Wien: Wien etabliert „Alles gurgelt!“ an Schulen

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Wien

27 Aug 19:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Bewährte Testschiene ab sofort für alle Schulen ab der 5. Stufe – Stadt präsentiert Maßnahmenpaket zum Schulstart

Am Montag, 6. September beginnt für 240.000 Wiener Kinder die Schule, auch die Kindergärten kehren in den Normalbertrieb zurück. In einer Pressekonferenz präsentierten Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Bildungsdirektor Heinrich Himmer die Maßnahmen, damit der Start in den Kindergarten- und Schulalltag trotz der anhaltenden Corona-Pandemie so unproblematisch wie möglich verläuft. Um die Sicherheit zu erhöhen, wird das bereits in vielen Bereichen bewährte PCR-Testprogramm „Alles gurgelt!“ flächendeckend auf alle Wiener Schulen ab der 5. Schulstufe ausgeweitet.

Appell zu Testungen nach dem Urlaub

Als ersten wichtigen Schritt, um Infektionen schon vor Schulbeginn frühzeitig zu erkennen, ruft die Stadt zu Tests nach der Rückkehr aus dem Urlaub auf. „Wir sehen, dass es in einigen Urlaubsländern relativ hohe CoV-Fallzahlen gibt, die auch Jugendliche und Kinder betreffen. Aber auch bei uns steigen die Zahlen derzeit wieder stark an. Ich bitte daher alle Wienerinnen und Wiener, sich und ihre Kinder schon vor dem Start ins neue Kindergarten- und Schuljahr mit “Alles gurgelt!” testen zu lassen. So können wir unnötige Infektionsketten in den Bildungseinrichtungen verhindern“, so Vizebürgermeister Wiederkehr.

„Alles gurgelt!“ erhöht Sicherheit an Schulen

Auch an den Schulen wird „Alles gurgelt!“ nun großflächig zum Einsatz kommen. Nach einer Pilot- und Testphase im Frühjahr an 60 Standorten wird das bewährte Testsystem, in dessen Rahmen bisher über 6 Mio. Proben ausgewertet wurden, auch an allen Wiener Schulen ab der 5. Schulstufe etabliert. In den Volks- und Sonderschulen kommt das Testprogramm des Bildungsministeriums zum Einsatz, wobei hier zwei PCR-Testungen pro Woche vorgesehen sind. Ziel ist neben den anterio-nasalen Selbsttests die hochwertigen PCR-Tests bei SchülerInnen zu etablieren. Auch die PCR-Testungen der MitarbeiterInnen aller Bildungseinrichtungen wird auf das „Alles gurgelt“-System umgestellt.

„Wir arbeiten seit Anfang des Jahres an einer Ausrollung von PCR-Tests für die Wiener Schülerinnen und Schüler. Dieser Schritt ist gerade angesichts der grassierenden Delta-Variante wichtig. Die PCR-Tests schaffen eine ganz andere Sicherheit als die Schnelltests, weil wir Infektionen frühzeitig und auch bei asymptomatischen Fällen erkennen können, was bei vielen Kindern der Fall ist“, so Gesundheitsstadtrat Hacker.

Gegurgelt wird an Wiener Schulen ab der 5. Schulstufe mindestens zwei mal pro Woche. Sofern die Probenentnahme nicht im Freien stattfinden kann, ersetzt eine Mundspülung das Gurgeln, um Aerosolbildung zu vermeiden. Am ersten Schultag der Woche muss ein 3G-Nachweis erbracht werden. Wer nicht geimpft, getestet oder genesen ist, absolviert einen Schnelltest und zusätzlich einen PCR-Test. Mit „Alles gurgelt!“ können allerdings auch mehr Tests pro Woche abgegeben werden, weil die Boxen täglich von Montag bis Freitag entleert werden. Die Testungen können sowohl von zuhause über die WebApp als auch am Schulstandort durchgeführt werden.

Nötig ist eine einmalige Registrierung, bei der die SchülerInnen einer Schule bzw. Klasse zugeordnet werden.

Testungen von SchülerInnen und Lehrkräften im Schulalltag

Konkret gestaltet sich der Testablauf an der Schule wie folgt: Alle Personen, die nicht schon zu Hause mittels Webapp gegurgelt haben, können in der Schule die Probe mit Mundspülung vornehmen. Die Probe wird dann sofort in die Abgabeboxen eingeworfen. Die Schulen werden hierfür natürlich flächendeckend mit Abholbehältnissen und Gurgelkits entsprechend dem Bedarf ausgestattet. Die Auswertung erfolgt im Vertragslabor der Stadt Wien im Rahmen des Projekts „Alles gurgelt!“. Die Ergebnisse liegen innerhalb von 24 Stunden vor.

Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer: „Unser Ziel ist es, dass - trotz der Coronaepidemie – unsere Schulen im Präsenzbetrieb durch das gesamte Schuljahr gehen können, hierfür braucht es diese Sicherheitsmaßnahmen. Mit dem Wiener Konzept, das auf PCR Tests – quasi dem Goldstandard der COVID-19-Testungen – aufbaut, ist das gesichert. Uns ist bewusst, dass die Umsetzung dieser Maßnahmen einiges an Disziplin, Arbeit und auch Verständnis der SchulpartnerInnen erfordert, doch dieser Aufwand wird mit Gesundheit und geöffneten Schulen belohnt. Nur mit diesen Sicherheitsmaßnahmen können wir es erreichen, dass unsere Kinder und Jugendlichen nicht noch mehr zu Leidtragenden der COVID-19-Krise werden.“

312 Luftfiltergeräte beim Bund für Wiener Schulen eingemeldet

Der vom Bund abgefragte Bedarf an Luftfiltergeräten wurde von der Bildungsdirektion entsprechend eingemeldet. Bildungsdirektor Himmer erläutert: „Wir haben den Bedarf von insgesamt 312 Luftfiltergeräten gemeldet. 60 davon sind für öffentliche Pflichtschulen vorgesehen, der Rest für Bundesschulstandorte. Prinzipiell ist es so, dass wir auf natürliches Lüften setzen und hier in den vergangenen Jahren auch viel investiert wurde. Alle Klassenräume an Wiener Pflichtschulen sind generell gut natürlich zu lüften. Die Luftfiltergeräte sollen daher vor allem im Falle von Bauarbeiten, wenn natürliches Lüften vorübergehend nicht möglich sein sollte, zum Einsatz kommen.“

Ausweitung der PCR -Lutscherteststudie im Kindergarten

Auch der Kindergartenbesuch für Kinder und PädagogInnen soll so sicher wie möglich gestaltet werden. Für die jüngeren Kindergartenkinder wird daher eine schrittweise Ausweitung der PCR-Lutschertests vorbereitet. Vorerst werden die 5 Standorte, in denen die Studie bereits lief, auf 23 Kindergartenstandorte – jeweils einen pro Bezirk - ausgedehnt. Dies betrifft sowohl städtische als auch private Kindergärten. Darüber hinaus kann und soll „Alles Gurgelt“ auch jetzt schon von älteren Kindergartenkindern (4- bis 6-Jährige) mit Hilfe der Eltern verwendet werden.

Dazu Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr: „Wir gehen im Kindergarten bewusst denselben Weg wie auch in der Schule. Wir wollen evidenzbasierte Produkte, auf die Verlass ist und die Infektionen tatsächlich abbilden. Deshalb entwickeln wir hochwertige PCR-Lutschertests auch für den Kindergarten. Außerdem können wir 56.000 Wiener Kindergartenkinder mittels „Alles Gurgelt“ erreichen und ich bitte hier alle Eltern, dieser Einladung zu folgen und ihre Kinder regelmäßig mit diesem hochwertigen PCR-Test zu testen!“, so Wiederkehr.

Im Kindergarten werden PädagogInnen regelmäßig PCR getestet. Eltern, die ihre Kinder in den Kindergarten bringen, müssen in den Räumlichkeiten des jeweiligen Kindergartens eine FFP2-Maske tragen.

Breitflächiges Impfangebot für Jugendliche – auch an Schulen

Neben dem Testkonzept ist es für Gesundheitsstadtrat Hacker entscheidend, die Impfquote beim Bildungspersonal und vor allem unter den Jugendlichen weiter zu erhöhen. Aktuell haben rund 30% der 12- bis 15-Jährigen in Wien zumindest eine Impfung erhalten, bei den 16- bis 19-Jährigen sind es 50%. „Wir liegen damit gut, das kann aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein“, so der Stadtrat. Seit Dienstag machen die städtischen Impfbusse deshalb in den Sommerschulen halt. Ab 13. September beginnt die Stadt, mit mobilen Teams in Berufsschulen und an den größten 50 Schulen zu impfen. Alle weiteren Schulstandorte können sich dort Terminslots für ihre SchülerInnen reservieren. „Wir bringen die Impfung damit direkt an die Schulen. Alle über 12-Jährigen, die sich noch nicht impfen haben lassen, können so nicht nur sich selbst schützen, sondern auch direkt zu mehr Sicherheit in ihrer Klasse und Schule beitragen.“


Quelle: Stadt Wien



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