Wien: Wiener Gesundheitsverbund - Ohne Frauen kein Gesundheitssystem
72 Prozent der 30.000 Mitarbeiter*innen sind Frauen
„Mit rund 72 Prozent sind die Frauen unter unseren Mitarbeiter*innen deutlich in der Überzahl“, berichtet die Generaldirektorin des Gesundheitsverbundes Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. „Wir schauen aber nicht nur auf die Quote. Bei uns arbeiten ganz verschiedene Menschen, die Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen benötigen“, betont sie. „Hier kann nicht eine Maßnahme allen helfen, es braucht ein Paket.“
Kontaktfrauen als zentrale Anlaufstelle rund um die Gleichbehandlung
Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Stelle der Gleichbehandlungsbeauftragten mit den so genannten Kontaktfrauen. Sie sind in jeder Dienststelle des Wiener Gesundheitsverbundes die zentralen Ansprechpersonen für alle Mitarbeiter*innen und Bewerber*innen rund um das Thema der Gleichbehandlung: Von sexueller Belästigung, Diskriminierung aufgrund von Schwangerschaft bzw. Elternschaft bis hin zur Transparenz und Fairness im Bewerbungsgespräch. Wichtig dabei: Die 35 Kontaktfrauen arbeiten selbstständig, unabhängig und weisungsfrei.
Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen spielen zentrale Rolle
„Frauen sind überall auf der Welt noch immer von Sexismus und Benachteiligung betroffen“, so Kölldorfer-Leitgeb, „da gibt es keine Ausnahmen. Wir schauen aber nicht tatenlos zu!“ Bei der Entwicklung neuer Instrumente zur Förderung der Gleichbehandlung wird auf Fort- und Weiterbildungsmaßnamen großen Wert gelegt. Die Fortbildungsreihe „Keine Chance für sexuelle Belästigung“ richtet sich dabei explizit an Führungskräfte, während „Gewalt macht krank!“ Gewalt gegen und zwischen Mitarbeiter*innen in Gesundheitseinrichtungen in den Fokus nimmt.
Mehrfachbelastungen berücksichtigen
„Bei allen Maßnahmen ist es uns besonders wichtig, die Lebensumstände unserer Mitarbeiter*innen im Blick zu haben“, resümiert die Generaldirektorin und erklärt: „Frauen sind in besonders hohem Maße von Mehrfachbelastungen betroffen. Wenn wir sie fördern wollen, müssen wir darauf Rücksicht nehmen und sie nicht zusätzlich belasten.“ So findet etwa die Fortbildungsmaßnahme „Professionell Deutsch“ während der Arbeitszeit und am Arbeitsort statt. Mitarbeiter*innen können in diesem Rahmen individuell abgestimmt auf ihr Sprachniveau und ihre Berufsgruppe ihre Deutschkenntnisse verbessern. Das wiederum fördert Inklusion und beruflichen Erfolg. „Ohne Frauen könnte der Wiener Gesundheitsverbund nicht bestehen. Das dürfen wir nicht als selbstverständlich hinnehmen. In einem Unternehmen dieser Größe muss Frauenförderung die individuellen Lebensrealitäten berücksichtigen und strukturell verankert sein“, betont Kölldorfer-Leitgeb abschließend.
Quelle: Stadt Wien