Salzburg: Wieder mehr Neuinfektionen und Covid-Patienten in den Spitälern

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Foto: Land Salzburg
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13 Aug 07:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Durchschnittsalter der Intensivpatienten 60,3 Jahre / Rund 1.100 Kontaktpersonen / Impfung macht den Unterschied

(LK) „Seit einer Woche haben wir bei den Neuinfektionen einen Aufwärtstrend, und ich rechne damit, dass sich dieser fortsetzt. In 72 der 119 Gemeinden gibt es zumindest einen aktiven Fall, das bedeutet eine hohe regionale Streuung und daher die Möglichkeit neuer Cluster“, so der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp. Durch den Anstieg ist das Contact Tracing wieder voll gefordert, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Der Unterschied zu früheren Corona-Wellen: Mittlerweile sind 60 Prozent der Bevölkerung über zwölf Jahre vollständig geimpft.

Derzeit sind aufgrund der Corona-Infektionen mehr als 1.100 Kontaktpersonen entweder in Quarantäne oder verkehrsbeschränkt. Es gibt 555 aktiv infizierte Personen im Land, die Zahl der Covid-Patienten in den Spitälern ist auf 13 gestiegen, davon müssen drei auf der Intensivstation behandelt werden. Die Patienten sind durchschnittlich 60,3 Jahre alt. „Vor einer Woche am 5. August waren es noch vier Patienten, davon einer auf der Intensivstation, vor zwei Wochen am 29. Juli noch zwei Patienten auf der Normalstation“, erläutert Landesstatistiker Gernot Filipp. Die positive Nachricht: Es gab in Salzburg seit mehr als drei Wochen keinen Covid-Todesfall.

Filipp: „Höchste Inzidenz bei den Jungen.“

Mittlerweile sind 59,5 Prozent der Salzburgerinnen und Salzburger über zwölf Jahre gegen das Corona-Virus vollständig geimpft (63,9 Prozent teilimmunisiert) – ein wichtiger Faktor. „Wir sehen, dass die Impfrate nach Alter und die 7-Tage-Inzidenz eindeutig zusammenhängen. Je höher die Impfrate, umso niedriger die Inzidenz. Bei Personen von zehn bis 34 Jahren liegt die Inzidenz bei ungefähr 150, bei den 35- bis 49-Jährigen bei rund 80, bei den 50- bis 65-Jährigen bei rund 30 und bei den über 65-Jährigen nur mehr bei rund 15“, so Filipp.

Juhasz: „Impfung ist entscheidend.“

Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz beobachtet die Infektionslage in Salzburg genau und betont: „Es wird vermutlich eine neue Welle geben, und es spricht vieles dafür, dass wir am Anfang dieser stehen. Wie intensiv sie wird, das hängt von jedem von uns ab. Die Impfung ist wirksam, sie schützt bestmöglich vor einem schweren Verlauf und senkt die Wahrscheinlichkeit, dass man das Virus überträgt. Und Juhasz fügt hinzu: „Natürlich gibt es auch Impfdurchbrüche, also trotz Vollimmunisierung infizierte Personen, aber das kennen wir von jeder Impfung. Ich finde es keineswegs legitim, aufgrund dieser Fälle der Corona-Impfung komplett die Wirksamkeit abzusprechen.“

7-Tage-Inzidenz wieder bei 71,5

Die steigende Zahl der Neuinfektionen, vor allem bei der jungen Bevölkerung, hat auch deutliche Auswirkungen auf die 7-Tage-Inzidenz, hier die Bezirksübersicht: Bundesland Salzburg (71,5), Pongau (88,5), Stadt Salzburg (78,5), Flachgau (75), Tennengau (65,6), Pinzgau (56,7) und Lungau (5). In 72 Gemeinden gibt es derzeit zumindest einen aktiven Fall, in 25 Gemeinden beträgt die 7-Tage-Inzidenz mehr als 100. Die Gemeinde St. Martin am Tennengebirge ist derzeit durch einen Freizeitcluster besonders betroffen. Laut Gesundheitsbehörde ist der Fall aber gut eingegrenzt.

Neue Ausgangslage

Zwar sind die aktuellen 7-Tage-Inzidenzen mit jenen von Anfang Oktober 2020 vergleichbar, doch Statistiker Gernot Filipp sieht einen wesentlichen Unterschied: „Damals ging es dann so richtig los. Die Infektionswelle hat uns im Oktober und November massiv getroffen, es gab alleine von Oktober bis Februar 449 Todesfälle. Der Unterschied zur derzeitigen Lage: Wir befinden uns in der warmen Jahreszeit und viele sind bereits geimpft. Daher rechne ich mit einem konstanten, aber nicht extremen Anstieg der Fallzahlen“, so Filipp. Regionale Cluster können aber immer auftreten, vor allem wegen der hohen regionalen Streuung, derzeit haben 72 Gemeinden zumindest einen aktiv Infizierten.

Stufenplan Contact Tracing wird umgesetzt

Das Land Salzburg und die Gesundheitsbehörden haben sich auf einen Anstieg der Neuinfektionen wie berichtet vorbereitet, das Fünf-Stufen-Modell des Contact Tracing wird konsequent umgesetzt, um die Infektionsketten effektiv zu unterbrechen. Nach wie vor läuft die Erhebung der Kontaktpersonen sieben Tage die Woche, wird personell je nach Lage und regionalen Erfordernissen aufgestockt. Zum Einsatz kommen derzeit das zentrale Team des Landes Salzburg, Bundesheersoldaten und Mitarbeiter in den Bezirkshauptmannschaften.

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Quelle: Land Salzburg



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