Wien Holding: Renovierung Raimund Theater im Endspurt
Foto: Eva Kelety
Foto: Eva Kelety
Historische Musicalbühne schon bald in neuem Glanz; Wiedereröffnung im Jänner 2021 mit Musical-Welthit „Miss Saigon“
Das Raimund Theater der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), ein Unternehmen der Wien Holding, wird seit Juli 2019 grundsaniert. Nach 15-monatiger Renovierungszeit geht die Sanierung des historischen Theaters nun ins Finale. Schon am 28. Jänner 2021 wird es mit der Premiere des Erfolgsmusicals „Miss Saigon“ in neuem Glanz wiedereröffnet.
Vom Stand der Arbeiten vor Ort konnten sich am Donnerstag, den 1. Oktober 2020, Wirt-schaftsstadtrat Peter Hanke, Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer und Bezirksvorsteher Markus Rumelhart ein Bild machen. Sie wurden begleitet von Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien und Christian Struppeck, Musical-Intendant der Vereinigten Bühnen Wien.
„Rund 12,7 Millionen Euro investieren wir in die Sanierung und Modernisierung des traditionsreichen Raimund Theaters. Wien gilt als eine der großen Kulturhauptstädte Europas. Für uns ist es eine Verpflichtung, gut angelegtes Geld in die Infrastruktur unserer Kultureinrichtungen zu investieren. Das stärkt die Qualität der Kultur- und Tourismusstadt Wien, schafft Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze. Auch in Corona bedingt schwierigen Zeiten, halten wir an dieser Strategie fest. Denn es gibt auch eine Zeit nach Corona, für die wir uns damit rüsten. In diesem Sinne freue ich mich ganz besonders auf die Wiedereröffnung des Hauses mit der internationalen Erfolgsproduktion ‚Miss Saigon‘ im Jänner 2021“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Projekt stärkt Wien Holding als Kulturkonzern und sichert die Zukunft des Theaters Alles Neu: Von der Fassade bis zum Dach – vom Innenraum bis zum Vorplatz
„Die Grundsanierung und Modernisierung des Raimund Theaters ist für uns ein ganz wichtiges Großprojekt, dass die Substanz unserer Spielstätten nachhaltig stärkt. Ich freue mich, dass wir nun mit den Arbeiten in die Zielgerade gehen. In den letzten Monaten wurde bei den Bauarbeiten die bauliche Substanz von der Fassade bis zum Dach verbessert. Renoviert wurde auch der Publikumsbereich, die haustechnischen Anlagen wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht und auch der Platz vor dem Theater wird nun mit Unterstützung des Bezirks neugestaltet. Besonders wichtig: Auch bei den Baukosten von 12,7 Millionen Euro liegen wir im Plan“, so Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer.
„Wir wollen mit der Sanierung und Modernisierung des Zuschauerhauses unserem Publikum im Raimund Theater in Zukunft ein optimiertes Theatererlebnis auf höchstem Niveau bieten. Es freut uns, dass wir aus Eigenmitteln und Eigenleistungen der VBW auch im Hinterhaus
Sanierungsarbeiten durchführen und damit auch verbesserte Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen konnten“, freut sich Franz Patay, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien.
„Die Musicalsparte der Vereinigten Bühnen Wien ist national wie international für höchste Qualität und Perfektion bekannt und gilt weltweit als einer der besten Musicalproduzenten. Das Raimund Theater wird unserem Publikum nach der Sanierung ein verbessertes Rundum-Theatererlebnis und besonders stilvolle Theaterabende bieten. Durch den modernisierten und aufgewerteten Zuschauer- und Foyerbereich sowie die Neugestaltung der Fassade und des Vorplatzes werden wir das historische Haus in komplett neuem Glanz erstrahlen lassen. Die große Wiedereröffnung feiern wir mit dem Musicalhit MISS SAIGON, der bereits überall auf der Welt die Menschen begeistert hat und auch hier das Publikum in seinen Bann ziehen wird“, so Christian Struppeck, Musical-Intendant der VBW.“
„Die Generalsanierung des Theaters ist für die Kulturstadt Wien von großer Bedeutung. Für den Bezirk ist auch die Gestaltung des Vorplatzes wichtig. Gemeinsam mit den Vereinigten Bühnen Wien errichten wir ein adäquates Entree. Innovativ wird das Wasserspiel mit Sitzflächen am Rande des Vorplatzes. In der Strohmayergasse setzen wir vier neue Bäume, und schaffen in der Straße eine verkehrsberuhigte Zone“, so Bezirksvorsteher Markus Rumelhart.
Die Arbeiten im Detail: Verbesserung der baulichen Substanz und Haustechnik, Renovierung aller Publikumsbereiche bis hin zur Neugestaltung des Vorplatzes
Als Generalplaner zeichnet Architekt Roman Mramor für das gesamte Bauprojekt verantwortlich.
Im Rahmen der Verbesserung der baulichen Substanz wurden Trockenlegungsmaßnahmen sowie die dringend notwendige Fassaden- und Dachsanierung durchgeführt. Im Zuschauerhaus werden die Boden-, Wand- und Deckenbereiche neu gemacht. Die Bestuhlung wurde komplett erneuert und wird zukünftig eine flexible Zuschauerraumgestaltung zulassen. Die Wandelgänge im Parkett sowie dem 1. und 2. Rang wurden komplett renoviert und der vorhandene Außenbalkon im Bereich der Wallgasse reaktiviert.
Die Sanitäranlagen im ganzen Gebäude (Vorder- und Hinterhaus) wurden zeitgemäß saniert und großzügig erweitert. Die Modernisierung des Zuschauerhauses umfasst auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit, wie zum Beispiel den Einbau eines Aufzuges für das Publikum. Bei den haustechnischen Einrichtungen wurden Brandmeldeanlage, die Sicherheits¬beleuchtung, sämtliche Elektroinstallationen und die Kälteanlage auf den neusten Stand der Technik gebracht. Nicht zuletzt wurde durch entsprechende Maßnahmen bei der Haustechnik auch die Energieeffizienz verbessert und die Lüftungsanlage, der Pandemie geschuldet, optimiert.
Bei der Gestaltung des Bühnenhauses bringen die VBW-Technikabteilungen ihr Know-how und ihre Erfahrung mit ein. Im Untergeschoß des Theaters wurde eine zentrale Besuchergarderobe eingerichtet. Adaptiert werden auch Foyers, Shops und Buffets, sowie der Büro- und Kantinenbereich.
Der Eingangsbereich des Theaters wird ebenfalls neugestaltet. Der Vorplatz soll sich zur multifunktional nutzbaren Außenfläche samt Grünanlage, Wasserspiel und permanenten Sitzmöglichkeiten wandeln. Ein zusätzlicher Eingang für das Publikum wird in der Strohmayer¬gasse geschaffen. Dort werden auch vier neue Bäume gepflanzt. Und zusätzlich wird die Strohmayergasse zur verkehrsberuhigten Zone umgebaut.
Das Raimund Theater: Ein Haus mit mehr als 120 Jahren Tradition
Das 1893 gegründete Raimund Theater wurde mit Ferdinand Raimunds „Die gefesselte Phantasie“ eröffnet. Als Bühne für den Mittelstand verstand sich das Haus als Gegenpol zu den damaligen Großbühnen und wurde als Sprechtheater mit deutschen klassischen Volksstücken und Gegenwartsdramen bespielt. Deshalb wurde das Haus auch als „Mariahilfer Burgtheater“ bezeichnet.
1908 hielt die Operette mit dem „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß ihren Einzug. Seine Glanzzeit als Operettenbühne erlebte das Theater Ende der 1940er Jahre. Erste Musicals wurden 1976 gespielt. Seit der Übernahme durch die VBW ist das Haus ganzjährig dem Musical gewidmet.
Bis zum Start der Sanierung im Juli 2019 war im Raimund Theater das Hit-Musical „I Am From Austria“ allabendlich vor ausverkauftem Haus gelaufen. Die Show wurde von mehr als einer halben Million Besucherinnen und Besuchern gesehen. Es zählt zu den erfolgreichsten Eigenproduktionen der Vereinigten Bühnen Wien und wurde nach nur zwei Jahren Laufzeit 2019 nach Japan lizenziert, wo bei ausverkauftem Haus mehr als ¼ Million Menschen das Hitmusical sahen.
„Miss Saigon“ – große Wiedereröffnungspremiere Ende Jänner 2021
„Miss Saigon“, der berührende Musical-Welterfolg von Cameron Mackintosh, wird ab Jänner 2021 erstmals in Wien zu sehen sein. Die Premiere findet am 28. Jänner 2021 im Raimund Theater statt. Mit der spektakulären Neuinszenierung des berühmten Stücks von Alain Boublil & Claude-Michel Schönberg (u.a. „Les Misérables“), das als bewegendste Liebesgeschichte aller Zeiten gilt, wird das Haus nach der Sanierung wiedereröffnet.
VBW-Musicals: Besucherrekorde in Wien und Bestseller in aller Welt
Die Musicals der VBW sind in der ganzen Welt sehr begehrt. 1996 feierte „Elisabeth“ als erster VBW-Musical-Export in Japan seine Premiere. Seither lizensieren die Vereinigten Bühnen Wien ihre Eigenproduktionen wie u.a. „Der Besuch der alten Dame“, „Mozart!“, „Tanz der Vampire“ „I am from Austria“, „Rudolf“ „Rebecca und „Don Camillo“ äußerst erfolgreich in die ganze Welt.
Bisher haben weltweit insgesamt rund 27,5 Millionen Menschen in 22 Ländern und 16 Sprachen ein VBW-Musical gesehen. Alleine in Asien sind es mittlerweile über 8,5 Millionen BesucherInnen.
Die Vereinigten Bühnen Wien betreiben in Wien vier historische Theater mit international anerkanntem Musiktheater auf höchstem Niveau und beschäftigen rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Ronacher und Raimund Theater ist das Musical zu Hause das Theater an der Wien und die Kammeroper widmen sich dem Genre Oper. Mit jährlich mehr als 600.000 BesucherInnen im Inland und einer weiteren Million BesucherInnen im Ausland zählen die VBW zu den größten Mehrspartenbetrieben Europas.
Quelle: Stadt Wien