Kärnten: Weidesaison 2021 - Risshotline steht weiter zur Verfügung
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LR Gruber: Fünf Rissbegutachter sind sieben Tage in der Woche unter einer gemeinsam verwalteten Rufnummer für Schäden durch Großraubwild erreichbar – Mittel für Wildschadensfonds auf 300.000 erhöht
Klagenfurt (LPD). Der Start in die Weidesaison auf Kärntens Almen macht sich bei den Wildbiologen des Landes leider auch durch vermehrte Meldungen von Großraubwild-Sichtungen und Rissen von Nutztieren bemerkbar. Daher macht Agrar- und Jagdreferent LR Martin Gruber auf die vor zwei Jahren eingeführte Hotline aufmerksam, bei der Meldungen von Rissen an Nutz- und Wildtieren aufgenommen werden. Vor allem, wenn das Rissbild nicht eindeutig ist, braucht es eine gut auswertbare DNA-Probe, um nachweisen zu können, ob ein Nutztier durch Großraubwild wie Bär, Wolf oder Luchs getötet wurde. Dafür müssen die Rissbegutachter des Landes rechtzeitig informiert werden. Denn je länger ein gerissenes Tier sich ungeschützt auf der Weide befindet, desto eher kommen beispielsweise auch Füchse oder Aaskrähen damit in Kontakt. „Die Risshotline ist ein wichtiges Service für die Tierhalter, denn es geht bei den DNA-Proben um die Möglichkeit einer finanziellen Schadensabgeltung“, so Gruber.
Fünf derzeit beim Land Kärnten sowie bei der Kärntner Jägerschaft verfügbare Rissbegutachter sind unter einer gemeinsam verwalteten Risshotline zu erreichen, für die auch an Wochenenden ein Bereitschaftsdienst eingerichtet ist. Die Kontaktaufnahme bzw. Terminvereinbarung zur Rissbegutachtung erfolgt innerhalb von 24 Stunden nach dem entsprechenden Anruf. Die Rissbegutachter erfassen nach Erhalt der Meldung alle erforderlichen Daten und Angaben in einer eigenen Datenbank.
„Die Wiederkehr des Großraubwilds ist für Tierhalter eine extrem schwierige und belastende Situation, die auch die Bevölkerung verunsichert. Wir versuchen auf verschiedenen Ebenen zu unterstützen“, betont Landesrat Gruber. Deshalb wurde heuer auch der Wildschadensfonds auf 300.000 Euro aufgestockt. „Womit wir das Budget des Wildschadensfonds im Vergleich zur Erstdotierung verdreifachen und zu einer wichtigen Entlastung der Landwirtschaft beitragen“, hebt der Agrarreferent hervor. Der Wildschadensfonds war seit seiner Einrichtung 2019 zunächst mit 100.000 Euro und ab 2020 mit 200.000 Euro dotiert, um Schäden, die durch ganzjährig geschonte Wildtierarten in der Land-, Forst-, Alm- und Fischereiwirtschaft entstehen, abzugelten. Der Betrag reichte 2020 aber aufgrund der steigenden Schäden bei weitem nicht aus. Mit Zusatzmitteln wurden rund 262.000 Euro an Unterstützungsleistungen für 133 Schadensfälle ausbezahlt. „Die gemeldete Schadenssumme machte allerdings eine wesentliche höhere Summe aus, nämlich rund 498.000 Euro“, so Gruber. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, hat der Agrar- und Jagdreferent entschieden, die Fondsmittel 2021 auf 300.000 Euro zu erhöhen.
Infos Risshotline:
Hotline für Risse durch Bär, Wolf und Luchs: 0664 80536 11499
Montag bis Donnerstag 7.30 Uhr bis 16.00 Uhr - alle danach eingehenden Anrufer erhalten via Mobilbox genaue Anweisungen zur Vorgehensweise, Kontaktaufnahme erfolgt innerhalb von 24 Stunden.
Freitag von 7.30 Uhr bis 13.00 Uhr – danach Wochenend-Bereitschaftsdienst bis Montag 7.30 Uhr.
Quelle: Land Kärnten