Salzburg: Walburga Kaiser führt LFS Kleßheim ins neue Schuljahr
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr
Leitung der Landwirtschaftsschule bleibt in Lungauer Händen / Abschied Eßl nach 30 Jahren / Drei Fragen an die neue Direktorin
(LK) Die Landwirtschaftliche Fachschule Kleßheim startet unter neuer Leitung ins kommende Schuljahr. Walburga Kaiser übernimmt als Direktorin die Führung der Ausbildungsstätte in Wals-Siezenheim und folgt damit dem langjährig verdienstvollen Johann Eßl nach. Die Flachgauer Schule bleibt somit fest in Lungauer Händen.
„Burgi Kaiser ist eine Lehrkraft moderner Prägung mit viel Erfahrung sowohl im Schulwesen als auch im praktischen Berufsleben. Ich bin überzeugt, dass sie die von Johann Eßl über 15 Jahre ausgezeichnet geführte Schule nahtlos übernehmen und mit neuem Schwung in die Zukunft führen wird. Ihr Wissen in Theorie und Praxis wird den Jugendlichen viel bringen“, so Personallandesrat Josef Schwaiger.
Kaiser: „Ich möchte begeistern.“
„Zwei Dinge sind mir als Direktorin sehr wichtig: das Auftreten der jungen Menschen und dass sie sich für etwas begeistern können“, betont die neue Schulleiterin. Sie kann auf viele Jahre berufliche Praxis zurückgreifen. So unterrichtete die Wahl-Lungauerin 15 Jahre an der LFS Tamsweg, vor allem Pflanzenbau, Obstbau sowie Deutsch und Kommunikation. Ihre Schülerinnen und Schüler wurden unter ihrer Leitung mit Projekten zum Jahr des Bodens und mit dem Naturschutzpreis „Brennnessel“ ausgezeichnet.
Vielseitige neue Schulleiterin
Walburga Kaiser wuchs in der Weststeiermark auf einem Bauernhof auf. Sie absolvierte die Hauswirtschaftsschule und anschließend den Aufbaulehrgang in der HBLA Pitzelstätten in Kärnten. Sie setzte ihre Ausbildung mit dem Studium der Landwirtschaft an der Universität für Bodenkultur und an der Agrarpädagogischen Hochschule in Wien fort. In ihren ersten Arbeitsjahren sammelte sie Erfahrung in Kundenberatung in den Bereichen Pflanzenschutz, Düngung, Boden und Schädlingsbekämpfung. Darüber hinaus war sie als Tagesmutter tätig. Die passionierte Jägerin findet bei der Bienenzucht Entspannung. Walburga Kaiser lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Mariapfarr.
„Landwirtschaft kann Vorbild in vielen Bereichen sein.“
Das Landes-Medienzentrum (LMZ) sprach mit Walburga Kaiser über Persönlichkeitsbildung in jungen Jahren, lebensbegleitendes Lernen und „normales“ Schulleben.
LMZ: Was ist Ihnen in der neuen Funktion besonders wichtig?
Kaiser: Oberstes Ziel ist es, die Schule und den landwirtschaftlichen Betrieb so zu führen, dass die Schülerinnen und Schüler die bestmögliche Ausbildung erhalten. Wichtig ist mir persönlich aber auch die Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der jungen Leute. Und ganz zentral ist das Thema Kommunikation. Als Führungskraft will ich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Ebenen, wie Pädagogik, Reinigung, Küche, Landwirtschaft, das Gefühl geben, für sie da zu sein.
LMZ: Welche Schwerpunkte sind im ersten Jahr geplant?
Kaiser: Im kommenden Schuljahr wird es in Kleßheim erstmals auch die Schule für Erwachsene geben. Die jetzt schon mit 18 hohe Zahl an Anmeldungen zeigt, dass der Bedarf groß ist. Gesunde Ernährung, Umweltschutz, sparsamer Umgang mit den Ressourcen – wer sonst als die Landwirtschaft hat die Möglichkeit, hier Vorbild zu sein? Lebensbegleitendes Lernen wird immer wichtiger, und wir sind vorne dabei. Ein weiteres Vorhaben wird sein, die Reinigung vom externen Service wieder in die eigene Verwaltung zu holen. Das erhöht die Wertschätzung dieser Arbeit im Team.
LMZ: Worauf freuen Sie sich? Und was werden die Herausforderungen sein?
Kaiser: Ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit wundervollen Menschen. Es ist schön, dass ich in den Bereichen arbeiten darf, die seit Jahren fixer Bestandteil meines Lebens sind: Bildung, Jugend und Landwirtschaft. Als große Herausforderung betrachte ich es, den Jugendlichen das Schulleben trotz der Umstände durch die Pandemie so „normal“ wie möglich gestalten zu können. Es wird spannend, die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten individuell anzusprechen und mit ihnen gemeinsame Ziele zu erreichen.
Abschied nach 30 Jahren
Mit Walburga Kaiser bleibt das Zepter in der Flachgauer Landwirtschaftsschule in Lungauer Händen. Kaisers Vorgänger, der gebürtige Mauterndorfer Johann Eßl, trat nach 30 Jahren Tätigkeit in Kleßheim, davon 15 Jahre als Schuldirektor, einen Schritt zurück und wird ab dem neuen Schuljahr Lehrer an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck an der Glocknerstraße.
Schwaiger: „In moderne Zeiten geführt.“
„Hans Eßl führte die Landwirtschaftliche Fachschule Kleßheim in moderne Zeiten. Er zeichnete maßgeblich für die baulichen Entwicklungen wie der Holz- und der Metallwerkstätten, des Schülerheims und der Lehrküchen verantwortlich“, so Landesrat Josef Schwaiger. „Die wirtschaftliche Führung des Betriebs, der sparsame Umgang mit den Ressourcen und der Ausgleich zwischen den Interessengruppen war ihm stets ein großes Anliegen, nicht zu vergessen die biologische Bewirtschaftung. Unter ihm gelang es, Kleßheim als erste Schule in Österreich auf Bio-Heumilchbetrieb umzustellen. Hans Eßl hat die Schule vorbildlich geleitet und war immer besonders darauf bedacht, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein guter Chef zu sein.“
Quelle: Land Salzburg