Vorarlberg: Vorarlberg nimmt Verantwortung zur Flüchtlingsunterbringung wahr
Landesrat Gantner: Mehr als 200 zusätzliche Plätze geschaffen
Bregenz (VLK) – „Wir sehen es nicht nur als unsere Pflicht, sondern auch als klare Verantwortung, unseren Beitrag zur Unterbringung von Flüchtlingen zu leisten“, sagt Sicherheitslandesrat Christian Gantner zur aktuellen Situation und verweist auf die jüngst erzielten Erfolge bei der Quartierssuche: „Durch intensive Anstrengungen konnten in den letzten drei Wochen über 200 neue Unterbringungsplätze geschaffen werden. Dafür möchte mich bei allen beteiligten Systempartnern im Land bedanken, die das ermöglicht haben.“ Damit erfüllt Vorarlberg derzeit die Quote zu 72,2 Prozent, erklärt Gantner: „Bei korrekter und fairer Betrachtung der Quotenerfüllung – das heißt, wenn Betten der Bundesquartiere, für die Länder keine Anstrengungen erbringen müssen, nicht zur Länderquote dazu gerechnet werden – liegt Vorarlberg im Ländervergleich derzeit auf Platz 4.“
Die Flüchtlingssituation ist derzeit sehr herausfordernd und war in absoluten Zahlen noch nie so hoch, betont Gantner. Wurden etwa im großen Flüchtlingsjahr 2015 österreichweit 88.340 Asylanträge gestellt, so waren es heuer allein im Zeitraum Jänner bis Oktober schon 89.688 Anträge. Dazu kommen noch zusätzlich 85.206 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, für die es ebenfalls Quartiere zu finden gilt.
In Vorarlberg befinden sich aktuell rund 3.000 geflüchtete Personen in der Grundversorgung. Von September auf Oktober hat Vorarlberg im Bundesländervergleich mit einem Plus von 68 Prozent die prozentuell höchste Steigung bei der Aufnahme an geflüchteten Personen. In absoluten Zahlen hat Vorarlberg nach Oberösterreich die zweithöchste Steigerung aufzuweisen, was im Vergleich zu der Bundeslandfläche eine enorme Leistung darstellt. „Wir sind weiterhin in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und dem Gemeindeverband intensiv auf der Suche nach neuen Quartieren. Dazu zählen Wohnungen, Häuser sowie auch größere Objekte wie Hallen“, betont Gantner. Er weist erneut darauf hin, dass Angebote an Wohnraum gerne unter www.vorarlberg.at/unterkunft eingebracht werden können.
Zugleich unterstreicht der Sicherheitslandesrat einmal mehr die Forderung nach einem raschen und konsequenten Vorgehen der EU gegen das Schlepperwesen und die illegale Migration. „Ein funktionierender Schutz der EU-Außengrenzen, der insbesondere das Schließen der Balkanroute zur Folge hat, ist unabdingbar“, so Gantner. Weiters spricht er sich für EU-weite Schwerpunktaktionen der Polizei, abgestimmte Binnengrenzkontrollen und ein einheitliches Visaregime in den EU-Mitgliedstaaten aus: „Es kann nicht sein, dass Drittstaatsangehörige in einigen EU-Staaten grundsätzlich ohne Visum einreisen können.“
Zudem ist es laut Gantner erforderlich, eine gerechte Verteilung der Flüchtlinge unter den EU-Staaten vorzunehmen. „Und schließlich bedarf es weiterhin schneller Asylverfahren sowie eines Ausbaus der Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern“, erklärt der Landesrat.
Quelle: Land Vorarlberg