Wissenschaftspreise des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) im Parlament verliehen
Foto: VÖV/Katharina F.-Roßboth
„Eine starke Demokratie braucht starke Volkshochschulen“
Auf Einladung von NR-Präsident:in und Verband Österreichischer Volkshochschulen hat am 7. März 2023 die Verleihung des Ludo-Hartmann- sowie des Barbara-Prammer-Preises im Parlament stattgefunden. Mit diesen Preisen werden hervorragende Studien im Interesse der österreichischen Volkshochschulen bzw. Arbeiten und Initiativen im Sinne bürgerschaftlicher Bildung prämiert. „Volkshochschulen bieten mit ihren 800 Standorten in Österreich einen Zugang zur Bildung für alle Menschen. Sie sind seit über 130 Jahren der Wissenschaft und Demokratie verpflichtet, ermächtigen und ermutigen Menschen am gesellschaftlichen Geschehen teilzuhaben. Umgekehrt braucht es für die demokratische Entwicklung der Gesellschaft auch starke Volkshochschulen. Diese gilt es durch einen breiten politischen Konsens abzusichern. Volkshochschulen eignen sich umgekehrt nicht als Zankapfel tagespolitscher Debatten“ erklärte VÖV-Generalsekretär John Evers unter Hinweis auf das aktuelle Forderungsprogramm des VÖV am Beginn der Veranstaltung, die von Parlamentsdirektor Harald Dossi eröffnet wurde.
Bedeutende Arbeiten zu historischen und aktuellen Themen der Volkshochschulen ausgezeichnetMit dem Ludo-Hartmann-Preis 2022 wurden Christian Stifter und Robert Streibl für ihr Projekt zum Thema "Die Opfer des Nationalsozialismus im Bereich der Wiener Volkshochschulen. Die Volkshochschulen in der Zeit des Nationalsozialismus" ausgezeichnet. Den Ludo-Hartmann-Förderungspreis erhielt Bettina Schöngruber für ihre Studie zur "Digitalisierung in der Erwachsenenbildung". Die Masterarbeit von Jennifer Pöcher mit dem Titel „Bedarfs- und bedürfnisgerechte, erwachsenenbildnerische Angebotsentwicklung anhand von community-basierter, partizipativer Forschung mit SeniorInnen im Gemeindegebiet" wurde mit dem Barbara-Prammer-Preis prämiert. „Das Projekt über die Opfer des Nationalsozialismus im Bereich der Wiener Volkshochschulen zeigt, wie heftig die Volkshochschulen als Orte der Wissenschaft und Demokratie von der NS-Diktatur betroffen waren. Mit den Arbeiten zur Digitalisierung bzw. der Entwicklung von Bildungsangeboten unter Einbeziehung der Teilnehmenden werden aktuelle Themen der Volkshochschulen ausgezeichnet behandelt“ würdigt Evers die Preisträger:innen, die ihre Auszeichnungen aus der Hand des VÖV-Vorsitzenden Gerwin Müller erhielten. An der Preisverleihung nahmen rund 100 Vertreter:innen verschiedener staatlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie Abgeordnete unterschiedlicher Parlamentsclubs Teil.
Volkshochschul-Preise knüpfen an die Verdienste zweier großer Persönlichkeiten anDer Ludo-Hartmann-Preis erinnert an den ehemaligen Nationalversammlungs- und Bundesratsabgeordneten Ludo Moritz Hartmann und dessen Pionierarbeit für die österreichischen Volkshochschulen. Der nach der vormaligen Nationalratspräsidentin und VÖV-Präsidentin Barbara Prammer benannte Barbara-Prammer-Preis steht für deren Engagement für österreichische Demokratie. Bürgerschaftliche Bildung wird in diesem Sinne „als Modell verstanden, durch lebensbegleitendes Lernen demokratisches Handeln und Denken einzuüben und so sicherzustellen, dass Demokratie und Zivilgesellschaft in der Praxis funktionieren.“
Der Verband Österreichischer Volkshochschulen ist die bundesweite Vertretung der österreichischen Volkshochschulen. Die österreichischen Volkshochschulen sind an 800 Standorten und rund 765.000 Teilnehmenden (2018/19) in allen Bundesländern vertreten.
Quelle: OTS