Wien: Wiener Stadtgärten bereiten sich auf den Herbst vor: Über 650.000 Blumenzwiebeln

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Foto: Wiener Stadtgärten/Ulrike Wieser
20 Okt 10:00 2024 von Redaktion Salzburg Print This Article

Mit dem Einzug des Herbstes verliert die bunte Blütenpracht der Sommerblumen in den Wiener Parks an Intensität. Die Stadtgärtner*innen beginnen daher, die verblühten Sommerblumen aus den Blumenbeeten zu entfernen. Diese Pflanzen werden nicht einfach entsorgt, sondern fachgerecht kompostiert, um später als natürlicher Dünger wiederverwendet zu werden. Anschließend werden die Blumenbeete sorgfältig für den kommenden Frühling vorbereitet, indem sie mit Blumenzwiebeln bestückt werden, die im nächsten Jahr für frische Farben sorgen werden.

Über 650.000 Blumenzwiebeln warten auf ihren Einsatz

In den ersten Wochen des Herbstes erfolgt die Pflanzung von über 650.000 Blumenzwiebeln in mehr als 500 Blumenbeeten der Stadt. Besonders die Tulpenzwiebeln werden großflächig eingesetzt. Um die empfindlichen Zwiebeln vor der Winterkälte zu schützen, werden sie nach dem Einpflanzen mit etwa 90 Tonnen Reisig abgedeckt.

Blumenbeete, in denen bereits Tulpen- und Narzissenzwiebeln stecken, sind durch kleine Hinweisschilder markiert. Auf diesen steht: „Vorsicht - hier schlafen Blumenzwiebeln“. Diese freundliche Bitte richtet sich an die Besucher*innen, die beim Spaziergang um Achtsamkeit gebeten werden, um die Blumenbeete nicht versehentlich zu betreten. Welche farbenfrohe Blütenpracht Wien zieren wird, bleibt jedoch eine Überraschung - das Endergebnis wird die Stadt kommenden Frühling in voller Blüte erstrahlen lassen.

Laubarbeiten - Pflege der städtischen Bäume

Ein zentraler Bestandteil der Herbstarbeiten ist die Entfernung des Laubes von über 500.000 Bäumen in der Stadt. Besonders die Straßenbäume werfen große Mengen an Laub ab - denn allein die rund 100.000 Straßenbäume produzieren jährlich etwa 1.000 Tonnen trockenes Laub, die Bäume in den Park- und Grünanlagen sogar rund 3.500 Tonnen. Um die Entsorgung des Laubs von den Straßen kümmern sich die 48er, in den städtischen Parkanlagen die MA 42. Ein Großteil dieses Laubs wird sorgfältig gesammelt und in das städtische Kompostwerk Lobau gebracht, wo es zu hochwertigem Kompost weiterverarbeitet wird.

In den großen Parks, wie dem Grünen Prater, dem Kurpark Oberlaa oder dem Donaupark, verfolgen die Stadtgärtnerinnen und Stadtgärtner einen anderen Ansatz: Hier wird das Laub teilweise direkt in die Sträucherflächen eingearbeitet. Auf diese Weise dient es nicht nur als natürlicher Dünger, sondern fördert auch den Bodenaufbau und die Nährstoffversorgung der Pflanzen.

Lebensraum für Tiere und Insekten schaffen

Laub ist jedoch nicht nur für den Boden nützlich - es bietet auch wertvolle Rückzugsorte für zahlreiche Tiere. Kleine Laubhaufen, die bewusst an geschützten Stellen in den Parks angelegt werden, schaffen wichtige Lebensräume für Igel und andere Kleintiere. Besonders Igel nutzen diese Laubhaufen für ihren bis zu fünfmonatigen Winterschlaf. Insekten und andere nützliche Tiere finden in diesen Haufen Schutz und Überwinterungsmöglichkeiten.

Die Wiener Stadtgärten appellieren an private Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer, das Laub im eigenen Garten nicht vollständig zu entfernen. Indem Laub an ausgewählten Stellen im Garten belassen wird, können Lebensräume für Tiere erhalten und die Artenvielfalt gefördert werden. Ein naturnaher Umgang mit Laub trägt so nicht nur zur Pflege der Pflanzen bei, sondern auch zum Schutz der städtischen Tierwelt.

Für die nicht benötigten Laubmengen aus Privatgärten und natürlich auch für Gartenabfälle, die nicht mehr in die Biotonne passen, bieten die 48er den praktischen Laubsack an. Er fasst 100 l, ist aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, daher klimaneutral und auf den Wiener Mistplätzen um nur Euro 1,- erhältlich. Ist der Laubsack voll, kann er entweder am Mistplatz abgegeben oder am jeweiligen Entleertag zur Biotonne dazugestellt werden.

Mit diesen umfassenden Herbstarbeiten sorgen die Wiener Stadtgärten nicht nur für einen blühenden Frühling, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des städtischen Ökosystems und zur Förderung der Artenvielfalt.


Quelle: Stadt Wien



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