Welttag der Suizidprävention: Unerwartete Kärntner Suizidstatistik

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
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10 Sep 09:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Prettner bei Fachtagung: Ziel muss es sein, den Menschen bewusst zu machen, dass es Hilfe für sie gibt – Corona-Jahr bis dato von geringerer Suizidalität geprägt

Klagenfurt (LPD). In Österreich sterben pro Jahr rund 1.220 Menschen durch Suizid. Das sind etwa dreimal so viele wie im Straßenverkehr. „Kärnten liegt mit durchschnittlich 115 Selbstmorden seit Jahren bedauerlicherweise im Spitzenfeld. Wir können die Thematik also nicht ernst genug nehmen“, betonte heute, Mittwoch, Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner bei der Fachtagung „Suizidprävention“. Diese wurde anlässlich des morgigen Welttages der Suizidprävention abgehalten. Dabei wurden auch die Suizidstatistik 2019 sowie ein Zwischenbericht für 2020 präsentiert. Und das mit durchaus unerwarteten Ergebnissen: Zum einen gab es 2019 mit 108 Suiziden einen Rückgang zum Jahr 2018, wo 122 Suizide verzeichnet wurden. „Und der Zwischenbericht 2020 zeigt wider Erwarten, dass das Corona-Jahr bis dato von geringerer Suizidalität geprägt ist. Wir sind von einem gegenteiligen Effekt ausgegangen. Jeder einzelne ist zu viel, keine Frage. Dennoch liegt die Zahl deutlich unter den langjährigen Vergleichszeiträumen“, so Prettner.

Verändert hat sich auch die Mann-Frau-Verteilung: War im Jahr 2019 mit 31 Prozent die Zahl der weiblichen Opfer deutlich höher als in den Jahren zuvor, so ist sie in den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 massiv zurückgegangen, und zwar auf sieben Prozent. Einig sind sich die Experten - allen voran Primaria Christa Rados, Primarius Herwig Oberlerchner, Primarius Wolfgang Wladika - darin, die Präventions- und Hilfsangebote nicht nur weiter auszubauen, sondern diese auch effektiver bewerben zu müssen. „Kärnten verfügt über viele Angebote, auch über Hotlines, die rund um die Uhr besetzt sind. Unser Ziel muss es sein, den Menschen bewusst zu machen, dass es Hilfe für sie gibt“, sagt Prettner. Ein wichtiger Schritt dorthin sei die Enttabuisierung: „Die Thematik muss den Menschen bewusstgemacht werden. Es geht darum, psychische Erkrankungen, aber auch Einsamkeit und Ängste zu erkennen. Nur dann können wir darauf reagieren und wirklich helfen.“

Info: Psychiatrischer Not- und Krisendienst (PNK) für Kärnten, PNK Ost: Tel.: 0664/3007007, täglich 0-24 Uhr; PNK West (Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, Landeskrankenhaus Villach): Tel.: 0664/3009003, täglich 0-24 Uhr




Quelle: Land Kärnten



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