Niederösterreich: Zeitzeugenbericht von Erika Freeman im „Haus der Geschichte“ in St. Pölten
Erzählte Geschichte mit der Psychotherapeutin und Shoah-Überlebenden am 30. März
Am Donnerstag, 30. März, um 18.30 Uhr ist in einem Zeitzeugengespräch Dr. Erika Freeman zu Gast im „Haus der Geschichte“ im Museum Niederösterreich in St. Pölten. Es wird angestrebt, das Event nach den Kriterien des österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings auszurichten. Die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung können das Museum Niederösterreich vor dem Zeitzeugen-Forum besuchen. Das „Haus der Geschichte“ hat an diesem Tag bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Es wird eine klimafreundliche Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.
Im Alter von 12 Jahren wurde die bis dahin glückliche Kindheit von Erika Poliesuk in ihrer Geburtsstadt Wien zur Hölle: Ihre Familie wurde delogiert und kam in eine Sammelwohnung. Erika Poliesuk musste als Jüdin die Schule verlassen und erlebte viele Schikanen. Über Rotterdam gelang dem Mädchen eine abenteuerliche Flucht nach New York. Ihre Mutter überlebte als „U-Boot“ in Wien, starb jedoch 1945 bei einem Bombenangriff. Erst 1946 erfuhr Erika Poliesuk in New York, dass auch ihr Vater überlebt hatte. 1954 heiratete sie den Künstler Paul Freeman und nahm seinen Namen an.
Als Psychoanalytikerin hatte sie Hollywood-Größen wie Marilyn Monroe, Barbara „Barbra“ Streisand, Marlon Brando oder Woody Allen auf der Couch. Sehr spät baute sie den Kontakt zu ihrer ehemaligen Heimat Wien wieder auf. Zu ihrem 95. Geburtstag am 1. Juli 2022 wurde Erika Freeman die österreichische Staatsbürgerschaft erneut verliehen. Mit Erika Freeman gibt es viel zu besprechen, und diese Aufgabe übernimmt am 30. März Moderatorin Ute Maurnböck-Mosser.
Quelle: Land Niederösterreich