Kärnten: Zehn Jahre nach 100-jährlichem Hochwasser: Lavamünd feiert Hochwasserschutz-Fertigstellung
LR Fellner: Förderung von Landesseite noch einmal erhöht, um Gemeinde Lavamünd bestmöglich zu unterstützen – Eines der größten Hochwasserschutzprojekte Österreichs unmittelbar vor Gesamt-Fertigstellung
WOLFSBERG. Vielen Lavamünderinnen und Lavamündern ist der 5. November 2012 noch schmerzhaft in Erinnerung. Ein 100-jährliches Hochwasser führte zu massiven Schäden und zerstörte die Lebensgrundlage vieler Menschen. Zum Schutz der Bevölkerung fand nach sechsjähriger Planungsphase 2018 der Spatenstich zum Hochwasserschutz statt. Die Ausarbeitung eines nachhaltigen Schutzkonzepts erfolgte in enger Abstimmung mit der Marktgemeinde Lavamünd und den Wasserbaufachleuten des Landes Kärnten. Mit finanzieller Unterstützung des zuständigen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) wurde es umgesetzt. Heute, Freitag, wurde in Anwesenheit von Schutzwasserwirtschaftsreferent LR Daniel Fellner die Herstellung der Funktionsfähigkeit des Hochwasserschutzes gefeiert.
Die Notwendigkeit zur Errichtung eines Hochwasserschutzes für Lavamünd zeigte sich auch in den Hochwasserereignissen im Herbst 2018 und 2019, als Lavamünd auch dank temporärer Hochwasserschutzmaßnahmen jeweils nur knapp an einer neuerlichen Überflutung entging. „Die Umsetzung eines zeitgemäßen und zuverlässigen Hochwasserschutzes für die Marktgemeinde Lavamünd hat für uns alle Priorität. Als zuständiges Ressort investieren wir deshalb rund 19,1 Millionen Euro. Mit dieser finanziellen Unterstützung für die Gemeinden sorgen wir für noch mehr Schutz der Bevölkerung. Jeder Euro, den wir Hochwasserschutz investieren, ist eine Investition in mehr Sicherheit“, betont Bundesminister Norbert Totschnig.
Trotz geologischer Probleme und der aktuell herausfordernden Marktlage von Rohstoffen wie Stahl verläuft der Baufortschritt im Zeitplan. Die Untergrundverhältnisse stellten sich trotz Erkundungsbohrungen in der Projektierungsphase während der Bauphase ungünstiger dar als angenommen. Aus diesem Grund musste das Fundament der Hochwasserschutzmauer von einer Flachgründung auf eine Tiefgründung umgestellt werden. Von der Lavantmündung bis zur Draubrücke wurden Betonpfähle mit einem Durchmesser von rund 90 Zentimetern und einer Höhe von vier bis zwölf Metern eigesetzt. Zusätzlich kam eine Ausweitung des Projektgebietes an der Lavant nördlich flussaufwärts der Lavantbrücke hinzu. Die Gesamtkosten der Baustelle belaufen sich auf rund 23,7 Millionen Euro.
Der Anteil der von der Gemeinde Lavamünd getragen werden muss, ist auch aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen nur schwer zu stemmen. Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner erklärt: „Mir ist wichtig, die Gemeinde bestmöglich zu unterstützen. Aus diesem Grund haben wir die Förderung von Landesseite noch einmal um knapp 250.000 Euro erhöht.“
Als Kraftwerksbetreiber an der Kärntner Drau ist Verbund seit vielen Jahrzehnten ein Partner der Anrainergemeinden, der mit Errichtung der Draukraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes entlang der gesamten Kraftwerkskette von Paternion bis zum Kraftwerk Lavamünd leistet. Mit den nun im Bereich der Marktgemeinde Lavamünd umgesetzten baulichen Maßnahmen wird auch der letzte Fluss-Abschnitt unterhalb des Kraftwerks geschützt. Da ein Teil davon auch im Erhaltungsbereich von Verbund liegt, haben die Gemeinde Lavamünd und Verbund beschlossen, die Errichtung eines modernen, zuverlässigen Hochwasserschutzes in enger partnerschaftlicher Abstimmung umzusetzen. In diesem Zusammenhang übernimmt Verbund auch einen Teil des Investitionsaufwandes.
Quelle: Land Kärnten