Vorarlberg: Weil es Zeit ist – gemeinsam gegen psychische Gewalt
Foto: Bernd Hofmeister
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Start einer Veranstaltungsreihe – LR Wiesflecker: Gewalt ist keine Privatsache
Feldkirch (VLK) – Das femail-Fraueninformationszentrum hat mit Unterstützung durch das Bundeskanzleramt und den Landesgesundheitsfonds eine breit angelegte Kampagne zum Thema „psychische Gewalt“ gestartet. Unter dem Titel "Weil es Zeit ist - gemeinsam gegen psychische Gewalt" wird in erster Linie online auf das Thema aufmerksam gemacht, ergänzt wird die Kampagne durch Fachveranstaltungen. „Psychische Gewalt ist die häufigste Gewaltform, der insbesondere Frauen ausgesetzt sind – über 40 Prozent aller Frauen waren oder sind davon betroffen, auch in Vorarlberg. Trotz dieser hohen Zahlen wird psychische Gewalt in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Sie geschieht oft im Verborgenen, die Verletzungen sind unsichtbar – für die Betroffenen aber genauso schwerwiegend wie physische Gewalt.“, sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker zum Auftakt der Veranstaltungsreihe in Feldkirch.
Gewalt beginnt oft schleichend und steigert sich langsam. Eine Grenzüberschreitung hier, eine Demütigung da und langsam setzt sich die Gewaltspirale in Bewegung. Außenstehende können häufig nicht nachvollziehen, wie schwierig es ist, der Gewaltbeziehung zu entkommen. Je mehr die Macht des Täters zunimmt, desto mehr nimmt die Selbstbestimmtheit und das Selbstwertgefühl der Betroffenen ab - mit gravierenden Folgen. Dabei beschränkt sich psychische Gewalt nicht allein auf den Privatbereich, auch am Arbeitsplatz, in der Familie oder in anderen sozialen Nahräumen kommt diese Form der Gewalt vor.
„Keine Privatsache“
„Gewalt ist keine Privatsache. Aber nur, wenn wir darüber sprechen, können wir das Problem auch gemeinsam angehen. Dazu ist es wichtig, gewaltfreie Räume zu schaffen, in denen Kommunikation über „private Fragen und Probleme“ möglich ist“, so Wiesflecker. Bei der Fachveranstaltung stellten renommierte Forscherinnen ihr Wissen zu Verfügung, Interessierte können anschließend Impulse in ihr Umfeld mitnehmen und so weiter für Sensibilisierung sorgen.
Das femail Fraueninformationszentrum hat mit Unterstützung durch das Bundeskanzleramt und den Landesgesundheitsfonds Maßnahmen gesetzt, um präventiv gegen psychische Gewalt vorgehen zu können, u.a. wurde durch eine repräsentative Befragung und einer Medienanalyse erhoben, wie die Wahrnehmung und die Erfahrungen dazu sind. Außerdem wurde ein Instrument für Fachkräfte entwickelt, um betroffenen Frauen früher helfen zu können.
„Oft erkennen die betroffenen Frauen selbst nicht, dass sie Opfer psychischer Gewalt sind, mit meist gravierenden Folgen. Das versucht die Kampagne zu ändern“, so Wiesflecker abschließend.
Quelle: Land Vorarlberg