Niederösterreich: Zehnte Primärversorgungseinheit kommt 2024 –Bewerbung für neues Gesundheitszentrum in Mauer eingereicht
LR Eichtinger: „Etablierung von Gesundheitszentren in Niederösterreich ist jetzt erfolgreich angelaufen“
Die Zusammenarbeit von Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK), Land Niederösterreich und der Ärztekammer NÖ trägt Früchte: Die Bewerbung für eine zehnte Primärversorgungseinheit liegt vor. Nach den sechs bestehenden Gesundheitszentren und -netzwerken und den für das kommende Jahr geplanten drei neuen Einheiten steht Mauer bei Amstetten als weiteres Projekt in der Pipeline.
Ein engagiertes Team aus vier Ärzten hat bei der Ärztekammer Niederösterreich die Bewerbung für ein Primärversorgungszentrum in der Mostviertler Gemeinde eingereicht. Das Projekt „PVZ Mostviertel-Mauer“ wird beim Hearing von ÖGK und Ärztekammer NÖ noch im Dezember behandelt werden und auch Thema bei der nächsten Sitzung der niederösterreichischen Landes-Zielsteuerungskommission von ÖGK und Land NÖ vor Weihnachten sein.
„Wir sind auf Kurs“, betont Landesrat NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger. „Die Etablierung von Gesundheitszentren in Niederösterreich ist jetzt erfolgreich angelaufen. Im kommenden Jahr werden in Breitenfurt, Melk und Tullnerfeld neue Gesundheitszentren entstehen. Und auch 2024 startet mit der Etablierung von Mauer außerordentlich gut. Die Gesundheitszentren und Netzwerke sind eine ideale Ergänzung im Rahmen der gut funktionierenden Gesundheitsversorgung in unserem Land.“
Auch der Vorsitzende des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse in Niederösterreich, Robert Leitner, freut sich über das Einlangen der Bewerbung:„Primärversorgungseinheiten sind ein innovatives Modell, das neben den klassischen Aufgaben der Gesundheitsversorgung eines niedergelassenen Ärzteteams neben verschiedenen Therapien und Beratungsmöglichkeiten auch öffentliche Gesundheitsaufgaben, Gesundheitsförderung und Prävention oder Sozialberatung übernimmt. Unsere Versicherten profitieren genauso davon wie die Ärzteteams und Vertreterinnen und Vertreter der unterschiedlichen Gesundheitsberufe.“
Dr. Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich betont: „Wir stehen einer Weiterentwicklung des Gesundheitssystems im Sinne der Patientinnen und Patienten und der Ärzteschaft selbstverständlich positiv gegenüber. PVE stellen in vielen Regionen eine gute Ergänzung zur klassischen Patientenversorgung dar. Der engagierte Einsatz von Einzelordinationen muss aber natürlich ebenso mit den bestmöglichen Maßnahmen unterstützt werden wie jener der Gruppenpraxen und PVE.“
In Niederösterreich gibt es derzeit an sechs Standorten sogenannte Primärversorgungseinheiten. In Böheimkirchen, St. Pölten/Harland, Schwechat, Gloggnitz und Purgstall sind es Gesundheitszentren, im Melker Alpenvorland arbeitet seit mehr als zwei Jahren erfolgreich ein Netzwerk. 2023 sperren mit dem PVZ Wienerwald in Breitenfurt bei Wien, dem PVE Melk und dem PVZ Tullnerfeld drei weitere Gesundheitszentren auf. Weitere Projekte abseits der Eröffnung von Mauer werden folgen. Genauso wie die Hausärztinnen und Hausärzte in Einzelordinationen oder Gruppenpraxen sind Primärversorgungseinheiten erste Anlaufstellen im Gesundheitssystem. Sie bieten darüber hinaus ein breites Leistungsspektrum, angefangen von der medizinischen Grundversorgung über die kontinuierliche Versorgung chronisch Kranker bis hin zur Impfungen. PVE sind dazu prädestiniert, für die Patientinnen und Patienten eine Lotsenfunktion durch das Gesundheitswesen und die Terminkoordination zu übernehmen – und sich mit anderen Gesundheitspartnerinnen und -partnern zum Vorteil der kranken Menschen zu vernetzen. In den erweiterten Teams von PVE arbeiten Vertreterinnen und Vertreter von Gesundheitsberufen wie Ergotherapie, Physiotherapie, Diätologie und vieles mehr unter einem Dach zusammen. Auch die Integration von Kinderärztinnen und Kinderärzten gibt es in Niederösterreich bereits. ÖGK und Land arbeiten in Partnerschaft mit der Ärztekammer für Niederösterreich gemeinsam daran, das innovative Ordinationsmodell zu forcieren und unterstützen Interessentinnen und Interessenten bei der Gründung. Im Rahmen des EU-Aufbaufonds (Recovery and Resilience Facility, kurz RRF genannt) sind zudem Förderungen der Europäischen Union möglich.
Quelle: Land Niederösterreich