Wien: Veza-Canetti-Preis 2023 geht an Wiener Autorin Anna Kim

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Wien

25 Jul 07:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Die hochrangige Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert

Die Schriftstellerin Anna Kim ist die diesjährige Preisträgerin des Veza-Canetti-Preises der Stadt Wien. Die hochrangige Auszeichnung wird zum neunten Mal in Folge vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Am 4. Dezember wird der Preis von der amtsführenden Stadträtin für Kultur und Wissenschaft Veronica Kaup-Hasler im Wappensaal des Wiener Rathauses verliehen. Nominiert wurde Anna Kim von einer fünfköpfigen Jury, bestehend aus Autor*innen, Literaturwissenschaftler*innen und Verleger*innen.

Die seit 1984 in Wien lebende Autorin Anna Kim bereichert seit rund 20 Jahren die deutschsprachige Literaturlandschaft kontinuierlich mit Erzählungen, Romanen und Essays. Ihr 2022 beim Suhrkamp Verlag erschienener Roman „Geschichte eines Kindes“ wurde sowohl für den Österreichischen als auch für den Deutschen Buchpreis nominiert. Mit der Verleihung des diesjährigen Veza-Canetti-Preises soll Anna Kims bisheriges literarisches Werk gewürdigt und ihr weiteres Schreiben gefördert werden – in der Überzeugung, dass die Autorin in Zukunft auch einer breiteren Öffentlichkeit als bedeutende Stimme der österreichischen Gegenwartsliteratur bekannt wird.

In der Jurybegründung heißt es dazu:

„Anna Kims literarisches Schaffen besticht durch ihr großes Interesse an der Erkundung des Menschen als ein gesellschaftlich geformtes Wesen, durch ihre theoriebasierte Herangehensweise an gesellschaftlich relevante Themen und nicht zuletzt durch die literarische Umsetzung ihrer gesellschaftskritischen Konzepte in einen so differenzierten wie feinen Detailreichtum, den sie in wirkungsmächtigen Bildern gestaltet. In unzähligen Abwandlungen – einmal an zeitgenössischen, ein andermal an historischen Begebenheiten; einmal in Grönland, ein andermal in Korea, etc. – nähert sie sich existenziellen Fragestellungen, die um das Fremdsein des Menschen im Allgemeinen kreisen, und um die prinzipielle Möglichkeit der Selbstvergewisserung.“

„Der Veza-Canetti-Preis der Stadt Wien führt uns eindrucksvoll vor Augen, wie vielfältig das Schaffen österreichischer Schriftstellerinnen ist“, betont Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Mit Anna Kim reiht sich eine neue, spannende Stimme in die Reihe der Preisträgerinnen. Ihre Fähigkeit, literarische Formen für aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu finden, wird so erneut wertgeschätzt. Nach den Nominierungen sowohl zum Deutschen als auch zum Österreichischen Buchpreis 2022 für den Roman ‚Geschichte eines Kindes‘ wird nun auch der Veza-Canetti-Preis dazu beitragen, dass Anna Kims literarisches Werk angemessen gewürdigt wird.“

Zur Auszeichnung:

Der Veza-Canetti-Preis der Stadt Wien wurde 2014 ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das vielfältige literarische Schaffen österreichischer Schriftstellerinnen zu würdigen. Benannt nach der Wiener Autorin Veza Canetti (1897–1963), erinnert die Auszeichnung an die Vielzahl von österreichischen Literatinnen, die jahrhundertelang systematisch von der literaturwissenschaftlichen Kanonbildung ausgeschlossen wurden. Bisherige Preisträgerinnen sind u.a. Lisa Spalt (2022), Rosa Pock (2019) und Olga Flor (2014).

Zur Autorin:

Anna Kim wurde 1977 in Daejeon/Südkorea geboren. 1979 kam sie nach Westdeutschland, seit 1984 lebt und arbeitet sie in Wien, wo sie u.a. Philosophie und Theaterwissenschaft studierte. Von 2000 bis 2002 lebte Anna Kim in London und Cambridge, danach kehrte sie nach Wien zurück. 1999 publizierte sie erstmals in verschiedenen Literaturzeitschriften, ihr Debütroman „Die Bilderspur“ erschien 2004 bei Droschl.

Anna Kim erhielt zahlreiche Literaturstipendien, u.a. das Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien (2009), das Robert-Musil-Stipendium (2010) sowie mehrere Preise, etwa den Literaturpreis der Europäischen Union (2012). Zuletzt erschienen bei Suhrkamp die Romane „Geschichte eines Kindes“ (2022), „Die große Heimkehr“ (2017) und „Anatomie einer Nacht“ (2012) sowie die Essays „Der sichtbare Feind“ (Residenz, 2015) und „Invasionen des Privaten“ (Droschl, 2011).



Quelle: Stadt Wien



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