Wien: Wiener Gesundheitsverbund informiert zum Fachkräftemangel im Gesundheitswesen und zu aktuellen Entwicklungen
Neuorganisation der neonatologischen Versorgung in der Region Nord-Ost
Die Situation ist bekannt: Ganz Europa ist von einem Fachkräftemangel im Gesundheitsbereich betroffen. Demografische Gründe, wie Pensionierungswellen aber auch die Belastung durch die COVID-Pandemie haben dazu geführt, dass immer mehr offene Stellen nicht besetzt werden können.
„Die aktuelle Lage verlangt nach kreativen Lösungen und unterschiedlichen Anreizen“, erklärt dazu die Generaldirektorin des Wiener Gesundheitsverbundes, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. Derzeit gibt es einige Personalausfälle auf der Neonatologie der Klinik Floridsdorf aufgrund von Krankenständen und neuen Lebenssituationen. Zudem wird der Leiter der Abteilung per März 2023 den Wiener Gesundheitsverbund verlassen.
„Daher werden wir die neonatologische Versorgung in der Region Nord-Ost auf neue Beine stellen“, so Kölldorfer-Leitgeb. In einem ersten Schritt werden neben der Klinik Donaustadt auch die Kolleg*innen aus den Kliniken Favoriten und Ottakring unterstützen.
Zudem werden die Partnerkliniken Donaustadt und Floridsdorf organisatorisch noch näher zusammenrücken. Der Leiter der Kinder- und Jugendheilkunde der Klinik Donaustadt, Herbert Kurz, wird künftig organisatorisch für das medizinische Personal beider Abteilungen zuständig sein. Vorerst übernimmt Primarius Kurz die Ärzt*innen der Neonatologie der Klinik Floridsdorf, ab März - mit dem Weggang des derzeitigen Leiters - dann das ärztliche Personal der gesamten Kinder- und Jugendheilkunde. Dabei gibt es verschiedene organisatorische Modelle, an deren Umsetzung derzeit gefeilt wird und die noch mit allen Beteiligten abzustimmen sind. „Konkret geht es darum, eine Zentrumsbildung der Kinderversorgung in der Region Nord-Ost auszuarbeiten“, so Kölldorfer-Leitgeb.
Mehr Flexibilität durch großes neonatologisches Team
Der erfahrene Kinderarzt und Neonatologe Kurz erwartet sich durch diese Form der Zusammenarbeit gleich mehrere Vorteile. „Wir behandeln in der Klinik Donaustadt schwer kranke Kinder mit allen Krankheitsbildern und verfügen über die größte Neonatologie im Wiener Gesundheitsverbund. Durch das breite Spektrum, das wir in der Klinik Donaustadt in der Kinderheilkunde anbieten, werden sicher viele junge Kolleg*innen für die Ausbildung im Mangelfach Neonatologie zu gewinnen sein“, so Kurz. Zudem könne man bei großen Teams viel flexibler sein, was den Personaleinsatz betrifft. Rotationen, gemeinsames Lernen aber auch das Eingehen auf persönliche Lebenssituationen sind im großen Team deutlich einfacher.
Eine ähnliche Lösung wurde für die Kliniken Favoriten und Landstraße bereits 2019 umgesetzt und funktioniert sehr gut.
Quelle: Stadt Wien