Hollabrunn: Waldbrandeinsatz in Nordmazedonien

Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
Slide background
Foto: Stefan Obritzhauser
09 Aug 19:08 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Nachdem die großflächigen Waldbrände in Nordmazedonien zusehends außer Kontrolle gerieten, wurde über den EU-Zivilschutz-Mechanismus am späten Abend des 04.08.2021 ein sogenanntes „Ground Forest Fire Fighting using Vehicles-Modul“ von Nordmazedonien angefordert.

Die Anfrage wurde an die Bundesländer weitergeleitet und Steiermark und Niederösterreich haben rasche Hilfe zugesagt. Noch in den Nachtstunden erfolgte die Koordinierung des Einsatzes über den Landesführungsstab, wo auch in weiterer Folge mehrere Feuerwehrmitglieder aus dem Bezirk Hollabrunn eingebunden waren. Ebenso wurde noch in den Nachtstunden ein Vorauskommando samt Dolmetscher zur Erkundung der Lage vor Ort losgeschickt.

Aus dem Bezirk Hollabrunn wurde für die erste Phase das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Feuerwehr Mühlbach am Manhartsberg, samt einigen Spezialisten zur Wald- und Flurbrandbekämpfung, angefordert. Somit machten sich bereits in den frühen Morgenstunden des 05.08. insgesamt 3 Kameraden aus Mühlbach und Hohenwarth auf dem Weg nach Tulln um von dort die 1.200km lange Anreise, gemeinsam mit 120 weiteren Feuerwehrmitgliedern, anzutreten.

Um die Mittagszeit wurde ein weiterer Fahrzeug-Konvoi losgeschickt. Diese Mannschaften errichteten ein Basis-Kamp in Peh?evo. Mit dabei war Versorgungsmaterial für Mensch und Maschinen, Küche, Duschen, Zelte, Stromversorgung aber auch eine mobile Einsatzzentrale. In diesem Konvoi waren 2 Kameraden mit dem Kranfahrzeug aus Ravelsbach eingebunden.

Trotz der beschwerlichen Anreise von 22 Stunden, starteten die Kameradinnen und Kameraden schon in den frühen Morgenstunden des 06.08. mit den Löscharbeiten, also keine 36 Stunden nach dem Hilferuf aus Nordmazedonien.

Der erste Einsatzauftrag war der Schutz des Dorfes Umlena. „Das Problem war hier vor allem die Wasserversorgung. Die Tanklöschfahrzeuge mussten im Pendelverkehr Wasser holen. Deshalb mussten die meisten Feuer und Glutnester mit Handwerkzeugen niedergeschlagen werden. Durch die ständige Änderung der Windrichtung wurden die Feuer aber immer wieder neu entfacht, schlussendlich konnten wir aber das Dorf, gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden aus der Steiermark erfolgreich gegen die Flammen verteidigen“, berichtet Stefan Obritzhauser von der Feuerwehr Hohenwarth.

Am zweiten Tag errichten die Feuerwehrleute eine drei Kilometer lange Schlauchleitung. Unterstützt wurden unsere Kräfte dabei durch Soldaten aus Nordmazedonien. Über diese Leitung wurden mehrere Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von rund 30.000 Liter befüllt. Damit wurde die Löschwasserversorgung der Löscheinheiten am Boden und in der Luft sichergestellt und so konnte eine angelegte Schneise im Wald geschützt werden.

Ebenfalls am zweiten Tag wurden noch weitere Kräfte aus NÖ nachgefordert. Aus unserem Bezirk fuhren 2 Mitglieder der FF Hollabrunn mit dem Wechselladefahrzeug samt 1 Feuerwehrmitglied aus Merkersdorf und dem dort stationierten Waldbrand-Spezialfahrzeug und dem Tiefladeanhänger der FF Göllersdorf in das Einsatzgebiet.

Einige der erst eingetroffenen Kräfte wurden ab 07.08 über einen Sonderflug der Austrian Airlines ausgetauscht. „Der Einsatz ist aufgrund der hohen Temperaturen äußert anstrengend aber auch nicht ungefährlich, so mussten unsere Feuerwehrmitglieder sich bereits mehrmals kurzfristig zurückziehen“, berichtet Bezirksfeuerwehrkommandant Alois Zaussinger. Aktuell befindet sich auch Zaussinger ebenfalls im Einsatzgebiet um in seiner Funktion als Landesfeuerwehrrat für Ausbildung die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Einsatz, in den kürzlich gegründeten Sonderdienst „Wald- und Flurbrandbekämpfung“, einfließen lassen zu können.

Am 08.08. wurden durch unsere Mannschaften einige Dörfer in der Nähe von Bekovo von den Flammen bewahrt. Heute werden unsere Kräfte per Hubschrauber zu verschiedenen Einsatzgebieten gebracht und versuchen so gezielt Brandherde in unwegsamen Gelände abzulöschen.

In Summe sind aus Niederösterreich 92 Feuerwehrmitglieder mit vier Waldbrand-Quads, sechs Tanklöschfahrzeugen, zehn Wechselladefahrzeugen sowie 17 weiteren Fahrzeugen und mehreren Anhängern im Einsatz.



Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Hollabrunn



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg