Kärnten: Zentralraum - Kärnten wird beim Lärmschutz nicht locker lassen
© LPD Kärnten
LR Schuschnig: Zentralraum-Konferenz im Oktober soll Druck zur Umsetzung einer eigenen Güterverkehrstrasse erhöhen – Keine weiteren Evaluierungen, Aufnahme in den Rahmenplan gefordert – Auch Völkermarkt muss von der Koralmbahn profitieren
Klagenfurt (LPD). Bereits 2026 wird die neue Koralmbahn starten und Kärnten dadurch deutlich besser mit dem öffentlichen Verkehr angebunden sein. Seit Jahren jedoch kämpfen das Land und die Gemeinden im Zentralraum, um den Bahnlärm von einschließlich Klagenfurt bis Villach zu reduzieren. Besonders laute Güterzüge sind ein Problem für die Region.
„Immer wieder wird Kärnten bei der Forderung nach einer eigenen Gütertrasse vertröstet, wird das berechtigte Anliegen von hunderttausenden Anrainern und des Tourismus auf die lange Bank geschoben. Der Güterverkehr an der Wörtherseestrecke wird mit der Koralmbahn jedoch sicherlich nicht weniger. Wir werden deshalb nicht lockerlassen. Das Verkehrsministerium und die ÖBB dürfen sich nicht aus der Verantwortung stehlen, das Projekt muss endlich in den Rahmeninvestitionsplan, damit es Sicherheit für die Anrainer gibt“, betont Mobilitätslandesrat Sebastian Schuschnig.
Im Oktober soll deshalb im Rahmen einer weiteren Zentralraum-Konferenz der Druck aus Kärnten erhöht werden. Gemeinsam werden die Landesregierung, alle betroffenen Gemeindevertreter, Vertreter aller Landtagsfraktionen und alle Kärntner Nationalräte sowie Sozialpartner und Bürgervertreter den aktuellen Stand des Projekts und die nächsten Schritte besprechen. „Wir werden eine klare und unmissverständliche gemeinsame Position ins Verkehrsministerium und an die ÖBB und nach Wien senden“, betont Schuschnig.
Der unlängst erfolgten Ankündigung des Verkehrsministeriums, erneut auf eine weitere Verkehrsprognose zu warten und das Projekt gar erst für das Zielnetz 2040 zu evaluieren, erteilt Schuschnig eine vehemente Absage: „Die Anrainer brauchen keine weitere Evaluierung, die Entscheidung muss her. Denn auch der Bau dauert Jahrzehnte“, pocht der Landesrat auf mehr Tempo.
Indes wurde, um eine kurzfristige Entlastung im Land zu ermöglichen, ein Lärmschutzfonds von 6 Mio. bis 2023 für die Gemeinden aufgelegt. Dadurch können Gemeinden Lärmschutzprojekte schneller umsetzen, die ersten Gemeinden haben die Planungen bereits wieder aufgenommen. Auch Flüsterzüge und die Ausweisung als ‚leise Strecke‘ werden ab 2024 eine Entlastung bringen, eine Lärmmessstelle dokumentiert dies.
Zur Koralmbahn selbst hält Schuschnig fest: „Dieses Milliardenprojekt ist eine Riesenchance für den Wirtschaftsstandort“. Denn durch die neue Verbindung habe Kärnten die Chance, neue Betriebe anzusiedeln und Wertschöpfung und Jobs ins Land zu holen.
Schuschnig betont einmal mehr, dass möglichst viele Regionen von der Koralmbahn profitieren müssen. „Der gesamte Wörthersee-Raum, die Städte Klagenfurt und Villach und das Lavanttal erhalten durch die Anbindung einen wirtschaftspolitischen Turbo. Das muss auch für Völkermarkt gelten!“. Deshalb wird weiter ein Halt der schnellen Züge am neu gebauten Bahnhof Kühnsdorf gefordert. „Die schnellen Züge dürfen nicht an Völkermarkt vorbei fahren“, so der Landesrat, der sich derzeit in intensiven Gesprächen mit dem Verkehrsministerium befindet. Ein Gutachten im Auftrag des Landes Kärnten habe bereits ergeben, dass sich dieser zusätzliche Halt zeitlich ausgeht, eine weitere Untersuchung sollen dies noch verdeutlichen. „Auch für Völkermarkt braucht es endlich ein klares Bekenntnis“, so Schuschnig.
Quelle: Land Kärnten