Wien: Weltbodentag - 2 Millionenstadt Wien wächst flächenschonend
Wien bleibt Spitzenreiter mit der geringsten Flächeninanspruchnahme Österreichs. Nachhaltige Stadtentwicklung und Entsiegelungsmaßnahmen wirken.
In Wien ist Boden ein kostbares Gut. Wien ist in den vergangenen 15 Jahren um die Größe von Graz, also um rund 300.000 Menschen gewachsen, dennoch ist es im österreichweiten Vergleich das Bundesland mit dem geringsten Bodenverbrauch. Rund 40 Prozent des Bevölkerungswachstums Österreichs wurden in den letzten zwei Jahrzehnten von Wien aufgenommen und trotzdem schafft es die Bundeshauptstadt, ihren zusätzlichen Flächenverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
Während seit 2010 österreichweit jeden Tag durchschnittlich über 15 Hektar Fläche verbraucht werden, sind dies in der stark wachsenden Metropole Wien laut Zahlen des Umweltbundesamtes nur 0,1 Hektar pro Tag. Insgesamt sinkt der Anteil der versiegelten Fläche pro Kopf in Wien, während er im Rest von Österreich weiterwächst.
Und auch im aktuellen österreichweiten Boden-Monitoring der ÖROK schneidet Wien mit einer Flächeninanspruchnahme von bloß 127 m² pro Einwohner*in am besten ab. Österreichweit liegt dieser Wert bei 629 m² pro Einwohner*in, also fast dem Fünffachen.
„Vor dem Hintergrund einer sich zuspitzenden Klima- und Biodiversitätskrise bekennt sich Wien ausdrücklich dazu, äußerst sparsam mit Grund und Boden umzugehen“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky anlässlich des Weltbodentages heute Donnerstag. „Bodenverbrauch und Bodenversiegelung sind eine Herausforderung, speziell in einer wachsenden Metropole wie Wien. Im Vergleich zu anderen Bundesländern - und auch zu anderen internationalen Großstädten - steht Wien gut da. Wien ist zum Beispiel das einzige Bundesland, das das Ziel der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie von maximal 2,5 Hektar pro Tag nicht nur erreicht, sondern sogar ambitioniert unterschreitet.“ Auch die Bodenversiegelung pro Kopf gehe in Wien stark zurück, so der Klimastadtrat. Und weiter: „Der Schutz unserer Böden bedeutet Schutz für uns alle. Unsere Böden sind das Fundament unserer lebenswerten Stadt. So garantieren wir gutes Leben für uns und für alle die nach uns kommen werden.“
Stadt Wien fördert Entsiegelung und Begrünung
Um für die wachsenden Herausforderungen der Klimakrise gewappnet zu sein, stellt die Stadt Wien sicher, dass auch in Zukunft der Grünanteil von über 50 Prozent durch Parks, Wiesen und Wälder aber auch Wasserflächen gesichert bleibt und weiterentwickelt wird. Zugleich begrünt und entsiegelt die Stadt, wo es geht.
Grüne Fassaden und Dächer steigern die Lebensqualität und verbessern das Mikroklima in städtischen Ballungsräumen erheblich. Die Pflanzen beschatten die Gebäudehülle und kühlen die Umgebung durch Verdunstung von Wasser über die Blätter. Das schafft kühle Inseln in überhitzten Städten und einen gewissen Ausgleich für die durch die Versiegelung verloren gegangenen Funktionen des Bodens. „Wir bemerken bei den Gebäudebegrünungen in Wien einen deutlichen Aufwärtstrend. Das ist nicht nur gut für das Stadtklima, sondern auch für die Biodiversität in Wien“, erklärt Michael Kienesberger, Leiter der Stadt Wien-Umweltschutz.
Die Stadt Wien fördert Entsiegelungsmaßnahmen inklusive Begrünung: Straßenseitige Fassadenbegrünungen und Entsiegelungsmaßnahmen inklusive Begrünung werden mit bis zu 10.000 Euro unterstützt. Für Fassadenbegrünungen auf Privatgrundstücken gibt es bis zu 5.000 Euro, und Dachbegrünungen werden sogar mit bis zu 30.000 Euro gefördert. Anträge für die Förderungen können an die Stadt Wien-Umweltschutz gerichtet werden.
Alle Infos zu den Förderungen: www.wien.gv.at/amtshelfer/umwelt/umweltschutz/naturschutz/innenhofbegruenung.html
Quelle: Stadt Wien