Wien: Vizebürgermeisterin Gaál - Kostenlose Überprüfung der Miete statt Abzocke!
MieterHilfe macht gratis Mieten-Check: Warnung vor hohen Provisionen für Prozessfinanzierer – Social Media-Kampagne informiert
Immer häufiger versuchen sogenannte „Prozessfinanzierer“, das schnelle Geld mit Mieter*innen in Altbauwohnungen zu machen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die anbieten, das gesamte Kostenrisiko eines Verfahrens auf Hauptmietzinsüberprüfung gegen eine Erfolgsbeteiligung zu übernehmen.
Prozessfinanzierer werben oft auf Social Media-Kanälen oder gehen von Tür zu Tür. Sie geben sich teilweise sogar als Mitarbeiter*innen der Stadt aus und bringen Mieter*innen dazu, Verträgen mit sehr hohen Provisionszahlungen zuzustimmen.
Im Gegensatz dazu hilft die MieterHilfe Mieter*innen von Altbauwohnungen kostenlos dabei, überteuerte Mieten zurückzufordern. Um die Wiener*innen zu diesem Thema zu informieren und zu sensibilisieren, startet die MieterHilfe in Kürze mit einer Social Media-Infokampagne.
„Was Sie wissen sollten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien kommen niemals ohne Vorankündigung und sie haben immer einen Dienstausweis dabei, den sie jederzeit vorzeigen können. Wenn Sie den Verdacht haben, zu viel Miete zu bezahlen, wenden Sie sich an die MieterHilfe! Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen Ihnen kostenlos bei der Durchsetzung Ihrer Rechte“, so Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
„In letzter Zeit werden die Methoden der Prozessfinanzierer immer dreister. Mittels eines ‚Schnellchecks‘ werden an der Wohnungstür nur wenige Daten abgefragt, die oft zu ungenauen Ergebnissen führen und fast immer den Verdacht nahelegen, dass aktuell zu viel Miete bezahlt wird. Seien Sie deshalb auf der Hut und schließen Sie keine Verträge zwischen Tür und Angel ab“, warnt MieterHilfe-Leiter Christian Bartok.
Vorsicht vor dem Kleingedruckten
Prozessfinanzierer wollen Mieter*innen vordergründig zu Gerechtigkeit verhelfen, indem sie ihre Mieten überprüfen und zu Unrecht überbezahlte Mieten zurückfordern. Diese Praxis gestaltet sich jedoch oft problematisch, da sie teilweise mehr als 50 Prozent als Provision des zurückgeforderten Betrages verlangen. Und dies nicht nur für zu viel bezahlte Miete in der Vergangenheit, sondern auch für die künftige Ersparnis (bis zu 3 Jahre im Voraus) der herabgesetzten Miete. Das kann sich in vierstelligen Eurobeträgen niederschlagen. Von der Rückzahlung und der ersparten Miete bleibt den Mieter*innen dann oft nicht mehr viel übrig, wie die Beratungspraxis der MieterHilfe zeigt.
Aufklärungskampagne auf Facebook
Um die Wiener*innen über das Geschäftsmodell der Prozessfinanzierer zu informieren, startet die MieterHilfe mit einer Social Media-Kampagne auf ihrem Facebook-Kanal. Anhand mehrerer Fallbeispiele werden die Geschäftspraktiken der Prozessfinanzierer erklärt, Rechenbeispiele sollen dabei helfen, die teils undurchsichtigen Provisionsberechnungen nachzuvollziehen. Mehr Infos auf www.facebook.com/DieMieterHilfe
Der Fall Herr B.: Schaden durch Schlamperei
Der Fall des Herrn B. zeigt, wie man die Forderungen eines Prozessfinanzierers erfolgreich abwehren kann: Der Mieter, ein junger Saxophonist aus Favoriten, bat die MieterHilfe um Unterstützung, weil ein Prozessfinanzierer monatelang untätig war und seinen Antrag auf Mietzinsrückzahlung verjähren ließ.
Die Folge: Dadurch ist Herr B. nicht mehr in der Lage, eine Rückforderung geltend zu machen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 25.000 Euro. Der Prozessfinanzierer-Verein streitet jede Schuld ab, bietet Herrn B. nun jedoch an, 2.000 Euro an eine karitative Organisation seiner Wahl zu spenden. Die erste Verhandlung ist zu Gunsten von Herrn B. ausgefallen, eine zweite Verhandlung wird folgen. Die MieterHilfe stellt Herrn B. eine Rechtsanwältin zur Seite.
Kostenlose und kompetente Beratung
Die Unterstützung der MieterHilfe der Stadt Wien ist immer kostenlos. Sie bietet Mieter*innen ein umfassendes Beratungspaket an, das Mietzins, Betriebskosten, verbotene Ablösen, vertragswidrige Klauseln im Mietvertrag, Erhaltungspflichten von Vermieter*innen etc. überprüft und einer gründlichen Prüfung durch Expert*innen unterzieht. Der kostenlose Mietenrechner steht rund um die Uhr für einen ersten Check der Miete unter https://mieterhilfe.at/ zur Verfügung. Sollte sich bereits beim Online-Check herausstellen, dass man zu viel Miete bezahlt, lohnt sich jedenfalls ein persönlicher Beratungstermin bei der MieterHilfe. Nach dem kostenlosen Beratungsgespräch und der Überprüfung der Miete durch die Expert*innen der MieterHilfe können weiteren Schritte gemeinsam besprochen werden./Schluss
Quelle: Stadt Wien