sind und auch der Bewusstseinsschärfung dienen, sich an die Geschwindigkeitslimits zu halten“, betonte Dorner. Die Auswahl der 14 Radarstandorte, zwei pro Bezirk, erfolgte auf Basis der Unfallstatistik, bekannter Gefahrenstellen und/oder häufig vorgebrachter Anrainerbeschwerden nach Rücksprache mit den für die Standortgenehmigung verantwortlichen Bezirkshauptmannschaften und Polizeiinspektionen.

70 Prozent aller überprüften LKW wiesen Mängel auf
Im Bereich des Schwerverkehrs wurden im Vorjahr 2.900 technische Kontrollen durchgeführt, die bei 1.116 LKW schwere technische Mängel zutage förderten – nach Behebung der Mängel konnten diese die Fahrt fortsetzen. Bei 900 LKW bestand Gefahr im Verzug und mussten die Kennzeichen abgenommen werden. Das ernüchternde Fazit: Bei 70 Prozent der überprüften LKW wurden Mängel festgestellt, ein Drittel der überprüften Brummer wurde aus dem Verkehr gezogen. Die Zahl der Prüfeinsätze soll in den nächsten Jahren auf 700 jährlich angehoben werden, kündigte der Verkehrslandesrat an. Eine zentrale Rolle spiele dabei die Ende 2022 am Grenzübergang Nickelsdorf neu errichtete landeseigene Prüfhalle.

Entschärfung von Unfallhäufungsstellen
Zu den vom Land geplanten Maßnahmen zählt insbesondere die Erfassung und Behebung von Unfallhäufungsstellen. Dabei sollen durch Erfassung sämtlicher registrierter Sachschadenunfälle, durch spezielle Überwachung von Abschnitten mit gehäuftem Unfallgeschehen und gezieltes Monitoring entsprechende bauliche oder straßenpolizeiliche Maßnahmen gesetzt werden. Rund 5 Mio. Euro werden für diese und weitere Verkehrssicherheitsumbauten im heurigen Jahr investiert. „Wir wollen in den nächsten Jahren auch alle Eisenbahnkreuzungen und Schutzwege überprüfen und um- oder aufrüsten, aber auch im Bereich des Wildwechsels spezielle Wildwarntafeln, teils mit LED-Lampen, aufstellen, um auch hier die Zahl der Unfälle mit Personenschäden (Anm: 13 waren es im Vorjahr) zu senken“, so Dorner.

Zahl der Alkolenker stark gestiegen
Konkret gab es 2022 insgesamt 37.600 Stunden an Geschwindigkeitskontrollen (Radar, Laser) durch die Polizei, mehr als 26.000 Stunden an Schwerverkehrskontrollen (2021: ca. 25.000), 48.588 (2021: 37.400) Alkoholkontrollen sowie 16 landesweite Schwerpunktaktionen. Wegen Geschwindigkeitsübertretung wurden im Vorjahr von der Polizei 207.480 Anzeigen und 20.916 Organmandate verhängt (2021: 219.933 bzw. 21.566). Wegen Alkohols am Steuer wurden 838 Anzeigen (2021: 838), wegen Drogen 112 Anzeigen (2021: 57) verhängt; die Zunahme sei nicht zuletzt durch das Ende der Pandemie zu erklären, so Stipsits. Gewachsen ist auch die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden unter Alkoholbeeinträchtigung – von 67 im Jahr 2021 auf 98 im Vorjahr, eine Steigerung von rund 40 Prozent.

Schwerverkehrskontrollen werden intensiviert
Im Bereich Schwerverkehr gab es 1.263 allgemeine Anzeigen (2021: 492), 2.866 Anzeigen hinsichtlich Lenk- und Ruhezeiten, 741 Gefahrengutanzeigen, 12.686 Anzeigen wegen technischer Mängel sowie 1.275 Kennzeichenabnahmen und 2.568 Organmandate. Stipsits: „Das untermauert unsere Strategie, die Kontrollen in diesem Bereich zu intensivieren“.

19 Menschen starben bei Verkehrsunfällen auf Burgenlands Straßen
Eine traurige Bilanz sei bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden zu verzeichnen: Bei 824 Unfällen wurden im Vorjahr 19 Personen getötet (2021: 724/8, 2020: 676/18), vier von ihnen waren auf Motorrädern unterwegs, zwei zu Fuß, und erstmals seit Jahren wurde dabei auch ein Kind getötet. „Wir wollen deshalb zum einen die Verkehrserziehung in allen Schulen des Burgenlandes intensivieren, Präventionsmaßnahmen und mediale Kampagnen ausbauen, zugleich aber auch repressive Maßnahmen verstärken, insbesondere durch Präsenz und Überwachungsdruck insbesondere mit Alkohol-, Drogen- und Geschwindigkeitskontrollen“, betonte LPD Huber.

Bewusstseinsbildende Maßnahmen im Rahmen des Verkehrssicherheitsfonds:
· Unterstützung bei Motorradtrainings zu Saisonbeginn
· AUVA Radworkshops
· Plakataktion zum Schulbeginn
· Co-Pilotentraining in Volksschulen
· Generell Kooperation mit der Landesverkehrsabteilung, die auch bei den Fahrradtrainings unterstützen
· Pilotprojekt 22/23: „Kinder, los geht“ in Kooperation mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit: ein Fußgängerausweis für Kinder. Das Pilotprojekt ist kürzlich gestartet



Quelle: Land Burgenland



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