Wiens Bürgermeister Ludwig ehrt Walter Obermaier und Ferdinand Opll mit Goldenen Ehrenzeichen
Heute, Mittwoch, verlieh Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig im Rathaus das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an die beiden Historiker und ehemaligen Dienststellenleiter der Stadt Wien Walter Obermaier und Ferdinand Opll in Würdigung ihrer bisher erbrachten Leistungen.
In seiner Rede unterstrich Ludwig das Gemeinsame der beiden Geehrten, nämlich der „besonders weit in die Vergangenheit führende Blick, denn beide haben Ihre Verdienste durch die Aufarbeitung der Geschichte unserer Stadt erworben und dabei Spuren durch ihre wertvollen Forschungen und hervorragenden Publikationen hinterlassen“.
Der 1942 in Wien geborene Walter Obermaier war bereits unmittelbar nach seiner Promotion im Oktober 1967 als Fachreferent in die damalige Magistratsabteilung (MA) 9 eingetreten, wo er 1975 die Handschriftensammlung übernahm. „Und wer sich ein bisschen auskennt, weiß: Die Handschriftensammlung ist eine wahre Schatzkiste, ich kann wirklich nur jeder und jedem empfehlen, dort einmal an einer Führung teilzunehmen“, so Ludwigs Ratschlag. Obermaier habe sich zudem einen hervorragenden Ruf als Literaturwissenschaftler mit seiner historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke Johann Nestroys sowie mit seiner Mitarbeit an der kritischen Gesamtausgabe der Werke Ferdinand Raimunds erworben. 1999 übernahm Obermaier die Leitung der Magistratsabteilung 9 – Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Ludwig strich in seiner Rede das Engagement Obermaiers als langjähriges Vorstandsmitglied der Raimund-Gesellschaft und der Internationalen Nestroy-Gesellschaft, als Mitglied des Vereins der Geschichte der Stadt Wien und des Kuratoriums der Museen der Stadt Wien hervor. „Umso mehr freut es mich, Ihnen heute im Namen der Stadt Wien das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien zu verleihen“, so der Bürgermeister. Die Laudatio für den Geehrten hielt seine Nachfolgerin in der MA 9, Anita Eichinger.
Der Blick des 1950 in Mödling geborenen Ferdinand Opll richte sich noch weiter in die Vergangenheit, so Ludwig: „Sie haben sich in ihrer Laufbahn zunächst ganz dem Spätmittelalter verschrieben und schon damals die Stadt als interessantes Terrain entdeckt. Ihre berufliche Reise ging dann in die Erforschung der mittelalterlichen Grundfesten der Stadt.“ 1977 begann Opll bei der MA 8 – Stadt- und Landesarchiv im Referat „Österreichischer Städteatlas“. 1989 erfolgte die Bestellung zum Leiter der Magistratsabteilung, die er bis 2010 leitete. Diese mehr als zwanzig Jahre waren stark geprägt vom Umbau und der Übersiedelung der gesamten Abteilung und ihre Bestände nach Simmering sowie der gesamten Neuaufstellung des Archivs, das bis dahin im Rathaus untergebracht war und über zehn Außendepots verfügte. Auch das Wiener Archivinformationssystem WAIS ging 2001 unter Oplls Direktion online. „Um damit das Archiv als ‚Gedächtnisses der Stadt‘ für alle interessierten Bürger*innen zugänglich zu machen und auch Laien den Zugang zu den Archivbeständen zu öffnen. Sie haben das Archiv der Stadt Wien ins 21. Jahrhundert geführt“, würdigte Bürgermeister Ludwig die Arbeit Oplls. Die Laudatio wurde von Oplls Co-Autor und früherem Mitarbeiter Peter Csendes gehalten.
Beiden Geehrten zollte Bürgermeister Ludwig zum Abschluss der Rede seine Anerkennung: „Die Stadt Wien ist dankbar, dass sie mit zwei hervorragenden Abteilungsleitern auch hervorragende Forscher und Wissenschaftler in ihren Reihen hatte, die es beide geschafft haben, für die Stadt Wien und für die Fachöffentlichkeit gleichermaßen Spitzenleistungen zu erbringen. Für dieses jahrzehntelange Engagement, das Sie beide ihrem Beruf entgegengebracht haben, für Ihre vielfältige Expertise und ihr Herzblut verleiht ihnen die Stadt Wien heute das Goldene Ehrenzeichen.“ (Schluss) red
Quelle: Stadt Wien