Wien: Wiener Grüne fordern 5-Punkte-Plan gegen Hitzesommer
Zu Beginn der Pressekonferenz, heute Freitag Vormittag auf dem Naschmarktparkplatz, erinnerte der nicht-amtsführende Stadtrat Peter Kraus von den Grünen Wien an den Tornado gestern Nacht, der „nur 70 Kilometer von Wien entfernt, in Tschechien, 5 Todesopfer und rund 200 Verletzte gefordert hat“. Die Auswirkungen der Hitzewelle und Tropennächte seien auch gerade in der Stadt spürbar und belaste die Gesundheit der Menschen. Österreichweit seien bereits 2018 um 100 Menschen mehr an Hitze als im Verkehr verstorben. Und laut ZAMG stehe uns ein Hitzesommer bevor.
„Es braucht konkrete Taten in Wien. Wir haben einige Steine ins Rollen gebracht, die die rot-pinke Stadtregierung nun einfach liegen lässt,“ sagte Kraus. Die von der Stadt vorgestellten Maßnahmen gegen die Hitze seien wichtig, würden aber die Schwächsten wie etwa Kranke, ältere und weniger mobile Menschen, Schwangere und Kleinkinder außen vor lassen.
Wiener Akut-Hitzeplan
Gemeinderätin Huem Otero Garcia forderte daher die Umsetzung eines 5-Punkte-Hitzeplans: „Es geht nicht um langfristige Planung, sondern um akute Hilfe für betroffene Gruppen“. Erstens brauche Wien „Klimaoasen“ in Parks und kühle Räumen, die älteren und weniger mobilen Menschen von der Stadt zur Verfügung gestellt werden sollen und in Kooperation mit sozialen Einrichtungen betreut werden. Auch Sitzgelegenheiten an beschatteten Orten sowie Schatten für Spielplätze müssten geschaffen werden, forderten die Grünen. Weiters brauche es im Sommer ein Angebot für Obdachlose, ähnlich dem FSW-Winterpaket. „Daher fordern wir, dass Tageszentren und Notquartiere ganzjährig geöffnet sind, wo Obdachlose duschen können und frisches Obst erhalten.“
Drittens sollte es vor Wiener Bädern Fast Lanes für gefährdete Menschen wie Schwangere, Kleinkinder oder chronisch Kranke geben, sowie Gratis-Eintritt für Jugendliche und besonders gefährdete Gruppen. Viertens sollten die Coolen Straßen, die die Wiener Grünen ins Leben gerufen haben, fortgesetzt werden. Außerdem forderten die Grünen Sprühnebel in Kindergärten, Schulen und Altenheimen.
Der fünfte und letzte Punkte des Hitzeplans der Grünen Wien betraf den Informationsservice der Stadt Wien. Es gebe zwar einen Hitzeservice, es sollten aber betroffene Zielgruppen besser erreicht werden. Zum Beispiel, solle ein Hitzeratgeber dem Wickelrucksack der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) beigelegt werden. Auch die App „Cooles Wien“ sei zu begrüßen, aber es gebe viele Menschen, denen digitale Kompetenz fehle und deshalb solle es eine Hitzehotline geben, die - analog zum Kältetelefon im Winter - eben bei Hitze unterstützt. Gekoppelt an ein Abholservice, das an Hitzetagen Fahrten ins Grüne oder nahegelegene Parks zu Klimaoasen ermögliche.
Quelle: Stadt Wien