Melk: Zahlreiche Anzeigen für rumänische Lkw-Lenker
Bedienstete der Polizeiinspektion Melk kontrollierten am 26. Mai 2022, gegen 09.05 Uhr, einen Lkw mit Anhänger mit rumänischem Kennzeichen auf der B 1 in Loosdorf. Dabei stellten sie augenscheinlich eine Überladung des Anhängers fest. Mit dem Kraftwagenzug wurden Pkw von Deutschland nach Rumänien transportiert. Bei der Verwiegung des Fahrzeuges mit einer geeichten Brückenwaage in Melk wurde eine Überladung von 8 Prozent festgestellt.
Bei der Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten stellten die Polizeibediensteten eine schwerwiegende Manipulation der Lenk- und Ruhezeiten bzw. der Aufzeichnung auf dem EG-Kontrollgerät fest, da die beiden rumänischen Lenker im Alter von 27 und 44 Jahren (2-Fahrer-Besatzung) den Kraftwagenzug mehrmals unter Verwendung der Fahrerkarte einer dritten Person gelenkt haben sollen und anschließend auf der jeweils persönlich zugewiesenen Fahrerkarte Ruhezeit manuell nachgetragen haben. Weiters haben die Polizeibediensteten festgestellt, dass die Lenker das Fahrzeug insgesamt 49 Stunden und 26 Minuten ohne Abhaltung einer vollwertigen Ruhezeit gelenkt haben. Innerhalb dieses Zeitraumes sei lediglich ein ununterbrochener Block einer Fahrtunterbrechung für 6 Stunden und 49 Minuten eingehalten worden. Die beiden rumänischen Staatsbürger waren geständig, eine dritte Fahrerkarte widerrechtlich verwendet und in einem Gebüsch versteckt zu haben. Die Polizisten stellten diese Fahrerkarte sicher. Die beiden Beschuldigten werden der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.
Weiters werden die beiden Lenker sowie das rumänische Beförderungsunternehmen der Bezirkshauptmannschaft Melk angezeigt wegen
- 1 x Verstoß gegen das Feiertagsfahrverbot
- 2 x Überladung des Anhängers
- 12 x Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeitbestimmungen
- 8 x kraftfahrrechtliche Verstöße aufgrund technischer Mängel an LKW und Anhänger
- 1 x Übermüdung des Lenkers
Auch wurden Sicherheitsleistungen im niedrigen vierstelligen Eurobereich eingehoben.
Quelle: LPD Niederösterreich