Zusammenarbeit von Gemeinden als Erfolgsmodell
LR Fellner: Mehr Unterstützung für Interkommunale Zusammenarbeit als je zuvor - Neue Förderschiene IKZ-Bonus hat sich bereits bewährt: 45 neue Vorhaben seit 2022 bringen in den kommenden Jahren fast 15 Millionen Euro Investitionen
KLAGENFURT. „Interkommunale Zusammenarbeit zu fördern, ist mir ein Herzensanliegen. Weil man zusammen immer weiter kommt als alleine und Kirchturmdenken einfach nichts bringt“, sagt Gemeindereferent Landesrat Daniel Fellner. Deswegen gibt es seit 2022 auch ein neues Fördermodell für Interkommunale Zusammenarbeit (IKZ), den IKZ-Bonus: Für jede Kärntner Gemeinde besteht die Möglichkeit, in den Haushaltsjahren 2022 und 2023 für interkommunale Vorhaben einen Bonus von jeweils maximal 40.000 Euro zu lukrieren. Voraussetzungen für die Zuerkennung des Bonus sind, dass mindestens zwei Gemeinden am Vorhaben beteiligt sind, die Gesamtkosten des Vorhabens mindestens 20.000 Euro betragen und die am Vorhaben beteiligten Gemeinden mindestens 5.000 Euro an Kosten übernehmen. Ein Bericht zum Fördermodell ist Thema in der Regierungssitzung kommenden Dienstag. In den Jahren 2022 und 2023 werden insgesamt 10,56 Millionen Euro an Förderungen für interkommunale Zusammenarbeit ausgeschüttet, was die bisher die mit großem Abstand höchste Förderung in diesem Bereich ist. Im Vergleich dazu wurden in den Jahren 2020 und 2021 lediglich insgesamt 1,49 Millionen Euro an Förderungen für IKZ von den Gemeinden abgerufen.
Fellner: „Die Zahlen belegen eindeutig, die Einführung des IKZ-Bonus im Jahr 2022 ist ein voller Erfolg. Mit Stand heute wurden bisher für 107 Kärntner Gemeinden für 45 unterschiedlichste Vorhaben insgesamt rund vier Millionen Euro an IKZ-Boni gebunden. Mit der Umsetzung allein dieser Vorhaben wurden, beziehungsweise werden in den nächsten Jahren insgesamt rund 14,93 Millionen Euro in interkommunale Vorhaben investiert“.
Das erste große Vorzeigeprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit ist mit Sicherheit das Projekt KoKoFe (Kommunales Kompetenzzentrum Feldkirchen): „Das hat es noch nie gegeben - neun der zehn Gemeinden aus dem Bezirk Feldkirchen haben sich zusammengeschlossen, zu einer Vorzeigeregion der interkommunalen Zusammenarbeit. Gemeinsam abgewickelt werden künftig etwa die Baurechtsverwaltung inklusive einheitlicher IT für die Bauabteilungen der teilnehmenden Bezirksgemeinden, das Facility Management für Gebäudemanagement und der Ausbau der Lehrlingsausbildung auf Bezirksebene. Dieses Projekt kann Vorbild für gelungene interkommunale Zusammenarbeit für ganz Kärnten sein, deswegen unterstütze ich es auch über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt 900.000 Euro“, so Fellner.
Weitere Projektbeispiele: Im Bezirk Hermagor etwa arbeiten Dellach und Kötschach-Mauthen zusammen: Der Dellacher Sportverein beabsichtigt den Abbruch und die Neuerrichtung der bestehenden Lagerhütte am Sportplatz in Dellach. In dieser Lagerhütte ist unter anderem auch das Loipengerät der Loipengemeinschaft Oberes Gailtal (Dellach, Kötschach-Mauthen und Kirchbach) untergebracht. Um auch in Zukunft einen Unterstellplatz für das Loipengerät der interkommunalen Loipengemeinschaft zu Verfügung zu haben, unterstützen Dellach und die MG Kötschach-Mauthen das Projekt, das insgesamt knapp 62.000 Euro kostet.
Die Gemeinden Gmünd, Trebesing, Malta und Krems müssen ihre bestehenden Anlagen für die Abgabe von Müll an den Stand der Technik anpassen. Der Reinhalteverband Lieser- und Maltatal hat diesbezüglich in Abstimmung mit den Gemeinden ein Konzept ausgearbeitet, das die Errichtung eines gemeinsamen Altstoffsammelzentrums im Bereich der Gemeindegrenze Krems / Gmünd vorsieht. Das Projekt in der Gemeinde Spittal ist knapp zwei Millionen Euro schwer.
In St. Veit arbeiten Eberstein, Brückl, Klein St. Paul und Hüttenberg zusammen: Hier geht es darum, Topotheken zu implementieren und so den Austausch und das gemeinsame Arbeiten an der Kulturgeschichte des Tals durch gemeindeübergreifende Aktivitäten zu stärken. Die Topotheken in den Gemeinden sollen verstärkt von der Bevölkerung wahrgenommen und als Plattform für historisches Material implementiert werden. Die interkommunale Zusammenarbeit soll durch Aktivitäten sowie Treffen und moderierten Austausch stark gefördert werden. Kosten rund 50.000 Euro.
Die Gemeinden St. Georgen im Lavanttal und Lavamünd im Bezirk Wolfsberg beabsichtigen die gemeinsame Errichtung eines gemeindeübergreifenden Naturerlebnisparks zwischen der Brandlalm und dem Koglereck in der Höhenzone der beiden Gemeinden. Die Größe des Projektgebietes beträgt rund 40 Quadratkilometer. Ziel ist die Erarbeitung eines Konzeptes für die nachhaltige Nutzung des Gebietes mit den Schwerpunkten Wandern und Radfahren sowie die Errichtung von Infopoints und baulichen Anlagen wie Rastplätze und Aussichtspunkte. Die Gesamtkosten belaufen sich auf gut 200.000 Euro.
Im Strandbad Faak am See im Bezirk Villach Land ist es notwendig, ein Bootshaus für die Österreichische Wasserrettung zu errichten. Mit diesem Neubau wird die Schlagkraft dieser Einsatzleitstelle wesentlich verbessert, da das Boot nunmehr bei jeder Witterung und Jahreszeit direkt am See gelagert werden kann. Damit erhöht sich die Sicherheit für die Badegäste und ebenso der Brandschutz für das Inselhotel erheblich. Das Strandbad Faak am See wird auch von vielen Gemeindebürgern der Marktgemeinde Rosegg genutzt. Damit auch weiterhin ein höchstmögliches Maß an Sicherheit für alle Gäste des Strandbades gewährleistet werden kann, beteiligt sich auch die Marktgemeinde Rosegg an diesem 115.000 Euro Vorhaben.
Quelle: Land Kärnten