Sitzendorf an der Schmida: Zimmerbrand
Am späten Nachmittag des 3. Dezember 2020 entstand in einem Einfamilienhaus in der Nähe eines Kachelofens, aus noch unbekannter Ursache, ein Deckenbrand. Mit der Brandursachenermittlung wurde seitens der Polizei noch in den Abendstunden begonnen.
3.12.2020 - Die Landeswarnzentrale Niederösterreich alarmierte gemäß Alarmplan um 16:38 Uhr die Feuerwehren Goggendorf, Sitzendorf, Braunsdorf, Roseldorf und Niederschleinz. Zur erforderlichen Beistellung durch das Rote Kreuz wurde die Rettungleitstelle Notruf NÖ informiert. Diese alarmierten einen Rettungswagen des Roten Kreuz Ziersdorf sowie den Bezirkseinsatzleiter Rotes Kreuz. Auch die Polizei Ziersdorf wurde zum Einsatz alarmiert. Der Notruf wurde durch einen Anzeiger an die Landesleitzentrale der Polizei abgesetzt.
Schnelle Lageerkundung durch den Einsatzleiter und das Führungsteam
Wenige Minuten nach der Alarmierung traf die Feuerwehr Goggendorf mit ihrem Einsatzleiter sowie einer hohen Mannschaftsstärke am Einsatzort ein. Oberbrandinspektor Markus Brudl machte sich ein Lagebild und wies seine Mannschaft an, die Einsatzstelle abzusichern und eine Löschleitung vorzubereiten.
„Die ersten Minuten waren in diesem Fall entscheidend. Hätten wir alle nicht so schnell gehandelt, hätte sich der Brand weiterentwickelt und auch das Obergeschoss wäre betroffen gewesen. Ich möchte allen beteiligten Einsatzkräfte danken für diese professionelle Zusammenarbeit.“, so Oberbrandinspektor der Feuerwehr Goggendorf Markus Brudl.
Währenddessen traf die Feuerwehr Sitzendorf mit dem HLF 3 und einem ausgerüsteten Atemschutztrupp ein. Von Außen konnte eine starke Rauchentwicklung wahrgenommen werden. Ebenfalls waren Flammen an der Decke sichtbar. In Absprache mit dem Einsatzleiter wurde entschieden, einen Innenangriff zu starten. Der anwesende Hausbesitzer erklärte dem Führungsteam die Räumlichkeiten, damit die Atemschutztrupps den Brandherd finden konnten.
„Unsere erste Aufgabe war es den Atemschutztrupp bereitzustellen und zum Einsatz zu bringen. Besonders am Anfang war die Anspannung sehr groß, auch bei mir. Es musste aber schnell agiert werden um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Dies gelang uns in kürzester Zeit.“, so Gruppenkommandant Florian Hinteregger.
Schwarzer dichter Rauch durchdrang das Erdgeschoss
Mittels Schnellangriffseinrichtung ging der erste Trupp ins Gebäude und fand einen eingeheizten Kachelofen vor. Die Sicht im Erdgeschoss war sehr gering. Schwarzer dichter Rauch ließ dem Atemschutztrupp wenig Spielraum, um den Brandherd genau zu lokalisieren. Dennoch gelang es ihm die Feuerstelle zu finden und den Löschvorgang zu starten. Durch das Aufbringen von Wasser entstand sehr viel Wasserdampf, welcher den Männern im Innenangriff die Sicht komplett verwehrte.
Währenddessen bereitete sich der zweite Atemschutztrupp der Feuerwehr Goggendorf vor, in den Innenangriff zu gehen. Die restlichen Mitglieder bereiteten auf Anweisung der Führungskräfte eine Löschleitung für diesen Trupp vor. Das HLF 3 wurde ebenfalls mit Wasser versorgt und das Belüftungsgerät in Stellung gebracht.
Die zwei nun im Gebäude befindlichen Atemschutztrupps öffneten die Fenster. Das Belüftungsgerät drückte den Rauch über die Fensteröffnungen aus dem Gebäude. Die Sicht verbesserte sich innerhalb weniger Minuten. Somit konnten die Flammen schnell abgelöscht werden, um mit der Wärmebildkamera die Glutnester zu finden.
Langwierige Nachlöscharbeiten
Die nach und nach eintreffenden Mitglieder der alarmierten Feuerwehren stellten weitere Atemschutztrupps zur Verfügung welche alle mehrmals zum Einsatz kamen. Es musste die Decke geöffnet werden, um auch alle Glutnester finden zu können. Die im Unterabschnitt Sitzendorf angekaufte Wärmebildkamera erleichterte dabei die Suche enorm. Dennoch war es eine schwierige körperliche Arbeit alle Deckenelemente zu entfernen und den Kachelofen zu öffnen.
Die abgelösten Atemschutztrupps wurden währenddessen in einer Halle des Nachbarn versorgt. Für die spontan bereitgestellten Räumlichkeiten wollen wir uns recht herzlich bedanken. Das Atemluftfahrzeug des Feuerwehrabschnitts Hollabrunn füllte die leeren Atemschutzflaschen direkt vor Ort. Stationiert ist dieses Fahrzeug bei der Feuerwehr Wullersdorf.
Brandwache durch die Feuerwehr Goggendorf gestellt
Um 18:30 konnte schlussendlich Brand Aus gegeben werden. Die Feuerwehren versorgten ihre Geräte und rückten in ihre Feuerwehrhäuser ein. Die Feuerwehr Goggendorf hielt bis spät in die Nacht Brandwache, um ein neuerliches Auftreten eines Brandes zu unterbinden.
Verletzt wurde bei diesem Einsatz niemand. Insgesamt standen 6 Feuerwehren mit 65 Mann im Einsatz. Alle Mitglieder arbeiteten Hand in Hand und somit konnte größerer Schaden verhindert werden.
Quelle: FF Sitzendorf