Wien: Wiens Parkraumüberwachung wird weiter digitalisiert
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Gesetzesentwurf liegt Landesregierung zum Beschluss vor - Einsatz von High-Tech-Fahrzeugen in weitläu?gen Außenbezirken!
Sensortionell! Die Kontrolle der wienweiten Parkraumbewirtschaftung soll künftig von Autos mit speziellen Sensoren zur Kennzeichenerfassung unterstützt und damit für die Mitarbeiter*innen der MA 67-Parkraumüberwachung erleichtert werden. Die Überwachungsordner*innen legen schon heute im Schnitt rund 15 km pro Tag zu Fuß zurück, sind teilweise auch mit E-Bikes unterwegs. Ab Ende 2026 sollen die MA67-Kontrollorgane vor allem in den großen Flächenbezirken sogenannte Scan-Cars zur Verfügung haben.
„Die flächendeckende Erweiterung der Parkraumbewirtschaftung als große Klimaschutzmaßnahme im März 2022 brachte nahezu eine Verdoppelung der zu kontrollierenden Flächen im Stadtgebiet. Durch den Einsatz von Scan-Cars wird die Überprüfung der Parkraumbewirtschaftung in den weitläufigen Flächenbezirken effizienter gestaltet und die Mitarbeiter*innen der MA67 in ihrer Arbeit besser unterstützt. Scan-Cars ersparen den Mitarbeiter*innen viele Kilometer Fußmarsch in den Flächenbezirken“, so Mobilitätsstadrätin Ulli Sima. Mittels Handy wird bereits gescannt, in einem ersten Schritt sollen nun vier solcher Fahrzeuge auf Wiens Straßen zum Einsatz kommen. Der dafür notwendige Beschluss steht auf der Tagesordnung der Landesregierung am 11. Februar.
Finanzstadtrat Peter Hanke zu dem Projekt: „Der Einsatz neuer Technologien in der Verwaltung leistet einen wichtigen Beitrag zu einer effizienteren Stadt. Andere internationale Metropolen haben bereits gezeigt, dass sich dieser Schritt in die Digitalisierung lohnt“.
Einsatz von Scan-Cars bereits in vielen europäischen Städten
Die Digitalisierungshauptstadt Wien plant zur effizienteren Aufsicht der flächendeckenden Kurzparkzone den Einsatz von Fahrzeugen mit Scan-Sensoren, die automatisiert kontrollieren können. Derartige Scan-Cars sind schon in vielen Städten wie etwa in Amsterdam, Paris oder Prag erfolgreich im Einsatz.
Sensoren auf dem Dach scannen Kennzeichen
Der geplante Ablauf der Parkraumüberwachung mittels Fahrzeugen ist identisch mit den Kontrollen durch die Parkraumüberwachungsorgane, die zu Fuß mit Handy-Scan unterwegs sind. Die Kennzeichen werden mittels optischer Zeichenerkennung (OCR - Optical Character Recognition) gescannt. Die Sensoren dafür befinden sich auf dem Dach des entsprechenden Kontrollfahrzeuges. Der Kennzeichentext wird in ein maschinenlesbares Textformat umgewandelt und es erfolgt ein Abgleich mit der verknüpften Datenbank. Wie im bestehenden System auch erfolgt dabei keine weitergehende Speicherung der Daten im Hintergrund. Die Einhaltung von datenschutzrechtlichen Bestimmungen wird somit gewährleistet.
Verstöße werden manuell geprüft
Jeder digital festgestellte, potentielle Verstoß wird von den Parkraumüberwachungsorganen vor Ort endüberprüft. Erst nach Überprüfung durch ein*e Mitarbeiter*in, ob ein Vergehen tatsächlich besteht, wird eine Beanstandung durchgeführt. Wie die Erfahrungen anderer europäischer Städte zeigen, werden die Verkehrsteilnehmer*innen durch die deutlich sichtbaren Sensoren der Kamerafahrzeuge auf die Abgabenentrichtung sensibilisiert. Damit wirkt der Einsatz der Scan-Cars auch präventiv. Ein positiver Nebeneffekt, der mehr Fairness bei der Nutzung der Parkplätze in der Zwei-Millionenstadt bringt.
Flächendeckendes Parkpickerl: Eine Erfolgsgeschichte
Die Einführung der flächendeckenden Parkraumüberwachung im März 2022 war ein Meilenstein für den Klimaschutz in der Millionenstadt Wien. So konnte der Autopendlerverkehr reduziert und neue Flächen im öffentlichen Raum geschaffen werden. Der Anteil an Fahrzeugen mit Nicht-Wiener Kennzeichen ging um bis zu 89 % zurück, die Stellplatzauslastung sank mancherorts um bis zu 68 %. Die freigewordenen Flächen nützt die Stadt Wien, um neue Radwege und Grünflächen zu schaffen. Prominentes Beispiel ist die große Radwegeoffensive in der Donaustadt, in Floridsdorf und auch in Liesing, wo aktuell überall attraktive Radverbindungen entstehen. In Hietzing wiederum wird die Altgasse aktuell attraktiviert und begrünt, in Floridsdorf wurde die Schleifgasse begrünt - von den frei werdenden Flächen profitieren alle Wiener*innen.
Quelle: Stadt Wien