Salzburg: Weihnachten kennt keine gewaltfreie Zeit für Kinder
Foto: Land Salzburg/Alexander Paier
Salzburger Familien in „stiller“ Zeit mit Stresssituationen konfrontiert / Experten der Kinder- und Jugendhilfe informieren und beraten
(LK) Stress, eine zusätzliche finanzielle Belastung, ungelöste Konflikte oder auch zu hohe Erwartungen an das Weihnachtsfest. Die stille Zeit des Jahres kann in Familien zu mehr psychischer oder auch physischer Gewalt an Kindern führen. Bei Problemen sind die Expertinnen und Experten der Kinder- und Jugendhilfe des Landes da und informieren und beraten umfassend.
Weihnachten ist für Kinder die schönste Zeit des Jahres, die Vorfreude auf das Christkind wächst von Tag zu Tag. Aber verletzende Worte oder gar physische Gewalt in den Familien zerstören jede Feststimmung und lassen oftmals tiefe Narben bei den schwächsten in der Gesellschaft zurück. Daher raten Expertinnen und Experten genau hinzusehen, wenn Gewalt in Familien auftritt. Wenn Kindeswohl gefährdet ist, können Bekannte, Verwandte oder sonstige Personen die Kinder- und Jugendhilfe des Landes sowie in den Bezirkshauptmannschaften kontaktieren.
Pewny: „Kein Platz für Gewalt.“
Für Landesrat Christian Pewny steht fest: „Es gibt keinen Platz für Gewalt an Kindern, weder zu Weihnachten oder an einem anderen Tag des Jahres. Wichtig ist, dass Bezugspersonen hier achtsam sind und hinschauen, wenn Kinder und Jugendliche sich in ihrem Verhalten verändern. Die Kinder- und Jugendhilfe des Landes sowie in den Bezirkshauptmannschaften ist hier immer der richtige Ansprechpartner. Die Profis wissen genau, was sie tun. Und im Bundesland gibt es ein engmaschiges Hilfs- und Unterstützungsnetz für Betroffene – wir lassen hier niemanden allein.“
Ellmer: „Gefährdungsmeldung erster Schritt.“
Laut den Expertinnen und Experten der Kinder- und Jugendhilfe sind die Gefährdungsmeldungen in den Jahren zwischen 2020 bis 2022, also während der Pandemie, besonders deutlich gestiegen. Seither wird dieses hohe Niveau gehalten. Weihnachten ist hier immer eine kritische Zeit. „Der erste Schritt für unsere Arbeit ist immer die Gefährdungsmeldung bei betroffenen Familien. Sie ermöglicht es uns, dass wir aktiv werden und Hilfe leisten können. Deshalb ist es wichtig, dass man uns kontaktiert, wenn das Kindeswohl gefährdet ist“, betont Roland Ellmer, der Leiter der Kinder- und Jugendhilfe des Landes.
Herbst: „Im Einsatz für das Kindeswohl.“
Die Kinder- und Jugendhilfen in den Bezirken sind de facto rund um die Uhr für das Kindeswohl im Einsatz. „Bei uns laufen die Fäden zusammen. So gibt es etwa an der Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung ein eigenes Clearing Team für Gefährdungsmeldungen. Alle Kolleginnen und Kollegen können bei Bedarf auch außerhalb der Bürozeiten, etwa am Wochenende, kontaktiert werden. Hier wird jeder Meldung - etwa aus Schulen, Vereinen oder auch privaten Personen – nachgegangen“, informiert deren Leiter Hannes Herbst und ergänzt: „Weihnachten ist ein sehr emotionales Fest. Die eigenen Erwartungen entsprechen manchmal nicht der Realität. Umso wichtiger ist es, dass Problem ansprechen und gemeldet werden. Man kann sich hier jederzeit an uns melden.“
Neue Broschüre online
Um noch mehr Menschen für dieses wichtige Thema des Kindeswohls zu sensibilisieren, hat das Land Salzburg dazu einen neuen Folder erstellt. Kompakt und verständlich wird darin über das Angebot der Kinder- und Jugendhilfe informiert und das Instrument der Gefährdungsmeldung beschrieben.
Quelle: Land Salzburg