Kärnten: Wildwarngeräte sorgen für Verkehrssicherheit
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Land Kärnten und Kärntner Jägerschaft weiten gemeinsames Projekt aus, um Dämmerungsunfälle und Straßenfallwild zu reduzieren – LR Gruber: Über 11.000 Wildwarngeräte bereits im Einsatz, Zahl soll jetzt deutlich erhöht werden
Klagenfurt (LPD). So genannte Wildwarngeräte werden seit einigen Jahren in Kärnten eingesetzt, um das Straßenfallwild und damit auch Unfälle zu vermeiden. In einem Abstand von 30 bis 50 Metern werden die kleinen Geräte auf Straßenpflöcken befestigt, um bei einem herannahenden Fahrzeug Wildtiere abzuschrecken, die im Begriff sind, bei Dunkelheit eine Straße zu überqueren. Bisher konzentrierte sich das gemeinsame Projekt von Land Kärnten und Kärntner Jägerschaft aber vor allem auf die Bezirke Völkermarkt und Klagenfurt Land, die eine besonders hohe Fallwilddichte aufweisen. „Wir wollen dieses wichtige Projekt nun in die Breite bringen und sukzessive weitere Gebiete Kärntens mit Wildwarngeräten ausstatten, um für mehr Verkehrssicherheit zu sorgen“, betont Landesrat Martin Gruber. Er hat deshalb eine Aufstockung der finanziellen Mittel aus dem Straßenbau- sowie dem Jagdreferat dafür angekündigt.
„Die Jäger in den 107 teilnehmenden Jagdgebieten bestätigen einen drastischen Rückgang der Fallwildzahlen und somit eine positive Entwicklung in der großen Frage des Zusammenlebens von Wild und Mensch in einer Kulturlandschaft. Wir sind deshalb bestrebt, diese Entwicklung auszuweiten und weitere Straßenabschnitte mit Wildwarngeräten auszustatten“, unterstreicht auch Landesjägermeister Walter Brunner. Beim Wechsel von Sommer- in Winterlebensräume sind Wildtiere sehr oft gezwungen, Straßen zu überqueren. Die Unfälle, die dabei vor allem in der Dämmerung und in der Nacht passieren, führen zu hohen Sachschäden, nicht selten auch Personenschäden und kosten vielen Wildtieren das Leben.
„Wir wissen aus anderen Bundesländern, dass ein dichtes Netz an Wildwarngeräten das Fallwild um bis zu 70 Prozent reduzieren kann. Das will ich auch für Kärnten erreichen“, sagt Gruber. Die Anzahl der über 11.000 Wildwarngeräte, mit denen derzeit 195 Straßenkilometer in Kärnten ausgerüstet sind, soll deshalb sukzessive erhöht werden. Damit wollen Gruber und Brunner auch erreichen, dass Wildtiere nicht einfach von einem geschützten Straßenabschnitt auf einen Bereich ausweichen, der noch nicht mit Warngeräten ausgestattet ist und es somit zu einer Verlagerung statt einer Reduktion von Wildunfällen kommt. Heuer stehen dafür 40.000 Euro – und damit 10.000 Euro mehr als bisher – aus Landesmitteln zur Verfügung.
Die Wildwarngeräte, die von den Kärntner Jägern selbst montiert werden, kombinieren eine hochfrequente Tonabgabe mit optischen Warnreizen. Sie sind mit LEDs ausgestattet, die bei Lichteinfall durch Fahrzeugscheinwerfer für ca. 10 Sekunden an und abschwellenden Töne aussenden. Gleichzeitig beginnen die LEDs für denselben Zeitraum abwechselnd blau und gelb zu blinken. Die Tonfrequenz kann verändert werden, je nachdem ob sich die Strecke in der Nähe eines Wohngebietes befindet, um Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. Die Effizienz der Wildwarngeräte hängt auch stark von einer regelmäßigen Wartung ab. „Das Projekt erfordert eine intensive Betreuung. Die Geräte müssen regelmäßig gereinigt werden. Unsere teilnehmenden Mitglieder kümmern sich vorbildlich darum, defekte Geräte binnen weniger Tage auszutauschen, um Lücken an den Straßenabschnitten zu vermeiden“, informiert Brunner. Die Ausweitung des Projektes wird ein mehrjähriger Prozess. Nicht alle von Wildwechsel betroffenen Straßenabschnitte können sofort ausgestattet werden. Realistischer Weise müsse auch klar sein, dass man Wildunfälle nie zur Gänze verhindern werde können. „Aber wir haben hier eine wirksame Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrs- und Wildsicherheit. Und die Kärntner Jäger leisten dabei einen sehr wichtigen Beitrag, wofür ich mich ausdrücklich bedanken“, so Landesrat Martin Gruber abschließend.
Quelle: Land Kärnten