Kärnten: Weissensee PremiumCARD gewinnt den Mobilitätspreis
LR Schuschnig: „Die Verkehrs- und Klimawende wird nur gelingen, wenn die Menschen sie mittragen können“ – Weiter auf Innovation und technologischen Fortschritt setzen, nicht auf Verbote – StS Brunner: „Beim Thema Mobilität müssen wir vor allem auf Praxistauglichkeit achten“
Klagenfurt (LPD). Bereits zum 16. Mal wurde heute, Mittwoch, der VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten im Spiegelsaal der Landesregierung verliehen. Jedes Jahr werden gemeinsam vom Land Kärnten, dem Verkehrsclub Österreich, ÖBB-Postbus und dem Verkehrsverbund besonders innovative und nachhaltige Mobilitätsprojekte ausgezeichnet. Der diesjährige VCÖ-Mobilitätspreis stand unter dem Motto ‚Aufbruch in der Mobilität‘.
„Kärnten präsentiert sich von seiner innovativsten Seite. Ich gratuliere allen ausgezeichneten Projekten sehr herzlich“, sagt Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig im Rahmen der feierlichen Verleihung. Den ersten Platz erreichte das Projekt ‚Weissensee PremiumCARD‘, mit welcher der Tourismus seinen Gästen eine nachhaltige Mobilität im Urlaub anbietet. Ebenso prämiert wurde ein vom Klagenfurter Start-Up Hex entwickeltes digitales System, das die Planungen des Schienengüterverkehrs durch künstliche Intelligenz optimiert sowie ein Konzept für eine autofreie Innenstadt und Stadtteil-Oasen in Villach. Die Projektauswahl wurden von einer Expertenjury vorgenommen.
Im Rahmen seiner Eröffnungsrede hebt Schuschnig die Bedeutung des Verkehrs beim Klimaschutz hervor, betont jedoch einmal mehr, dass die Mobilitäts- und Energiewende nur gelingen wird, wenn die Menschen sie mittragen können. „Ja, wir wollen und müssen den Umstieg auf den klimaschonenden öffentlichen Verkehr und auch neue Antriebstechnologien vorantreiben. Aber wir müssen auch darauf achten, dass die Menschen diesen Umbruch mittragen können“, sagt der Landesrat. Deshalb müsse man verstärkt auf Innovationen und technologischen Fortschritt setzen, nicht auf Verbote. „Dazu müssen wir die Menschen vom Umstieg auf den öffentlichen Verkehr durch ein gutes Angebot überzeugen, aber jedem die Wahlfreiheit lassen, welche Mobilität am besten in den eigenen Alltag passt. Gute Verkehrs- und Klimapolitik braucht Angebote, keinen erhobenen Zeigefinger“, sagt Schuschnig. Kärnten investiere deshalb in dieser Regierungsperiode sehr viel für ein attraktives Mobilitätsangebot. Neben den starken Ausbau der S-Bahn um 56 Prozent in den vergangenen drei Jahren werden alle S-Bahnstrecken ab 2023 elektrifiziert sein. Auch an einem europaweit führenden Wasserstoffprojekt wird gearbeitet.
Auch Magnus Brunner, Staatssekretär im Klimaministerium, der bei der Preisverleihung in Kärnten anwesend war, gratuliert den Gewinnern des Kärntner VCÖ-Mobilitätspreises: „Beim Thema Mobilität müssen wir vor allem auf Praxistauglichkeit achten. Nicht überall kann eine Schiene gelegt werden. Um die Energiewende zu schaffen, brauchen wir Investitionen, Innovation und Zusammenarbeit. Die Preisträger haben mit ihren vorbildlichen Projekten gezeigt, was mit Innovationskraft im Verkehr möglich ist. Gratulation zu den großartigen Projekten“. Besonders hebt Brunner die Anstrengungen des Landes Kärnten im Bereich Wasserstoff hervor: „Wasserstoffprojekte wie das rund um die Infineon sind wichtig, um die Energiewende zu schaffen!“
„Die Mobilität der Zukunft muss klimaverträglicher, gesünder und platzsparender sein. Die Projekte, die wir heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten auszeichnen, tragen schon heute dazu bei, die Mobilität zukunftsfit zu machen“, ergänzt VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak. „Moderne Mobilität bedeutet für Postbus nachhaltig, zuverlässig, sicher und modern zu sein. Mit diesen Eckpfeilern schaffen wir die Basis für eine „grünere Mobilität“ der Zukunft, welche jedoch nur mit abgestimmten und übergreifenden Maßnahmen zum Erfolg führen werden. Aus diesem Grund arbeiten wir gemeinsam mit dem Land Kärnten an Mobilitätslösungen, damit in unserem Bundesland ein überzeugendes Verkehrsangebot genutzt werden kann.“ Ebner ist sicher: „Die Initiativen und innovativen Projekte, die aus dem VCÖ Mobilitätspreis 2021 in Kärnten hervorgehen, sind dabei zukunftsweisend und dazu gratuliere ich allen Beteiligten“, so Chrysanth Ebner, Postbus Regionalmanager in der Region Süd.
Am 24. September 2021 wird der VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2021 in feierlichem Rahmen durch den VCÖ, das Klimaministerium und die ÖBB verliehen. „Ich bin davon überzeugt, dass die Kärntner Projekte auch im österreichweiten Wettbewerb beste Chancen haben und halte die Daumen“, so Schuschnig.
Zu den ausgezeichneten Projekten:
Das diesjährige Siegerprojekt, die Weissensee PremiumCARD, bietet einen unbegrenzten und kostenfreien Zutritt zu allen Bus- und Shuttle-Angeboten der Region sowie zur Schifffahrt und den Bergbahnen. Entwickelt und eingeführt wurde das Projekt vom Weissensee Tourismus im Mai 2021. Dieses Konzept ermöglicht Urlaubsgästen autofrei mit Bahn oder Bus anzureisen und dadurch vor Ort autofrei mobil zu sein. „Das ist vor allem für eine Region die sehr stark auf Nachhaltigkeit setzt ein wesentlicher Meilenstein“, ist der Landesrat überzeugt. Er hebt besonders hervor, dass im Tourismus nachhaltige Mobilität immer wichtiger werde: „Ich freue mich, dass Oberkärnten hier österreichweit zum Vorreiter wird“, so Schuschnig. Ebenso ausgezeichnet wurde das vom Klagenfurter Startup Hex entwickelte Planungssystem, das künstliche Intelligenz nutzt und damit die Lokumlaufplanung und Personalplanung im Güterverkehr erleichtert und beschleunigt. „Kärnten ist ein attraktiver Wirtschafts- und Produktionsstandort und kann, als eine Region an den Knotenpunkten internationaler Verkehrsachsen, von der Logistik längerfristig profitieren“, ist Schuschnig überzeugt. Ein Testbetrieb am Logistikcenter Villach Fürnitz werde geprüft. Auch das vom Verein Verantwortung Erde seit dem Jahr 2019 in Kooperation mit der Stadt Villach entwickelte Konzept ‚Autofreie Innenstadt und Stadtteil-Oasen‘ für Villach konnte die Jury überzeugen. Unter anderem sieht das Konzept eine Begegnungszone in der Innenstadt und mehr Busse von Parkhäusern dorthin sowie City-Hubs vor.
Mehr Informationen zu den Projekten unter: www.vcoe.at
Quelle: Land Kärnten