Niederösterreich: Zwei Jahre Haus der Wildnis - 60.000 Besucher seit Start
LH-Stv. Pernkopf: Belebung für die gesamte Region
Seit zwei Jahren bietet das Haus der Wildnis in Lunz am See Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in die Welt des Urwaldes und Wildnisgebiets. „Seit der Eröffnung im Mai 2021 begrüßte unser Haus der Wildnis bereits über 60.000 Gäste“, freut sich LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und betont: „Unser Wildnisgebiet Dürrenstein ist Heimat für unzählige seltene Arten. Wir wollen diese unberührte Natur für alle Zeiten schützen und für die Nachwelt bewahren. Um dieses Naturschutzjuwel von internationalem Rang trotzdem erlebbar zu machen, haben wir dieses Wildnisgebietszentrum in Lunz am See geschaffen. Es ist wunderbar, dass die Menschen die Möglichkeit nutzen, einen Einblick in die Geschichte, Besonderheiten und die Schönheiten des Wildnisgebietes und des einzigartigen Urwalds im Ötschergebiet zu bekommen. Denn nur was man kennt und liebt, das schützt man.“
Das Haus der Wildnis bietet auf einer Ausstellungsfläche von rund 700 Quadratmetern nicht nur einen interaktiven historischen und wissenschaftlichen Überblick und Einblick zum Anschauen, Mitmachen und Erlesen, sondern seit diesem Jahr auch die Möglichkeit, alles mit einem kostenlosen Audioguide in Deutsch und Englisch zu erleben. Wildnisgebiets-Geschäftsführer Christoph Leditznig: „Besonderes Highlight sind zudem die bisher 600 Führungen und Workshops, die im Haus der Wildnis mit einem lebenden Urwaldbiotop und im hauseigenen Forschungslabor angeboten wurden. Das gesamte Team des Wildnisgebiets ist froh, endlich ein tolles Zentrum zu haben, in dem wir unsere Forschungs- und Vermittlungsarbeit machen dürfen.“
Und auch sonst hat sich in den vergangenen zwei Jahren allerhand getan: Im Mai letzten Jahres bekam die Gastronomie im Haus der Wildnis einen neuen Pächter und mit Februar dieses Jahres ging die neue Website online. Das Haus der Wildnis erhielt außerdem die Auszeichnung „Vorbildlicher Bau2022“ und den NÖ Tourismuspreis in der Kategorie Digitalisierung. „Diese Meilensteine zeigen ganz deutlich:Das Haus der Wildnis ist auf dem besten Weg, seinen Platz als eines der Top-Ausflugsziele der Region zu sichern. Das Haus der Wildnis und das Wildnisgebiet beleben die gesamte Region – das Naturjuwel zieht Touristen an, schafft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Heimat und ist ein Aushängeschild für die Gemeinden“, betont Pernkopf.
Zum zweijährigen Jubiläum finden der „Tag der Wildnis“ und das „Fest der Wildnis“ am 2. und 3. Juni im Haus der Wildnis in Lunz am See statt. Genaue Infos zum Programm gibt es hier:https://www.wildnisgebiet.at/haus-der-wildnis.
Das Wildnisgebiet Dürrenstein erstreckt sich auf 3.500 Hektar, davon 400 absoluter Urwald, im südlichen Teil des Bezirk Scheibbs, nahe des mächtigen Ötschers. Im Jahr 2021 wurde das Wildnisgebiet auf steirischer Seite um weitere 3.500 Hektar auf nunmehr insgesamt 7.000 verdoppelt. Wegen seiner Ursprünglichkeit und Unberührtheit ist es das erste und einzige Wildnisgebiet Österreichs. Die Schutzkategorie „Wildnisgebiet“ bezeichnet die höchste Schutzkategorie gemäß IUCN (Weltnaturschutzorganisation) und unterliegt damit noch höherem Schutz als z.B. Nationalparke. Charakteristisch und einzigartig ist das hohe Alter der Bäume, die zwischen 400 bis 1.000 Jahre alt sind. Das Gebiet ist Heimat für Habichtskauz, Luchs und viele weitere äußerst seltene Tier- und Pflanzenarten. Den Grundstein für den Erhalt der Wälder hat 1875 der damalige Besitzer Albert Rothschild gelegt, der verfügt hat, dass der sogenannte Rothwald nicht forstlich genutzt und sich selbst überlassen werden soll. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde das Gebiet von Niederösterreich unter strengen Naturschutz gestellt, sukzessive erweitert und eine Wildnisgebietsverwaltung etabliert.
Quelle: Land Niederösterreich