Linz: Vom Pflasterspektakel lernen
Foto: Alois Endl
Foto: Alois Endl
Die regierende Politik sollte mehr Anleihe an der Kultur nehmen
Das am Donnerstag gestartete Linzer Pflasterspektakel zieht wieder mehr als 100 Künstler und über 200.000 Besucher in seinen Bann. Mittendrin – wenn auch „nur“ als Zuhörer: LAbg. Manuel Krautgartner, MFG-OÖ Klubobmann, selbst begeistertes Bandmitglied und Hobbymusiker: „Am Pflasterspektakel soll und darf nicht politisiert werden – und gerade darum könnte die Politik so viel in Sachen Toleranz und ‚Verbotskultur‘ lernen, so der singende MFG-Klubobmann.
Musik und Kultur sind ein unheimlich wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, die Auslegung von Werten – egal ob Links, Mitte oder Rechts – spielt hier so gut wie keine Rolle. Erlaubt ist fast alles, was nicht heißt, dass einem auch alles gefallen muss. „Wir können von der Musik und der Kultur alle noch viel lernen, denn sie stellt das Verbindende vor das Trennende. Ein ‚Dagegensein‘ oder gar Ausgrenzen gibt es nicht“, so Manuel Krautgartner, der damit ganz bewusst auf die unsäglichen Einschränkungen der Freiheitsrechte aber auch der Meinungsäußerungsfreiheit und Meinungsvielfalt in den letzten Jahren hinweist. Die Linzer Bezirkssprecherin Petra Lindner fügt dem das Zitat: ,Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen‘ von Johann Wolfgang von Goethe hinzu und betont damit, welch wichtige Rolle der Kunst zukommt, vor allem dann, wenn Politik und Medien ihrer Rolle nicht mehr gerecht werden.
Wenn am Linzer Pflasterspektakel jemandem ein Künstler bzw. seine dargebotene Kunst nicht gefällt, geht man einfach weiter, zollt dem Menschen aber dennoch Respekt: „Keiner käme auf die Idee zu pfeifen oder zu verlangen, seinen Auftritt zu verbieten oder ihn gar vom Platz zu verweisen“, sagt Krautgartner.
„Diverse Kunst-, Kultur- und Musikrichtungen kann man mögen oder nicht, aber niemals wird dieses „Nicht mögen“ in Hass, Trennung oder Abstoßung enden – davon kann die Politik viel lernen.“
Irritierend findet Krautgartner in diesem Zusammenhang, dass genau diese Kunst immer wieder politisch missbraucht wird – etwa von den Klimaklebern – oder besser gesagt den „Klimaschüttern“, wenn diese Gruppe wertvolle Kunstwerke mit Farbe oder andere Utensilien zerstört – nur um Aufmerksamkeit zu erregen: „Auch das ist eine absolute Respektlosigkeit der Kunst gegenüber und zeugt von einem hohen Maß an Intoleranz.“
Quelle: OTS