Kärnten: Wetterlage 7 - Zivilschutz-Alarme und –Warnungen weiter aufrecht
LH Kaiser und LR Fellner im Landeskrisenstab – Schwerpunkt der Hochwassergefahr Richtung Klagenfurt-Viktring verlagert – Wetterberuhigung für heute Nachmittag erwartet
KLAGENFURT. Zu seiner 3. Sitzung seit Beginn des Starkregens kam heute, Samstag, der Landeskrisenstab zusammen um die aktuelle Lage zu besprechen und weitere Maßnahmen anzuleiten. Anwesend waren auch Landeshauptmann Peter Kaiser und Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner.
Immer noch aufrecht sind zehn Zivilschutz-Warnungen in den Gemeinden St.Paul im Lavanttal (St.Paul, Granitztal), St. Georgen im Lavanttal, Eisenkappel-Vellach (Bad Eisenkappel), Eberndorf ( Eberndorf, Edling, Gablern ,Kühnsdorf), Globasnitz (Globasnitz, St.Stefan Feuersberg), Sittersdorf ( Altendorf, Miklauzhof, Rückersdorf), Neuhaus ( Neuhaus, Bach ohne Schwabegg), Bleiburg , (Bleiburg Aich/Bleiburg), St.Kanzian (Peratschitzen/Stein/Jauntal), Klagenfurt (Viktring) und die zwei Zivilschutz-Alarme in den Gemeinden Bleiburg (Loibach), St.Paul im Lavanttal (St. Paul, Granitztal).
Eine leicht positive Meldung kam von der GeoSphere Austria in Kärnten. Die Niederschlagsmengen lagen in der vergangenen Nacht im unteren beziehungsweise erwarteten Bereich. Dennoch ist von einer „absoluten Ausnahmesituation“ zu sprechen. Das niederschlagsbringende Italientief zieht nun über Ungarn nach Norden ab. Bis heute Mittag seien noch größere Regenmengen zu erwarten. Danach soll es zur Beruhigung kommen. In den kommenden Tagen baut sich über Mitteleuropa eine West- bis Nordwestströmung auf. Dadurch sind in Kärnten dann keine weiteren Regenfälle mehr zu erwarten.
Das Einsatzaufkommen der Feuerwehren ist in der Nacht ein wenig zurückgegangen. Mit Beginn der Morgendämmerung sind die Notrufzahlen wieder deutlich angestiegen. In den hauptsächlich betroffenen Bezirken Klagenfurt, Klagenfurt-Land, Völkermarkt, Wolfsberg und St. Veit kommt es immer wieder zu punktuellen Überschwemmungen und überfluteten Kellern. Der Einsatzschwerpunkt hat sich in Richtung Westen ausgedehnt. Zwischen Mitternacht und 6 Uhr gab es 170 neue Einsätze mit 70 eingesetzten Feuerwehren. Vorwiegend machen die Regenmengen das Hauptproblem. Überflutete Keller und Bäche die über die Ufer treten und Überschwemmungen verursachen. Der KATZUG II hat über Nacht die Kräfte im Raum Völkermarkt unterstützt. Der für heute alarmierte Einsatz des KATZUGES I (HE/VI/VL) wurde am frühen Morgen wieder storniert. Seit Beginn der Wettersituation am Donnerstag mussten mehr als 1400 Einsätze mit 215 Feuerwehren rund 2500 Einsatzkräften, unterstützt durch die Einheiten der Österreichischen Wasserrettung und des Österreichischen Bergrettungsdienst bewältigt werden.
Der Schwerpunkt der Hochwassergefahr hat sich laut dem Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten in den Bereich Klagenfurt verlagert. Im Bereich Viktring hat der Treimischer Teich eine gefährliche Wassserhöhe erreicht. Die Bevölkerung wird ersucht die Wohnungen nicht mehr zu verlassen und sich innerhalb der Wohnräume in höhere Bereiche zu begeben und auch nicht mehr in das Kellergeschoss gehen. Zur Verhinderung des Dammbruches wird die Abflussmenge des Teiches auf kontrollierte Weise erhöht, was zu punktuellen Überschwemmungen führen wird. Wörther See und Glan haben einen sehr hohen Wasserstand – hinzu kommt der ebenfalls sehr hohe Grundwasserstand. 15 bis 20 Millimeter sollen bis zum Nachmittag noch dazukommen. Der Grundwasserstand soll auch in den kommenden Tagen erhöht bleiben.
Während sämtliche Evakuierungen im Bezirk Völkermarkt weiter aufrecht bleiben, sollen jene Personen die gestern in der Gemeinde St. Paul im Lavanttal ihre Häuser verlassen mussten, heute wieder zurückkehren dürfen.
Die detailierte Prognose der GeoSphere Austria für heute, Samstag:
Es regnet in der Früh und am Vormittag noch recht verbreitet leicht oder mäßig mit Schwerpunkt im Südosten, wo es auch noch etwas höhere Intensitäten geben kann. Um Mittag lässt der Regen aber deutlich nach und klingt dann schon recht verbreitet ab. Am Nachmittag können sich jedoch nochmals einige Regenschauer bilden. In der Nacht auf Sonntag ist es vor allem in Oberkärnten für längere Zeit schon trocken. In der Osthälfte sind aber weitere Regenschauer möglich.
Laut aktuellen Modellläufen ist heute tagsüber und bis morgen Vormittag von den Karawanken bis zur Koralm, aber auch in den Ballungsräumen Klagenfurt und Völkermarkt sowie in den Gurktaler Alpen mit Regenmengen von 20 bis 30 l/m² zu rechnen, westlich davon meist nur 10 bis 15 l/m².
Alle Informationen auf www.ktn.gv.at
Die Hochwassersituation finden Sie auf https://hydrographie.ktn.gv.at/
Wetterwarnungen auf https://www.geosphere.at/
Quelle: Land Kärnten