Wien: Wiener Linien freuen sich über Privatinitiative zur Rettung der Platane

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Wien

23 Jän 15:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Unterstützung für Umpflanzung der Platane ohne hohe Kosten für SteuerzahlerInnen

Die Wiener Linien freuen sich über die sehr kurzfristig gebildete Privatinitiative zur Rettung der Platane in der Josefstädter Straße und werden mit dieser kurzfristig ein Gespräch suchen. Nach einem Bericht der Kronen Zeitung will sich die Initiative um die kostenlose Umpflanzung kümmern. Das Unternehmen steht dieser Lösung nicht im Weg und unterstützt die Initiative, um die Platane unter Einhaltung der technischen Regelwerke umzupflanzen. Die Wiener Linien stellen gerne die dafür notwendigen, technischen Gerätschaften, wie Tiefladefahrzeug oder einen zulässigen Schwerlastkran, zur Verfügung. Die ausführende Baufirma vor Ort konnte durch Umplanungen ein zusätzliches Zeitfenster von maximal zwei Wochen ausarbeiten. Bis dahin muss die Umpflanzung unter Einhaltung des engen Zeitplans für den Öffi-Ausbau U2xU5 und der maximalen Last von 60 Tonnen erledigt sein.

Hintergrund: Hohe Kosten für SteuerzahlerInnen bei nicht gesichertem Überleben der Platane nicht verantwortbar

Der Baumschutz ist den Wiener Linien ein großes Anliegen. Als ein dem Klimaschutz verpflichtetes Unternehmen ist der Schutz und Ausbau des Grünraumes eines unserer wesentlichen Ziele. Überall wo sinnvoll und möglich setzen wir uns voll und ganz dafür ein. Deshalb wurde zuletzt sogar die Umpflanzung der Platane bei der Josefstädter Straße in einer europaweiten Ausschreibung geprüft. Das Ergebnis der Ausschreibung war: Zwei Unternehmen haben das Umpflanzen als „technisch und fachlich nicht möglich“ beurteilt. Ein drittes Unternehmen hat ein Angebot abgegeben, mit dem Hinweis einen 100-Tonnen-Kran für die Größe des Wurzelballens zu benötigen – eine Größenordnung die der Bieter später deutlich reduziert hat. Denn bereits zum Zeitpunkt der Ausschreibung stand fest, dass das mögliche Gesamtgewicht des Transportes über die 2er-Linie höchstens 60 Tonnen ausmachen darf.

Technische Regeln müssen im Sinne der Sicherheit eingehalten werden

Die von einem unabhängigen Experten durchgeführte Prüfung der Ausschreibung hat ergeben, dass ein derartig reduzierter Wurzelballen allen technischen Regelwerken widerspricht und ein Überleben des Baumes damit nicht zu erwarten ist.

Folgende Punkte haben insgesamt zu dieser Erkenntnis geführt:

Unmittelbar neben dem Baum verläuft unterirdisch der Tunnel der U2, über den der Abtransport erfolgen müsste. Das maximal mögliche Gesamtgewicht, mit dem die Tunneldecke belastet werden darf, beträgt im Sonderfall 60 Tonnen. Für einen normgemäßen überlebensfähigen Wurzelballen würden, wie der Bieter in der Ausschreibung angeführt hat, 100 Tonnen benötigt werden – was die Tunneldecke nicht aushält.Für die Einhaltung des Maximalgewichtes der Tunneldecke müsste der Wurzelballen derartig klein bemessen werden, dass die Überlebensfähigkeit des Baumes nicht mehr gegeben ist. Hinzu käme noch das Gewicht von Baumstamm, Baumkrone, einem Kran und einem Tieflader. Aus diesen genannten Gründen wäre eine Verpflanzung auch im Sinne des Einsatzes von Steuergeldern – das Angebot belief sich auf einer halben Million Euro – nicht gerechtfertigt. Ein derartig kostspieliges Vorhaben, mit einem absehbar negativen Ausgang ist in keinster Weise argumentierbar.

Der Zeitpunkt für die Baumentfernung steht und stand noch nicht fest, zuerst muss das Baufeld vorbereitet, und alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Die Wiener Linien sind sich ihrer Verantwortung als nachhaltiges Mobilitätsunternehmen jedenfalls bewusst. So laufen bereits Gespräche mit dem Bezirk an welchen Standorten umgehende Ersatzpflanzungen mit größer gewachsenen Bäumen vorgenommen werden können.

Grünere Umgebung als zuvor: Jeder Baum der entfernt werden muss, wird nachgepflanzt!

Wo immer möglich werden Bäume während der Bauarbeiten geschützt – zum Beispiel durch Einhausungen der Bäume und Schutz gegenüber den Bautätigkeiten. Wo immer möglich und sinnvoll im Sinne einer gewährleisteten Baumerhaltung werden Bäume umgepflanzt. Stehen Bäume im unmittelbaren Baustellen- oder Baugrubenbereich müssen Bäume trotz aller Bemühungen auch entfernt werden. Der Fokus liegt hier klar auf der Wiederherstellung und Neugestaltung der Oberfläche nach Fertigstellung der neuen U-Bahnen: Jeder Baum der entfernt werden muss, wird freiwillig nachgepflanzt, die Umgebung wird nach dem U-Bahn-Bau grüner als zuvor werden!

Dass eine begrünte Oberflächengestaltung möglich ist, wurde bereits bei der Neubaugasse unter Beweis gestellt. Die neue Routenführung vom 13A, die für den Bau der U2xU3-Station Neubaugasse erforderlich ist, hat die beliebte Einkaufsstraße in eine verkehrsberuhigte Begegnungszone verwandelt, gleichzeitig wurden 29 neue Bäume gepflanzt.


Quelle: Stadt Wien



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