Zwei Jahre „Hunde-Kunde“: Bereits mehr als 7.000 sachkundige HundehalterInnen in Wien
Foto: Martin Votava/PID
Czernohorszky/Persy: „Sachkundekurse haben in der Pandemie Tierleid verhindert“
Am 1. Juli 2019 ist in Wien der verpflichtende Sachkundenachweis für künftige HundehalterInnen eingeführt worden. Zwei Jahre später hat sich das Wiener „Hunde-Kunde“-Modell mehr als bewährt: So konnten durch die verpflichtenden Sachkundekurse für Hunde-Neulinge bis heute nicht nur mehr als 7.000 Menschen fit für die vierbeinigen Begleiter gemacht werden, sondern auch zahlreiche „Fehlanschaffungen“ verhindert werden. Ab Juli wird der Sachkundekurs nach der Corona bedingten Umstellung auf ein virtuelles Format wieder als Präsenzveranstaltung an zahlreichen Orten in Wien und Umgebung stattfinden.
„Unser Ziel, die tierlieben Wienerinnen und Wiener umfassend über die Bedürfnisse und Herausforderungen des Familienmitglieds Hund aufzuklären, haben wir in nur zwei Jahren bereits in Tausenden Fällen erreicht“, so Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky. „Das positive Feedback von Teilnehmerinnen und Teilnehmern wie auch der Kurs-AnbieterInnen und -Anbieter, bestätigt uns, dass wir mit der Einführung des verpflichtenden Sachkundenachweises als Stadt Wien den tiergerechten und somit richtigen Weg gewählt haben.“ Besonders während der Corona-Pandemie, als das Interesse an Hunden enorm angestiegen ist, hat sich der Sachkundekurs als seriöse Hilfestellung bei der Entscheidungsfindung erwiesen. „Die Kurse haben in der Pandemie viel Tierleid verhindert, weil sie den Menschen die seriösen und unabhängigen Informationen gegeben haben, die es braucht, um eine fundierte Entscheidung für oder gegen einen Hund treffen zu können“, betont Czernohorszky.
Für Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle Wien, macht genau das den Kern der Kurse aus: „Mit der „Hunde-Kunde“ haben wir ein einmaliges Angebot geschaffen, das nicht als lästiges Pflichtprogramm wahrgenommen wird, sondern als das, was es ist: eine echte Chance, wertvolles Wissen über zeitgemäße Hundehaltung in Wien direkt von Expertinnen und Experten aus der Praxis zu erfahren.“ So gebe es immer wieder Berichte von TeilnehmerInnen, die nach dem Besuch des Kurses beschlossen hätten, doch keine Qualzucht-Rasse zu nehmen, die plötzlich – berechtigterweise – an der Seriosität von HändlerIn oder ZüchterIn zweifelten oder denen klargeworden war, dass die aktuellen Lebensverhältnisse nicht für einen Hund geeignet sind. Persy: „Der Besuch des Sachkundekurses wird von uns daher auch als erster Schritt – „Wissen aneignen“ – im Rahmen unserer WAU-Methode für eine verantwortungsvolle Hundeanschaffung empfohlen.“
Der Sachkundekurs, der von autorisierten Hunde-ExpertInnen vorgetragen wird, dauert vier Stunden und vermittelt vor der Aufnahme des Tieres Grundkenntnisse über die Anschaffung, Haltung, Pflege und Erziehung von Hunden sowie die rechtlichen Bestimmungen. Die Kursgebühr beträgt 40 Euro und geht vollständig an die Vortragenden. Die TeilnehmerInnenzahl ist pro Kurs begrenzt. Die Anmeldung erfolgt direkt bei den AnbieterInnen, deren Kursorte und Kontaktdaten auf der Internet-Seite www.hunde-kunde.at aufgelistet sind. Der Kurs ist verpflichtend für alle WienerInnen, die einen Hund anmelden möchten und in den zwei Jahren zuvor keinen Hund gehalten haben.
Ab Juli finden die Kurse, die während der Corona-Einschränkungen online als Webinare vorgetragen wurden, wieder offline statt. Alle TeilnehmerInnen bekommen als Dankeschön einen Gutschein für das Startersackerl für neue HundehalterInnen, das tolle Überraschungen für Hund und Frauli/Herrli bereithält.
Alle Informationen zum Wiener Sachkundenachweis finden Sie auf https://www.hunde-kunde.at.
Quelle: Stadt Wien