Wien: Vienna Pride 2022 – Wir sind zurück!
„Pride against hate – make love, not war!“ – Vienna Pride 1.-12. Juni – Regenbogenparade am 11.6. – Side Events vor Ort und digital
„Nach zwei Jahren Pandemie ist Vienna Pride wieder da“, sagte Organisatorin Katharina Kacerovsky-Strobl bei einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus gemeinsam mit Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), Gemeinderätin Nicole Berger-Krotsch (SPÖ) und Ann-Sophie Otte, Obfrau der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien. Und sie stellte klar, dass es dabei bei weitem nicht nur um die Community der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, transgender, intergeschlechtlichen und queeren (LGBTIQ-)Menschen geht: „Wie eine Gesellschaft wirklich ist, erkennt man auch daran, wie sie mit ihren Minderheiten umgeht. Gleiche Rechte und Respekt für LGBTIQ-Menschen bedeuten letztlich Gleichberechtigung und Respekt für alle. Weil das Prinzipien sind, die man konsequent lebt oder eben nicht – und jede*r hat schon einmal erlebt, wie weh es tut, wenn man ungerecht behandelt wird.“
Katharina Kacerovsky-Strobl: „Gleichberechtigung und Respekt für alle sind Prinzipien, die man konsequent lebt oder eben nicht – und jede*r hat schon einmal erlebt, wie weh es tut, wenn man ungerecht behandelt wird.“ Deswegen steht die Regenbogenparade, die dieses Jahr am 11. Juni ab 13:00 Uhr wieder andersrum, also gegen die Fahrtrichtung, um den Ring zieht, unter dem Motto ‚Pride against hate – make love, not war!‘ „Als größte Demonstration Österreichs steht sie für alles, was Putin hasst: Vielfalt, Respekt und Menschenrechte,“ so Kacerovsky-Strobl. Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien, ergänzte: „Um selbst mit anderen solidarisch zu sein, unterstützen wir LGBTIQ-Aktivist*innen, die aus der Ukraine flüchten mussten. Diese sitzen jetzt vor allem in Polen fest, dem für LGBTIQ-Menschen vielleicht unsichersten EU-Land. Wir fordern, dass diese auch in anderen EU-Staaten Aufnahme finden können!“
Ann-Sophie Otte: „LGBTIQ-Flüchtlinge müssen auch in anderen EU-Staaten als in Polen Aufnahme finden können!“ Otte fuhr fort: „Aber auch in Österreich ist bei weitem noch nicht alles gut: Lesben, Schwule und Bisexuelle dürfen nach wie vor legal diskriminiert werden, etwa aus dem Taxi geworfen werden oder eine Wohnung verweigert bekommen. Das muss sich ändern, wir brauchen endlich den gleichen Schutz, den es schon jetzt vor Diskriminierung wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts oder einer Behinderung gibt.“
Zahlreiche Side Events und erstmals Klimaschutz bei der Regenbogenparade
Abseits der Regenbogenparade wird sich Vienna Pride 2022 ganz auf die bereits in den letzten Jahren ausgebauten Side Events konzentrieren. Kacerovsky-Strobl sagt: „Wir freuen uns auf Side Events vor Ort wie den Pride Run Vienna am 10. Juni in der Prater Hauptallee und dem Abschlussfest samt Sieger*innenehrung direkt danach im Praterzelt, der Kooperation mit Fridays For Future, eine gemeinsame Demo, die am 10. Juni ebenso im Praterzelt endet, mehrere Kulturevents mit unseren Kooperationspartner*innen wie dem Mumok, dem Kunsthistorischen Museum oder der Albertina, den Pride Beach Day im Vienna City Beach Club und das traditionelle Mariahilfer Straßenfest ‚andersrum ist nicht verkehrt‘, das am 4. Juni vom Bezirk veranstaltet wird. Diskussionen, Vorträge, Community-Inhalte, die Medical Days, Workshops und Künstler*innen-Auftritte werden zusätzlich digital veranstaltet.“ Otte ergänzt: „Für uns ist es auch wichtig, weiterhin daran zu arbeiten, Vienna Pride umweltfreundlicher zu gestalten, daher demonstrieren wir dieses Jahr gemeinsam mit Fridays For Future für die Umwelt und es gibt einen Spendenbeitrag, der die Regenbogenparade kompensiert, weil dieser zur Gänze an das REDD+ Projekt geht, das für Waldschutz im kolumbianischen Regenwald sorgt.“
Christoph Wiederkehr: „Wien ist Regenbogenhauptstadt und eine Stadt der Vielfalt!“
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) sagte zur Bedeutung von Vienna Pride: „Wien ist Regenbogenhauptstadt und eine Stadt der Vielfalt! Diese Vielfalt ist die entscheidende Basis für eine weltoffene Gesellschaft. Gemeinsam müssen wir den Weg noch weitergehen, bis die Akzeptanz und die Gleichstellung gänzlich im Alltag angekommen sind. Daher ist es wichtig, das Symbol des Regenbogens hoch zu tragen, um gegen Hass und Diskriminierung anzutreten und für Respekt und Vielfalt einzutreten.“
Nicole Berger-Krotsch: „Der Diskriminierungsschutz von LGBTIQ-Personen gehört endlich in die Bundesverfassung!“ Und Nicole Berger-Krotsch, Gemeinderätin und LGBTIQ-Sprecherin des SPÖ-Rathausklubs, ergänzte: „Wien setzt sich schon immer für eine tolerante, weltoffene und solidarische Gesellschaft ein. Wir kämpfen gegen Diskriminierung und für echte Gleichstellung, Seite an der Seite mit der LGBTIQ-Community. Mit dem geplanten queeren Jugendzentrum, der Regenbogenbox für Kindergärten oder dem queeren Kleinprojekte-Fördertopf setzen wir hier in Wien wichtige Akzente. Trotzdem ist noch viel zu tun: In Österreich sollten wir nicht Angst haben müssen, offen zu zeigen, wer wir sind. Der Diskriminierungsschutz von LGBTIQ-Personen gehört endlich in die Bundesverfassung!“
Aufruf zum Hissen der Regenbogenfahne
Und um den Monat der Vielfalt gemeinsam zu feiern, ruft Vienna Pride wie jedes Jahr alle dazu auf, die Regenbogenfahne stolz zu hissen, die Farben im Alltag zu tragen und gemeinsam für Sichtbarkeit zu sorgen. Außerdem bedanken sich die Veranstalter*innen bei den vielen Menschen, die Vienna Pride möglich machen: Der LGBTIQ-Community und ihren zahlreichen Organisationen, die wesentliche Teile des Programms bestreiten, der Stadt Wien, die unverbrüchlich an der Seite der Community steht und die Vienna Pride auch in Krisenzeiten tatkräftig unterstützt, unseren Kooperationspartner*innen wie unter anderem L’Oreal, Magenta, Mindshare, NYX, Wiener Linien und – last but not least – bei den über 100 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die Vienna Pride und die Regenbogenparade überhaupt erst ermöglichen.
Quelle: Stadt Wien