Salzburg: Wachsames Auge auf die Lungauer Naturschätze
Foto: Land Salzburg/Maximilian Brugger
72 Freiwillige klären auf, bekämpfen unerwünschte Pflanzen und setzen sich für geschützte Lebensräume ein
(LK) Die einzigartige Naturlandschaft im Lungau hat engagierte Aufpasser: Knapp 5.000 Stunden standen 72 freiwillige „Organe“ der Berg- und Naturwacht 2020 im Einsatz. „Ein unschätzbarer Dienst für unsere Gemeinschaft, damit auch kommende Generationen die Schönheiten und Besonderheiten der Landschaft im Lungau erleben können“, hebt Landesrätin Daniela Gutschi anerkennend hervor.
Landesrätin Daniela Gutschi hat sich mit Mitarbeitern der Naturwacht beim Prebersee, einem der Juwele im UNESCO-Biosphärenpark, auf 1.514 Metern Seehöhe getroffen. „Vorbeugen und aufklären, strafen nur bei völliger Uneinsichtigkeit“, so lautet die Devise. So führten die „Organe“ der Berg- und Naturwacht im Vorjahr 1.986 aufklärende Gespräche, 102 Mal musste ermahnt werden. Vier Mal gab es eine Anzeige bei der Bezirksbehörde und einmal ein Organmandat.
Mit Fingerspitzengefühl
„Die vereidigten Wachorgane werden laufen geschult und schreiten dann ein, wenn es das Gesetz nicht mehr erlaubt ‚wegzuschauen‘. Dafür braucht es auch die richtige Dosis Fingerspitzengefühl und Zivilcourage“, lobt Landesrätin Daniela Gutschi die Herangehensweise. Die Aufgaben sind vielfältig.
Kampf gegen invasive Pflanzen
„Wir haben im Lungau einige sich stark ausbreitende Pflanzenarten, deren Bekämpfung nicht einfach ist. In Zederhaus, St. Michael, St. Margarethen beschäftigt uns der Staudenknöterich und in Ramingstein der gesundheitsgefährdende Riesenbärenklau“, berichtet Bezirksleiter Alois Doppler. Eigene „Neophytenfachkräfte“ stehen betroffenen Gemeinden und Grundbesitzer beratend zur Seite.
Hilfe für den Feuerfalter
„Den blauschillernden Feuerfalter gibt es nur mehr in ganz wenigen Gebieten auf dieser Welt. Bei uns im Lungau helfen wir ihm, zu überleben. Gemeinsam mit der Landwirtschaftsschule Tamsweg wurde das Buschwerk im Randbereich des Natura 2000-Schutzgebietes Mooshammer Moos ausgedünnt, damit er einen guten Lebensraum hat“, nennt Doppler ein weiteres Beispiel der Aufgaben. In Unternberg wird intensiv daran gearbeitet, dass ein neues Laichgewässer oberhalb des Gfrererfeld von den Amphibien angenommen wird. „Mindestens 1.000 Tiere haben mit unserer Hilfe den neuen Tümpel als neuen Lebensraum entdeckt“, berichtet der Naturschützer.
Natur in den Schulen
Naturschutz und Bildung, diese beiden Themen sieht Landesrätin Gutschi besonders gerne vereint. Auch hier wird die Berg- und Naturwacht aktiv, geht in die Schulen. In St. Andrä sind die Kinder der Volksschule darauf aufmerksam gemacht, worden, wo zum Schutz der Tiere etwas getan werden kann. Durch Initiative des Schuldirektors wurden rund 2.000 Erdkröten sicher über eine Straße gebracht. „Hier arbeiten Gemeinde, Schule und Naturschutz Hand in Hand – ein schönes Beispiel zum Lernen für die Zukunft“, so Gutschi.
Quelle: Land Salzburg