Wien: Weniger Mist im Badezimmer
Die Website wenigermist.at zeigt mit vielen Tipps, wie sich im Badezimmer ganz einfach Abfall vermeiden lässt. August 2023
Deos, Duschgels und Co – der Schrank im Badezimmer ist voll mit Produkten für die Körperpflege. Erfreulicherweise wird der Anteil an Produkten, die helfen, Abfall einzusparen, größer. So erlebt die Seife zurecht einen Aufschwung. Neue Produkte wie Deocremen und feste Haarshampoos überzeugen durch angenehme Pflege und Ergiebigkeit. Bei Windeln und Monatshygiene gibt es moderne, wiederverwendbare Alternativen zu den Wegwerfprodukten. Einen Überblick über die abfallsparenden Produkte und ihre Vorteile bietet die Website www.wenigermist.at/kosmetik .
Bei den sommerlichen Temperaturen haben Körperpflegeprodukte Hochsaison. Da fällt viel Verpackungsmüll und im Fall von Aludosen mit Treibgas sogar Sondermüll an. „Durch bewussten Einkauf lässt sich der Verpackungsmüll leicht vermeiden. Die gute, alte Seife ist ergiebig, kostengünstig und spart Plastikflaschen ein“, erklärt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Feste Produkte für mehr Ergiebigkeit und weniger Mist
Statt flüssiger Kosmetika sind mittlerweile viele Alternativen in fester Form erhältlich, auch Haarshampoo, Haarbalsam und Deo. „Die festen Kosmetikprodukte sind sehr ergiebig und auch für den Sommerurlaub praktisch, weil sie wenig Platz brauchen und im Rucksack oder Koffer nicht ausrinnen können“, erklärt Gabriele Homolka von DIE UMWELTBERATUNG. Wer das alte, kleine Seifenstück im nassen Zustand an die neue Seife klebt, braucht sie ganz auf und spart dadurch Abfall und Ressourcen.
Aluverpackungen vermeiden
Ob Deo, Duschschaum oder Rasierschaum - bei den Verpackungen für Kosmetika sind Aluverpackungen das ökologische Schlusslicht. Denn Aluminium ist viel zu schade für ein Wegwerfprodukt. Die Rohstoffe werden oft unter schlechten ökologischen und sozialen Bedingungen abgebaut, Regenwald dafür abgeholzt.
Die leeren Deo-Spraydosen müssen bei einer Problemstoffsammelstelle der MA 48 abgegeben werden, da noch Treibgase enthalten sein könnten. Die Dosen können nur als Sondermüll verbrannt, aber nicht recycelt werden ? das wertvolle Aluminium geht damit dem Recycling-Kreislauf verloren. Alternativen sind daher gefragt: Feste Deos sind z.B. in einer Kartonhülle erhältlich und aus ökologischer Sicht die beste Wahl. Der Karton hat den großen Vorteil, dass er nicht nur recycelt werden kann, sondern dass der Rohstoff Holz auch nachwachsend ist.
Trockenes statt feuchtes Toilettenpapier
Auch am stillen Örtchen lässt sich leicht Abfall sparen. Feuchtes Toilettenpapier ist zwar bequem, hinterlässt aber Spuren: einen Chemiefilm auf der Haut und wenn im Vlies Kunststoff verarbeitet ist auch Mikroplastik im Abwasser. Noch dazu löst sich das feste Vlies in Wasser nicht auf und kann die Abflussrohre und Kläranlagen verstopfen. Daher muss das feuchte Toilettenpapier unbedingt im Restmüll entsorgt werden. Trockenes Toilettenpapier und Reinigung mit einem Waschlappen sind die ökologische, gesunde Alternative.
Windeln und Monatshygiene
Rund 1 Tonne Abfall entsteht durch Wegwerfwindeln im Laufe einer Wickelperiode. Waschbare Windeln reduzieren das Abfallaufkommen erheblich und sind noch dazu gesünder für die Kinder. Mit Stoffwindeln sind die Kinder breit gewickelt, was sich positiv auf die Entwicklung der Hüftgelenkskörper auswickelt. Und diese modernen Wickelsysteme sparen auch noch Geld – bis zu 700 Euro in einem Wickelzeitraum von 3 Jahren. In Wien wird die Anschaffung der Basisausstattung mit dem Wiener Windelgutschein gefördert: Der Gutschein wird gegen Vorlage des Mutter-Kind-Passes gemeinsam mit der Wiener Dokumentenmappe von den Mitarbeiter*innen der MA 11 ausgegeben und kann bei allen Partnerhändler*innen eingelöst werden.
Auch für die Monatshygiene sind verschiedenste wiederverwendbare Produkte erhältlich, zum Beispiel Menstruationstassen, die das Blut im Körper auffangen und regelmäßig entleert werden oder waschbare Textilien wie Slipeinlagen sowie Periodenwäsche. Die wiederverwendbaren Produkte sparen nicht nur Abfall, sondern langfristig auch jede Menge Geld.
Information
Viele praktische Tipps zur Abfallvermeidung im Bad bietet die Initiative „natürlich weniger Mist“ auf www.wenigermist.at/kosmetik
Die Initiative „natürlich weniger Mist“ der Stadt Wien führt richtungweisende und beispielhafte Projekte und Aktivitäten im Bereich der Abfallvermeidung durch, die zur Schonung wertvoller Ressourcen oder zu einer nachhaltigen Lebens- und Verhaltensweise beitragen.
Quelle: Stadt Wien