Wien: Vizebürgermeisterin Gaál - Gedenktafel in der Seestadt Aspern erinnert an Lydia Sicher
Foto: David Bohmann / PID
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Frauenrechtsorganisation ZONTA widmet Gedenktafel für eine Pionierin der Psychiatrie
Lydia Sicher vertrat als Psychiaterin die von Alfred Adler begründete Individualpsychologie und arbeitete eng mit ihm zusammen. In der Seestadt Aspern ist eine Straße nach ihr benannt. Nun wurde außerdem eine Gedenktafel am Haus Lydia-Sicher-Gasse/Janis-Joplin-Promenade angebracht – gewidmet vom ZONTA Club Wien I, der auch schon die Benennung der Straße angeregt hatte. Die Enthüllung nahm die Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál gemeinsam mit Sabine Peters, Präsidentin des ZONTA Club Wien I, im Beisein von Vertreter*innen des Bezirks, Mitgliedern von ZONTA sowie weiteren Gästen vor.
„In Wien machen wir Frauen sichtbar und holen sie vor den Vorhang. Damit wollen wir Mädchen und junge Frauen stärken und ihnen mitgeben: Traut euch alles zu“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.
Wie ernst es die Stadt damit meine, zeige die Seestadt: Fast alle neuen Straßen im Donaustädter Stadtentwicklungsgebiet tragen Frauennamen. „Ob mit der Pionierinnengalerie zum Frauentag im Rathaus, mit Gemeindebau-Benennungen, Straßennamen, Auszeichnungen wie dem Frauenpreis und dem Hedy Lamarr-Preis oder Gedenktafeln – wir bleiben dran, wenn es darum geht, Frauen zu fördern und ihre großen Leistungen zu würdigen!“, so Gaál.
„Der Internationale Frauentag am 8.März ist für uns auch der ZONTA Rose Day, ein Tag zur Würdigung bedeutender Frauen und Ehrung von Menschen, die sich für die Gleichstellung und Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen, und bildet so den Rahmen zur Enthüllung dieser Tafel für eine bemerkenswerte Frau und Gründungspräsidentin unseres Clubs vor über 90 Jahren“, so Sabine Peters, Präsidentin des ZONTA Club Wien I.
Lydia Sicher: Vorreiterin in der Individualpsychologie
Nach der Emigration Alfred Adlers in die USA übernahm Lydia Sicher die Leitung des von ihm gegründeten „Kaiser Franz Josef Ambulatoriums“ und des Wiener Vereins für Individualpsychologie und initiierte die Einrichtung einer Kinderambulanz zur Beratung bei Erziehungsproblemen. Sie war später auch gezwungen, zu emigrieren und führte die Ideen Alfred Adlers in den USA weiter, baute ein individualpsychologisches Zentrum auf und war Vorsitzende der „American Society of Adlerian Psychology“. Neben bemerkenswerten Erfolgen in ihrer Arbeit als Psychiaterin galt sie auch als hervorragende Dozentin.
Lydia Sicher begann ihre Arbeit in einer Zeit, in der Ausbildung und Berufstätigkeit von Frauen wie auch andere Rechte nicht selbstverständlich waren, und hat sich in dieser Umgebung erfolgreich behauptet. Folgerichtig hat sie auch die Ideen der damals gerade entstandenen Organisation ZONTA International ausdrücklich unterstützt, sie war Präsidentin des Gründungsvorstands des ZONTA Clubs Wien I, des ersten in Europa.
Über die Frauenrechtsorganisation ZONTA International
Seit mehr als 100 Jahren arbeitet ZONTA International auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene daran, die Vision einer Welt zu verwirklichen, in der Frauenrechte als Menschenrechte anerkannt werden und jede Frau in der Lage ist, ihr volles Potenzial auszuschöpfen, in der Frauen Zugang zu allen Ressourcen haben und in Entscheidungspositionen gleichberechtigt mit Männern vertreten sind und in der keine Frau in Angst vor Gewalt lebt.
Jedes der internationalen Serviceprojekte und Bildungsprogramme von ZONTA zielt darauf ab, Frauen und Mädchen neue Lebensperspektiven zu eröffnen, um weltweit die Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen. ZONTA-Mitglieder engagieren sich zudem auf lokaler und nationaler Ebene in Sensibilisierungs-Projekten für die Beendigung geschlechtsspezifischer Gewalt, für gleiche Bezahlung, für mehr Frauen in männerdominierten Branchen und für vieles mehr.
ZONTA hat weltweit mehr als 27.000 Mitglieder in 62 Ländern, die in 1.133 lokalen ZONTA Clubs organisiert sind. Der erste ZONTA Club Europas wurde 1930 in Wien gegründet. Neben internationalen Projekten werden auch lokale Frauenprojekte unterstützt. Der Name „Zonta“ stammt aus dem Lakota, eine Sprache der Sioux-Familie und bedeutet „ehrenhaft“ und „vertrauenswürdig“. /
Quelle: Stadt Wien