Salzburg: Wagrain feiert 404 Jahre lebendiges Brauchtum
Jubiläum der Historischen Bauernschützen / Großer Festakt mit rund 40 Vereinen aus ganz Salzburg
(LK) Lautstark und farbenprächtig sind heute rund 40 Musikkapellen, Trachtenvereine, Kameradschaften oder auch Schützenkompanien aus ganz Salzburg durch die Pongauer Gemeinde Wagrain gezogen. Die Historischen Bauernschützen haben zu ihrem 404-jährigen Jubiläum geladen und ließen es im wahrsten Sinne des Wortes mit ihren Gewehren „krachen“.
Ein großer Festumzug mit Vereinen aus dem Bundesland und der Gemeinde bildete den Rahmen für das Jubiläum. Landeshauptmann Wilfried Haslauer gratulierte den Historischen Bauernschützen zu 404 Jahren. „Mehr als vier Jahrhunderte Schützentradition gehört mit der gesamten Region gefeiert. Und das findet heute im Pongau auch gebührend statt“, so Haslauer.
Haslauer: „Tief verwurzelt in der Gemeinde.“
Nicht nur in Wagrain sind die Schützen eine fixe Größe im Vereinsleben der Gemeinde. Salzburgweit sind in 112 Kompanien und Garden rund 6.500 Mitglieder aktiv. „Die Historischen Bauernschützen sind mit ihren Ausrückungen und ihrem Engagement in der Kommune präsent. Die Kameraden sind für einander und die Bewohner des Ortes da. Wo Hilfe benötigt wird, packen sie tatkräftig mit an. Sie sind im besten Sinne des Wortes tief in der Gemeinde verwurzelt“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Ellmer: „Sie leben das Brauchtum.“
Für Bürgermeister Axel Ellmer sind die Historischen Bauernschützen Wagrain ein ganz wichtiger Bestandteil des Ortes. „Sie umrahmen die kirchlichen Feierlichkeiten in der Gemeinde, sei es bei Erntedank oder am Prangertag. Und sie veranstalten auch eigene Veranstaltungen, etwa das Lindenfest, das einen regelrechten Aufschwung erlebte. Hauptmann Michael Koblinger und sein Team führen den Verein vorbildhaft und erfüllen das Brauchtum mit Leben. Besonders erfreulich: Viele Junge Wagrainer sind bei den Schützen aktiv“, so Ellmer.
Karl-Heinrich Waggerl als Spender
Die Tracht der Historischen Bauernschützen in Wagrain ist einzigartig in ganz Salzburg. „Wir sind die einzigen Schützen im Land, die eine lange, weiße Unterhose unter der Lederhose und den Stutzen tragen“, schmunzelt Hauptmann Michael Koblinger, der seit mehr als 40 Jahren aktives Mitglied ist und ergänzt: „1964 wollte man diese Tradition ändern. Aber Karl-Heinrich Waggerl hat damals 4.000 Schilling an die Schützen gespendet, damit die Tracht so bleibt, wie sie ist. Und wir tragen heute noch immer unsere langen Unterhosen.“ Derzeit rücken 58 Kameraden bis zu zehn Mal jährlich aus.
Verspätetes Jubiläum
Ursprünglich hätte das Schützen-Jubiläum 2020 gefeiert werden sollen. „Wir wurden 1620 gegründet. Vor vier Jahren war bereits alles geplant und auch die Chronik war fertig. Durch die Pandemie feiern wir jetzt mit vier Jahren ,Verspätung‘, dafür umso lautstarker“, sagt Michael Koblinger.
Mehr dazu
Quelle: Land Salzburg