Kärnten: Wasserstoff kann die Energiewende in der Wirtschaft unterstützen
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LR Schuschnig bei einem Erfahrungsaustausch in Tirol: „Regional produzierter Wasserstoff aus erneuerbarer Energie ist ein Baustein, um die Wirtschaft unabhängig von internationalem Öl und Gas sowie Preisschocks zu machen“
Klagenfurt (LPD). „Die derzeit sprungartig steigenden Energiepreise sind auch für die Wirtschaft, die Industrie und den gesamten Standort eine enorme Belastung und zeigen einmal mehr, wie wichtig eine rasche Energiewende auch wirtschaftspolitisch ist. Ziel muss es sein, so rasch wie möglich unabhängig von aus dem Ausland bezogenen fossilen Energiequellen und von internationalen Preisspekulationen zu werden. Die Nutzung von grünem, aus nachhaltigen Stromquellen produziertem Wasserstoff, kann dafür in der Industrie, der Logistik aber auch im öffentlichen Verkehr dabei einen wichtigen Beitrag leisten, vor allem auch um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, betont Kärntens Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig heute im Rahmen eines Erfahrungsaustausches zur Wasserstoff-Nutzung mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bundesländern in Tirol.
Besucht wurde eine neue Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff eines Lebensmittelhändlers in Völs, mit der künftig die Beheizung der Backöfen der eigenen Bäckerei völlig CO2-neutral sichergestellt und der produzierte Wasserstoff auch als Treibstoff für die LKW-Flotte genutzt werden soll. „Dieses Projekt zeigt, welches Potenzial im Sinne das Kreislaufwirtschaf in der Technologie steckt, um die Wirtschaft von fossiler Energie aus dem Ausland unabhängiger zu machen. Wenn Wasserstoff noch dazu aus Stromspitzen von erneuerbaren Energiequellen, wie Sonnen- oder Wasserkraft, erzeugt wird, ist er als nachhaltiger Stromspeicher ein wichtiger Baustein für die Energiewende“, so Schuschnig. Bekanntlich plant Kärnten ab 2023 die ersten wasserstoffbetriebenen Linienbusse einzusetzen und auch Projekte der Wirtschaft und Industrie zur Produktion von grünem Wasserstoff sollen forciert werden. Gemeinsam mit der Abgeordneten zum EU-Parlament, Barbara Thaler, wurde über die verstärkte Förderung von Wasserstoff-Projekten seitens der EU für die Länder gesprochen.
Zusätzlich fordert Schuschnig angesichts der aktuellen Situation mehr Reformwillen für schnellere Genehmigungsverfahren auf Bundes- und EU-Ebene ein: „Es ist höchst an der Zeit, jetzt die Genehmigungsverfahren zu straffen. Dafür gibt es viele Vorschläge aus der Wirtschaft und den Ländern. Sonst laufen wir Gefahr, dass zu viele Ausbaupläne von Wasser- und Sonnenkraft in der Warteschleife bleiben“, betont der Landesrat. Man erlebe derzeit, wohin die Abhängigkeit von internationalen Energiequellen auf Dauer führe, zusätzlich gelte es, ambitionierte nationale und europäische Klimaziele zu erreichen. „Die Versorgungssicherheit und ein stabiles Preisniveau bei den Energiekosten sind für den Wirtschaftsstandort höchst relevant. Je mehr erneuerbare Energie der Wirtschaft zur Verfügung steht, umso mehr entkoppeln sich auch die Energiepreise, die die Menschen und die Wirtschaft belasten, vom spekulativen Verhalten und von außenpolitischen Einflüssen“, so der Wirtschaftslandesrat abschließend.
Quelle: Land Kärnten