Wien: WiG „Gesundheitsförderung im Gespräch“ widmete sich Wohlbefinden und Gesundheitsförderung von Männern
Wiener Gesundheitsförderung - WiG rückte mit Movember-Vortrag die Männergesundheit in den Fokus
Mann, wie geht‘s?! - Passend zum Monat der Männergesundheit, dem sog. „Movember“, standen die Herausforderungen und Bedürfnisse der Männer hinsichtlich ihres Wohlbefindens und ihrer Gesundheit bei der gut besuchten WiG-Veranstaltung „Gesundheitsförderung im Gespräch“ im Mittelpunkt. Mag. Dr. Jochen Haidvogel, MBA, Leiter des Stadt Wien - Gesundheitsdienstes, weiß, „dass viele Männer nur dann zur Gesundheitsvorsorge gehen, wenn ihre Frauen sie hinschicken.“ Für ihn ist nicht in erster Linie der Zeitpunkt für eine Offensive zur Männergesundheit ausschlaggebend. Deswegen kündigt er in seinen Eröffnungsworten an: „Wir wollen hier als Stadt Wien einen neuen Weg einschlagen und starten daher Anfang nächsten Jahres - in Kooperation mit der Wiener Gesundheitsförderung - eine Awareness-Offensive: Indem wir die Wiener Männer gezielt ansprechen und sie mit ganz spezifischen Angeboten, in einem vertraulichen Rahmen dabei unterstützen, sich mit ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen.“ Und Dennis Beck, Geschäftsführer der Wiener Gesundheitsförderung, ergänzt: „Mit diesen Angeboten wollen wir - so wie auch mit der heutigen Veranstaltung - einen Raum für Austausch und Reflexion schaffen, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Gesundheitsförderung, insbesondere für die Männer selbst, zu schärfen.“ „Mann, was geht?! - Psychische Gesundheit und Wohlbefinden von Männern stärken“, war der Titel des Vortrags der gut besuchten Veranstaltung „Gesundheitsförderung im Gespräch“, die von der Wiener Gesundheitsförderung - WiG in der Wiener Urania durchgeführt wurde. Passend zum Monat der Männergesundheit „Movember“ standen die Herausforderungen und Bedürfnisse der Männer hinsichtlich ihres Wohlbefindens und ihrer Gesundheit beim Vortrag von Thomas Altgeld im Mittelpunkt.
Mann, wie geht’s? - eine Frage, die häufig unbeantwortet bleibt
Im Mittelpunkt des Vortrags von Thomas Altgeld, Psychologe und Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V., standen dann auch die Herausforderungen und Bedürfnisse von Männern hinsichtlich ihres Wohlbefindens und ihrer Gesundheit. Er gab vertiefende Einblicke in die psychischen Belastungen, die Männer oft in ihrem Alltag mit sich tragen, und zeigte auf, wie stereotype Männlichkeitsbilder die Gesundheitswahrnehmung und die Bereitschaft, Hilfe zu suchen, negativ beeinflussen können. Eine Erkenntnis war, dass Männer oftmals eine andere Herangehensweise an Gesundheitsprobleme haben als Frauen. Hilfe bei gesundheitlichen Beschwerden wird weniger häufig gesucht und auch psychische Probleme bleiben häufig unadressiert. Ein Lösungsansatz, so der Experte, liege darin, das traditionelle Bild von Männlichkeit in Bezug auf Gesundheit zu hinterfragen und zu verändern. Altgeld plädierte für mehr Männergesundheitsstrategien und stellte internationale Best-Practice-Beispiele vor - darunter die „Men’s Health Week“ und die Kampagne „Men Start Talking“. Fazit: Der Schlüssel liegt in der Kommunikation - sei es mit Familie, Freunden oder Expert*innen.
Wohin führt uns der Weg?
Ein zentraler Punkt der Veranstaltung war die Erkenntnis, dass Männer oft nur schwer Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen finden - sei es aufgrund gesellschaftlicher Normen oder fehlender gezielter Angebote. Die Veranstaltung zeigte deutlich: Der Bedarf nach einer verstärkten Männergesundheitsförderung ist da. Doch wie lässt sich dieser Bedarf langfristig decken? In der abschließenden Diskussion wurden zahlreiche Lösungsansätze erörtert, von der Aufklärung über die Bedeutung der psychischen Gesundheit bis hin zur Förderung offener Gespräche über körperliche und seelische Beschwerden. Dabei wurde eines klar: Ein Paradigmenwechsel ist nötig. Vielleicht ist es an der Zeit, die Frage „Mann, wie geht’s?“ nicht nur als rhetorische Floskel zu stellen, sondern als ernst gemeinte Einladung, in den Dialog zu treten - und das nicht nur bei besonderen Anlässen, sondern als festen Bestandteil im Alltag. Denn eines ist sicher: Männer sind nicht nur stark, sie dürfen auch schwach sein - und genau das macht sie stark.
Quelle: Stadt Wien