Innsbruck: Wie kann Klimaneutralität gelingen?
Foto: Stadt Innsbruck
Fit4UrbanMission im Stadtforum vorgestellt
Die Fit4UrbanMission hatte zum Ziel, Städte auf ihrem Weg Richtung Klimaneutralität zu unterstützen. Die Ausgangslage: Städte beanspruchen rund 3 Prozent der Landfläche, verursachen aber über 70 Prozent der CO2-Emissionen, geschätzt wird, dass bis 2050 rund 80 Prozent der EuropäerInnen in Städten leben werden. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es weitreichender Änderungen in den Sektoren: Dekarbonisierung des Gebäudestands, Mobilität, Schaffung von Grüner und Blauer Infrastruktur, Energieversorgung, in der Abfall- und Kreislaufwirtschaft sowie bei den BürgerInnen.
„Die anstehenden Herausforderungen und die dazugehörigen Lösungen sind komplex, eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist unerlässlich“, erklärt MMag. Klaus Kleewein, Smart City Koordinator der Stadt Innsbruck, der die Fit4UrbanMission gemeinsam mit der Universität Innsbruck zur Klimaneutralität im gestrigen Stadtforum vorstellte. Seitens der Stadt wurde in diesem Zuge eine Arbeitsgruppe mit ExpertInnen aus dem Magistrat, den städtischen Beteiligungen IIG, IVB und IKB und der Uni Innsbruck eingerichtet.
Thermische Sanierung und Fernwärme
Großer Handlungsbedarf besteht bei der Dekarbonisierung des Gebäudestands. Aktuell liegt die jährliche Gebäudesanierungsrate bei rund 1 Prozent – in Hinblick auf eine hochwertige thermische Sanierung und die Nutzung nicht-fossiler Energieträger für Raumwärme, Warmwasservorbereitung und Haushaltsstrom. ExpertInnen sind sich hier einig, dass Maßnahmen Hand in Hand gehen sollten. Zur Erreichung der Klimaneutralität bedarf es neben den angesprochenen Sanierungen auch einen massiven Ausbau der fossilfreien Fernwärme. Bei ambitioniertem Vorgehen, so wurde erläutert, kann eine Dekarbonisierung der Bestandsgebäude bis 2040 erreicht werden. „In diesem Bereich gibt es trotz der bereits gemachten Erfolge noch viel zu tun. Bei den Neubauten sind wir auf einem guten Weg, Innsbruck hat aktuell den höchsten Anteil an Wohneinheiten nach Passivhausstandard in Österreich“, ergänzt Bürgermeister und Wohnbaureferent Georg Willi.
Fuß- und Radverkehr und Grüne und Blaue Infrastruktur
In Sachen Mobilität gilt es den Ausbau umweltfreundlicher Fortbewegung weiter zu forcieren. „Hier sehen wir für die Politik den klaren Auftrag, die Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr weiter auszubauen und die Masterpläne Gehen und Rad so rasch wie möglich umzusetzen“, betont Mobilitäts-Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl. Weitere Maßna0hmen reichen von der Förderung von sinnvoller elektrischer Mobilität im Individualverkehr wie E-Carsharing-Projekte bis hin zu verkehrsvermeidenden Konzepten wie zum Beispiel Homeoffice, Online-Konferenzen, etc.
In der Studie untersucht wurden auch die Effekte von Grüner und Blauer Infrastruktur. Damit diese positiven Effekte – vor allem die kühlende Wirkung von Wasser und Bäumen in Städten – auch entsprechend genutzt werden kann, sollte Blaue und Grüne Infrastruktur allen Projekten mitgedacht werden. Kernpunkt ist hier auch ein nachhaltiges und klimasensibles Wassermanagement. Die Erreichung der Klimaneutralität braucht Ressourcen, Kooperation und politischen Willen. Dem schließt sich auch Bürgermeister Georg Willi an: „Der Umbau Innsbrucks zu einer klimafitten und smarten City gelingt bereits im Kleinen mit einzelnen Projekten. Wir müssen hier aber mehr und das schneller umsetzen.“
Quelle: Stadt Innsbruck