Wieselburg: Warnung - erneuter Cyber Trading Fraud-Betrug in Niederösterreich

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Cybercrime - Symbolbild
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18 Feb 17:15 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein 55-jähriger Mann aus dem Bezirk Scheibbs erstattete am 16. Februar 2022 Anzeige auf der Polizeiinspektion Wieselburg bezüglich eines Anlagebetrugs. Er habe Ende Jänner 2022 über die Plattform "nvestpro" in Kryptowährungen investiert und Aktien angelegt. Unbekannte Täter nahmen telefonisch mit ihm Kontakt auf und eröffneten für ihn ein Bankkonto bei einer deutschen Internetbank, für das er auch die Zugangsdaten erhielt. Der 55-Jährige zahlte 250 Euro ein und hatte nach ein paar Tagen einen Gewinn von ca. 100 Euro. Er überwies mehrmals kleinere Geldbeträge auf das deutsche Konto.

In weiterer Folge wurde er von "nvestpro" aufgefordert, seine österreichischen Bankdaten bekanntzugeben, um seine Legitimität zu überprüfen. Er kam der Aufforderung nach. "nvestpro" überwies mehrmals Geldbeträge im vier- und fünfstelligen Eurobereich vom österreichischen Konto auf das deutsche Konto und forderte ihn auf 25.000 Euro für eine Versicherung zu bezahlen. Er fragte nach, wo sein Geld sei und versuchte auf das deutsche Konto zuzugreifen. Ein Mitarbeiter der deutschen Bank teilte mit, dass das Konto bereits gesperrt und das Geld behoben worden sei. Dabei entstand ein Schaden im mittleren bis hohen fünfstelligen Eurobereich.

Im Waldviertel wurde im Februar 2022 ein Betrug unter dem selben Modus Operandi zur Anzeige gebracht. Weiters häufen sich derzeit die Anzeigen hinsichtlich Cyber Trading Fraud nicht nur in Niederösterreich, sondern auch in den anderen Bundesländern.

Das Landeskriminalamt Niederösterreich warnt hinsichtlich der CTF-Plattformen nvestpro.world, finfix.world, aceinvesting.io, tradingtech.io, cointrade.cc.

Das Landeskriminalamt NÖ rät deshalb vor der Errichtung eines Veranlagungskontos bei Online-Brokern zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen:

• Seriöse Online-Plattformen von Brokerhäusern weisen im Impressum ihrer Webseite ihre Betreiberfirma samt genauer Adresse, Firmenbuchnummer und Lizenz aus.
• Bei einem Firmensitz auf "St. Vincent and the Granadines", "Commonwealth of Dominica" oder "Marshall Islands" ist erhöhte Vorsicht angebracht.
• Zur Broker-Webseite oder zu ihrer aufscheinenden Betreibergesellschaft sollten im Internet keine negativen Nachrichten oder Warnungen von Finanzmarktaufsichten zu finden sein.
• Auch bei einem Sitz im Ausland sollte die im Impressum aufscheinende Betreibergesellschaft auf der Seite der österreichischen Finanzmarktausicht FMA ( https://www.fma.gv.at/unternehmensdatenbank-suche/ ) zumindest als in Österreich notifizierte Wertpapierfirma zum Vorschein kommen.
• Seriöse Online-Broker verlangen keine Überweisungen auf Bankkonten, bei denen die Kontoinhaberin eine anderslautende Firmenbezeichnung hat oder eine Privatperson ist.
• Seriöse Online-Broker sind auch nicht am Telefon oder mit Remotezugriff bei der Errichtung einer Wallet für Krypto-Überweisungen behilflich.
• Seriöse Online-Broker nehmen mit Remote-Software keine Fernzugriffe auf Ihren Computer und/oder Ihre Bankkonten vor.
• Seriöse Online-Broker verlangen vor der angeblich schon bevorstehenden Auszahlung von Guthaben auf dem Veranlagungskonto dafür vorher nicht auch noch die Überweisung hoher Steuern.



Quelle: LPD Niederösterreich



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