Vorarlberg: Vorarlbergs Alpen – Lebens- und Arbeitsraum, Kulturgut und Genuss

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Vorarlbergs Alpen – Lebens- und Arbeitsraum, Kulturgut und Genuss::
Foto: Land Vorarlberg/A. Serra
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10 Jun 20:10 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

LR Gantner und LK-Präsident Moosbrugger zur aktuellen Situation und Zukunft der Vorarlberger Alpwirtschaft

Dornbirn (VLK) – „Vorarlbergs Alpen sind Lebens- und Arbeitsraum, Kulturgut und stehen für Genuss. Um unserer Alpwirtschaft positive Zukunftsperspektiven zu geben, braucht es ein partnerschaftliches Miteinander und sichere Rahmenbedingungen“, betonten Landesrat Christian Gantner und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger bei einem Medientermin auf der Alpe Büla in Dornbirn-Kehlegg am Freitag, 10. Juni. Beide verwiesen auf die vielfältige Bedeutung einer intakten Alpwirtschaft. Diese sichert den Erhalt der attraktiven Berglandschaft, bewahrt die Vielfalt, Funktionalität und Schönheit des einzigartigen Kulturraumes, produziert genussvolle regionale Alpprodukte, bietet Schutz vor Lawinen und Erosion und ist zugleich wichtige Grundlage des Tourismus und bedeutende Existenzgrundlage der bäuerlichen Bevölkerung. Zugleich unterstrichen Gantner und Moosbrugger die Dringlichkeit, langfristig wirksame Lösungen gegen die Bedrohung der Alpwirtschaft durch TBC und Großraubtiere zu finden.

Jedes Jahr verbringen fast 40.000 Tiere den Sommer auf einer von 517 bewirtschafteten Alpen in Vorarlberg. Rund zwei Fünftel der Landesfläche sind Alpgebiet. Der Erhalt landwirtschaftlicher Flächen im Tal und die Tierhaltung sind unverzichtbar für die Zukunft der Alpwirtschaft, betonte Moosbrugger: „Die Alpen brauchen Weidetiere aus den Talbetrieben. Verlieren wir Flächen im Tal, dann verlieren wir auch Tiere auf den Alpen. Und ohne Beweidung wachsen die Alpen zu.“ Ebenso brauche es, damit die Alpen Zukunft haben, die Menschen, die im Sommer dort arbeiten. Gantner und Moosbrugger sprachen den Alpverantwortlichen und den über 1.000 Älplerinnen und Älplern ihren Dank dafür aus, dass sie das ihnen anvertraute Vieh den Sommer über gut betreuen und das oberste Stockwerk der Vorarlberger Landwirtschaft mit großem Fleiß und Idealismus bewirtschaften.

Das Land Vorarlberg unterstützt schon seit vielen Jahren die personalintensive Bewirtschaftung der Alpen durch Übernahme des Sozialversicherungs-Dienstnehmeranteils und Gewährung der JungälplerInnenprämie, hob Landesrat Gantner hervor. Auf Grundlage der Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“ sei ein erfolgreicher Weg zur klaren Kennzeichnung und fairen Abgeltung der regionalen Qualitäts- und Alpprodukte sowie für eine vertrauensvollen Partnerschaft zwischen Gastronomie, Tourismus und KonsumentInnen eingeschlagen worden.

Landwirtschaft und Tourismus sind für Gantner erfolgreiche Zukunftszwillinge. „Diese Kooperationen gilt es weiter zu stärken, denn sie sind die Energiequelle für eine erfolgreiche und nachhaltige Regionalentwicklung“, sagte er und präsentierte zum Beleg Ergebnisse aus einer von Tourismus Monitor Austria durchgeführten Befragung von Urlaubsgästen in Vorarlberg. Dabei wurden als wichtigste Gründe für den Vorarlberg-Urlaub die Berge, das Angebot an Wanderwegen und die reizvollen Natur- und Landschaftserlebnisse angegeben. „Dieses Landschaftsbild ist stark von der Alpwirtschaft geprägt. Die Pflege und Erhaltung der Landschaft ist eine wichtige Schnittstelle der Bereiche Alpwirtschaft und Tourismus“, so Gantner.

Ernsthafte Bedrohungen für die Alpwirtschaft und daher dringenden Handlungsbedarf sehen Gantner und Moosbrugger aufgrund der TBC-Thematik und durch die Ausbreitung von großen Beutegreifern – vor allem Wolf, Bär und Luchs – in Mitteleuropa. „Die latente Gefahr der Übertragung der Tierseuche TBC von Wildtierbeständen auf Rinder in manchen Regionen des Landes ist noch nicht gebannt. Nur durch eine starke Absenkung des Wildbestandes kann diese Gefahr vermindert werden“, sagte Gantner. Und Moosbrugger forderte aufgrund von Erfahrungen in der Schweiz und in Frankreich auch hierzulande eine rechtzeitige Änderung der Wolfsstrategie. Das dicht besiedelte und mit Tieren bewirtschaftete Vorarlberg sei kein geeigneter Lebensraum für den Wolf.

Zum Schutz gegen Raubtiere wird aktuell über den Vorarlberger Schafzuchtverband ein Beutegreifer-Notfallteam eingerichtet und das Land unterstützt finanziell die Anschaffung eines Herdenschutz-Anhängers mit entsprechender Ausrüstung. Das Notfallteam steht für Einsätze in ganz Vorarlberg zur Verfügung und hat die zentrale Aufgabe, betroffenen Tierhaltern und Hirten rasch und unbürokratisch mit Fachwissen und technischer Ausstattung zu helfen.


Quelle: Land Vorarlberg



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