Vorarlberg: Vorarlberger Wasserversorgung steht auf sicheren Beinen
Foto: Land Vorarlberg/F.Sams
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LH Wallner und LR Gantner zum UN-Weltwassertag 2022
Bregenz (VLK) – Die Vorarlberger Landesregierung nimmt den Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen seit 1992 aufrufen, auch heuer zum Anlass, um den Wasserreichtum unseres Landes, aber auch die Naturgefahr Wasser ins Bewusstsein der Menschen zu rufen. Der Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto „Unser Grundwasser – der unsichtbare Schatz". „Auf Vorarlberg trifft das in besonderem Maße zu. Grundwasser ist unser wichtigster Bodenschatz, aus dem wir zwei Drittel unseres Trinkwassers beziehen“, so Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner im Pressefoyer. In Vorarlberg seien die Grundwasservorkommen dank der Niederschlagsmengen und eines konsequenten Gewässerschutzes langfristig gesichert. Wassergenossenschaften und Verbände sowie die öffentliche Hand investieren in Vorarlberg heuer in alle Bereiche der Wasserwirtschaft – Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Hochwasserschutz – in Summe rund 75 Millionen Euro, davon entfallen 13,3 Millionen Euro auf das Land.
Wallner verwies auf die Vorarlberger Wasserwirtschaftsstrategie 2025, die konkrete Ziele für Gewässerschutz, Gewässernutzung sowie für die Hochwassersicherheit definiert. Dank des großen Speichervolumens der Vorarlberger Grundwasserkörper in einer Tiefe von 30 bis 300 Meter sei auch bei einer längeren Trockenperiode die Wasserentnahme gesichert, erläuterte er: „Ein wichtiger Schutz unserer Wasserversorgung angesichts der jahreszeitlichen Verschiebung von Niederschlägen in Zeiten des Klimawandels.“
Rhesi zügig voranbringen
Beim Thema Hochwasserschutz nahm Wallner zum aktuellen Stand des Projekts Rhesi Stellung und betonte einmal mehr dessen Dringlichkeit. Heuer wird das Einreichprojekt weiter konkretisiert, gleichzeitig wird intensiv am notwendigen Abschluss des Staatsvertrages gearbeitet. „Wir haben von Vorarlberger Seite wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass bei diesem wichtigen Projekt nicht länger zugewartet werden darf und ein rascher Abschluss der offenen Fragen gefunden werden muss. Die Umsetzung ist von sehr großer Bedeutung für die Bevölkerung und die Wirtschaft“, so Wallner.
Auch für Landesrat Gantner hat der Hochwasserschutz eine hohe Priorität. „Wasser ist Leben, Wasser ist aber auch Gefahr“, sagte er. In den meisten Gebieten Vorarlbergs sei bereits ein hohes Maß an Sicherheit erreicht. Bei der Planung und Umsetzung weiterer Projekte folge die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes dem Grundsatz "mehr Raum für die Gewässer", um neben dem Aspekt der Sicherheit auch die Ökologie der Gewässer bestmöglich zu berücksichtigen.
Sauberes Wasser ist nicht selbstverständlich
Zu den Schwerpunkten der Vorarlberger Wasserstrategie gehört auch die sorgfältige Reinigung der Abwässer. Dafür wurden in Vorarlberg in den letzten 50 Jahren rund 1,4 Milliarden Euro investiert. „Die Erfolge der Maßnahmen sind für alle Bürgerinnen und Bürger an den sauberen Gewässern im Lande sichtbar und erlebbar“, so Gantner. Wesentliche Aufgaben seien die Erschließung von Restgebieten, die noch nicht an das Leitungsnetz gekoppelt sind, sowie die Kapazitätserweiterung von Kläranlagen aufgrund des Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums, aber auch laufende Sanierungen und Instandhaltungen.
Der Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft, Thomas Blank, präsentierte Eckdaten zum heurigen Schwerpunktthema des Weltwassertages. Die Grundwasserkörper in den Talschaften und entlang der großen Flüsse in Vorarlberg sind durch 55 Brunnenanlagen für die öffentliche Wasserversorgung erschlossen. Die tatsächliche Entnahme beträgt rund 520 Liter pro Sekunde (l/s), das sind rund zehn Prozent der verfügbaren Grundwasserressourcen. In den letzten Jahren wurden eine Reihe wichtiger neuer Brunnen errichtet, darunter der Brunnen Hohlstein des Trinkwasserverbandes Bregenzerwald, der mit einer Pumpmenge von rund 60 l/s in den nächsten Jahrzehnten die Wasserversorgung für zehn Gemeinden des Vorderen und Mittleren Bregenzerwaldes absichert.
Bewusstsein für die Bedeutung des Wassers stärken
Blank verwies zudem auf die Kooperation mit der inatura, um in der Bevölkerung und vor allem bei Schülerinnen und Schülern das Bewusstsein für die Bedeutung des Wassers zu stärken. So wird heuer die Dauerausstellung zu den Bereichen Wald und Wiese aktualisiert und erweitert, um auch das Thema Grundwasser und Wasserversorgung informativ und jugendgerecht zu vermitteln. Im Herbst 2022 wird zudem eine Sonderausstellung zum Thema Bodensee eröffnet.
Quelle: Land Vorarlberg