Vorarlberg: Vorarlberg trauert um Alt-Landesrat Fredy Mayer

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Vorarlberg trauert um Alt-Landesrat Fredy Mayer::
Foto: Archiv/ÖRK
02 Mär 18:25 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landeshauptmann Wallner: Großer sozial- und gesundheitspolitischer Pionier und Gestalter

Bregenz (VLK) – Wenige Tage vor seinem 86. Geburtstag ist Alt-Landesrat Alfred „Fredy“ Mayer verstorben. „Vorarlberg trauert um einen großen Pionier und Gestalter unseres Sozial- und Gesundheitswesens, der als Mitglied der Landesregierung sowie als Präsident des Roten Kreuzes eine der prägenden und populärsten Persönlichkeiten unseres Landes war und auch weit über Vorarlberg hinaus Sozialgeschichte geschrieben hat“, würdigt Landeshauptmann Markus Wallner in einer ersten Stellungnahme Mayers umfassende Verdienste für Vorarlberg. Sein Beileid drückt Wallner insbesondere der Familie von Fredy Mayer aus.

Fredy Mayer, 1936 in Bregenz geboren, begann seine politische Laufbahn in Bludenz und war dort Kulturstadtrat, ehe er 1974 in die Vorarlberger Landesregierung einzog. Bis 1993 war er ressortzuständig für Soziales und Gesundheit, bis 1984 auch für Umweltschutz und danach für Sport. "In seiner 18jährigen Regierungstätigkeit hat er für Vorarlberg neue Modelle entwickelt, die später von anderen Ländern und vom Bund übernommen worden sind – unter anderem das europaweit einzigartige Modell des Pflegezuschusses", erinnert Wallner. Als weitere Meilensteine in Mayers Amtszeit nennt er die Schaffung eines professionellen Managements für die Vorarlberger Landeskrankenhäuser, die Einführung des ersten österreichischen Familienzuschusses, den Vertrag Vorarlbergs mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, die Pionierarbeit im Bereich der Sozial- und Vorsorgemedizin oder die Entwicklung eines ersten Vorarlberger Geriatriekonzeptes.

Weitere sozialpolitische Initiativen Mayers waren der Ausbau der sozialen Dienste zu einem flächendeckenden sozialen Netz, das Vorarlberger Modell der Hauskrankenpflege, die Programme "Alter hat Zukunft" und "Gesunder Lebensraum Vorarlberg", das Vorarlberger Sozialwerk, das Drogenkonzept, die Suchtarbeit, die Therapieeinrichtung Maria Ebene, die Lehranstalt für heilpädagogische Berufe, Psychiatriereform, Behindertenarbeit oder die Neuordnung der Jugendwohlfahrt.

Besonderes Engagement widmete Mayer auch einer ganzheitlich ausgerichteten Sportpolitik in der Breite und zur Spitze. Beim Umweltschutz gelang ihm die Unterschutzstellung des Rheindeltas und der Vorarlberger Gletscher sowie die Schaffung des Landschaftspflegefonds.

Auch nach seinem Ausscheiden aus der Landespolitik engagierte sich Fredy Mayer für das Gemeinwohl. Im Landesverband des Österreichischen Roten Kreuzes fungierte er von 1978 bis 1989 als Vizepräsident und von 1989 bis 1999 als Präsident. 1999 wurde er schließlich zum Präsidenten des Österreichischen Roten Kreuzes gewählt. Diese wichtige Funktion übte er bis 2013 aus. Unter Mayers Amtsführung erlebte die Organisation einen Wandel in ihrem Auftritt nach außen. Das Österreichische Rote Kreuz positioniert sich seither nicht mehr nur als Dienstleister im Inland in den Bereichen Rettungswesen und Blutspende, sondern ist auch vermehrt in internationalen Hilfsprojekten und Auslandseinsätzen aktiv. Darüber hinaus befasst sich das ÖRK auch verstärkt mit gesellschaftspolitischen Themen.

Für seine herausragenden überregionalen Verdienste wurde Fredy Mayer am Nationalfeiertag 1993 vom damaligen Landeshauptmann Martin Purtscher mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Im Mai 2006 erhielt er von Bundespräsident Heinz Fischer das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich überreicht. Am 17. September 2008 verlieh ihm der Souveräne Malteserorden das Kommandeurkreuz des Verdienstordens Pro Merito Melitensi. Schon 1995 wurde ihm das Großkreuz des Ordens de Isabel la Católica verliehen.

Den Menschen Fredy Mayer charakterisiert Landeshauptmann Wallner so: "Fredy Mayer war vor allem äußerst jovial, kommunikativ und hatte viel Humor. Ein Mensch mit einem guten Spruch, der auch über sich selbst lachen konnte."

Fredy Mayer war seit 1959 verheiratet mit seiner Frau Inge, geborene Zimmermann.


Quelle: Land Vorarlberg



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